Baskets-Tagebuch: 5. Dezember - Abreise nach Ankara

Gottschalk und Jauch am Flughafen Köln/Bonn gesichtet

Am Dienstag (6.12.2011, 18:00 Uhr) spielen die Telekom Baskets Bonn in der FIBA EuroChallenge gegen Türk Telekom Ankara. Um rechtzeitig und ausgeruht in der türkischen Hauptstadt anzukommen, machte sich der Baskets-Tross bereits am frühen Montagmorgen auf den 2.300 Kilometer langen Weg durch die Lüfte. Vom Flughafen Köln/Bonn ging es zunächst nach München, um von dort den Rest der Strecke zurück zu legen und abends noch ein kleines Training abzuhalten.

6:30 Uhr: Telekom Dome Zwei Großraum-Taxen stehen vor dem Telekom Dome, um einen Teil der Baskets-Delegation einzusammeln. Nach und nach rollen die Spielerautos auf den Parkplatz, schwere Taschen werden verladen und wortkarge Begrüßungen ausgetauscht. Während bei einem Teil der Reisegruppe trotz der frühen Morgenstunde direkt zum Thema Basketball und FIBA EuroChallenge-Gegner Türk Telekom geht, werden auf der anderen Seite die Mützen tief ins Gesicht gezogen und die Kopfhörer aufgesetzt. Ein drittes Taxi inklusive Coach Michael Koch startet von der Beueler Rheinseite aus in Richtung Flughafen, Co-Trainer Peter Günschel kommt direkt aus Köln zum Check-In. Aufgrund des dichten Berufsverkehrs dauert die Fahrt etwas länger als geplant, aber diese Verzögerung wurde von vornherein mit eingeplant, sodass die Baskets dennoch überpünktlich am Airport sind. 7:06 Uhr: Flughafen Köln/Bonn Der Flughafen liegt noch verhältnismäßig ruhig da. Der Baskets-Tross schreitet durch die teils nahezu menschenleeren Hallen. Nur die obligatorischen Bäckereien und Zeitungsläden haben schon geöffnet, Herrenausstatter und Parfümläden haben noch geschlossen. Gerade hat sich die Nicht-Spieler-Fraktion zu einem Brötchen und Kaffee hingesetzt, da flanieren Thomas Gottschalk und Günther Jauch an ihnen vorbei. Die beiden Showmaster-Größen sind gutgelaunt, was Gottschalk nicht zuletzt durch einen topmodischen - wenngleich gewagten - schwarz-weiß karierten Mantel zum Ausdruck bringt. Jauch humpelt ein wenig, was Baskets-Physio Mark Schröder gleich zu einer kritischen Ferndiagnose veranlasst. Da die Maschine, mit der die Bonner erst nach München fliegen, selbst noch in der Luft ist, verzögert sich das routinemäßige Prozedere am Gate. Als der Flieger schlussendlich seinen Parkplatz gefunden hat und die Koffer verladen werden, bricht der Wettstreit um die besten Plätze los. An dieser Stelle sei erwähnt, dass sich auch hier die Routine von Chris Ensminger auszahlt, der seine Beine fast komplett ausstrecken kann, während die restliche Bonner Innenrotation leise fluchend von dannen zieht. 10:23 Uhr: Flughafen München Gefühlt hat das Flugzeug kaum abgehoben, da ist auch schon die Landebahn des Münchener Flughafens in Sicht. Bei schmetternden Windböen und durchdringendem Regen geht es per Shuttle-Bus zum Terminal, wo die Baskets auf die Bereitstellung der Maschine nach Ankara warten. Um kurz vor zwölf Uhr ist es endlich soweit. Vier mannshohe Turbinen kreischen, Körper werden in sehr bequeme Sitze gepresst, ein kurzer Ruck, dann ist der Nachfahre des vor 108 Jahren von den Gebrüdern Wright gebaute Flieger in der Luft. An Bord wird Pasta mit Lachs serviert, dazu gibt einen formidablen Schokoriegel und zum Abgang wahlweise Kaffe, Saft oder koffeeinhaltige Trendgetränke. Einige Spieler schlafen, andere lesen Zeitung oder mitgebrachte Bücher, schauen Filme oder sind in Gespräche vertieft. So vergeht der knapp zweieinhalbstündige Flug wie in selbigem. Sobald die Wolkendecke zum Landeanflug durchbrochen wird, eröffnet sich unter dem Bauch der Maschine die karge Hügellandschaft des türkischen Landesinneren. 15:25: Flughafen Ankara Vor der Eingangshalle wartet bereits ein Bus auf die Telekom Baskets Bonn, der das Team zum Hotel bringen soll. Rund 30 Minuten geht es durch zerklüftete Regionen, in die scheinbar vollkommen ohne System riesige Wohnhäuser gebaut wurden. Direkt neben der Autobahn sind Gruben zu sehen, die dem Braunkohleabbaugebiet im Ruhrpott alle Ehre machen würde - mit dem Unterschied, dass in den überdimensionierten Erdlöchern Wohnlandschaften entstehen. Ankara selbst ist die Verkehrshölle pur. Der türkische Fahrer manövriert den Bus ohne sich von den übrigen motorisierten Fahrzeugen auf den staubigen Straßen aus der Ruhe bringen zu lassen. Oder ignoriert er sie einfach getreu nach der Marschroute „Der Größere gewinnt“? Wie auch immer ... die Baskets kommen wohlbehalten bei zehn Grad Außentemperatur am Hotel an, welches nur einen Steinwurf von der Basketball-Arena entfernt ist. 18:55 Uhr: Training Nach einem kleinen Snack im Hotel geht es in die Arena, um die müden Beine auszuschütteln und die Systeme des Gegners nochmals zu verinnerlichen. Michael Koch und seine Schützlinge wirken in der riesigen Halle, in der ein gelangweilt dreinschauender Sercurity-Mann seine Runden dreht, fast ein wenig verloren. Die Worte des Cheftrainers verlieren sich schon nach wenigen Metern im Nichts, nach der gegnerischen Strategie steht nur noch mannschaftliches Auflockern und einige Wurfübungen auf dem Programm. Bei gelöster Stimmung gibt es, wieder zurück im Hotel, ein schmackhaftes Abendessen: Salat, Steaks, Kartoffelecken, Suppe sowie zum Nachtisch noch Eis und Kuchen. Danach verziehen sich die Spieler auf ihre Zimmer, denn der Dienstag wird - vor allem in den Abendstunden - anstrengend genug...