Baskets unterliegen Ludwigsburg und müssen die Tabellenführung abgeben
Mittwoch geht es weiter in der Champions League
Die Telekom Baskets Bonn haben am sechsten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga mit 79:89 (21:22, 13:24, 17:24, 28:19) gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg verloren und damit die Bundesliga-Tabellenführung abgegeben. Gegen die aggressive Ludwigsburger Defense leisteten sich die Baskets zu viele Ballverluste (19) und konnten selbst defensiv die Gäste zu selten stoppen.
Key Facts
- Zuschauer: 5130 Fans kamen am Montagabend in den Telekom Dome
- Ballverluste: Bonn leistete sich 19 Turnovers und kassierte daraus 17 Punkte im Schnellangriff
- Rebounds: Die Baskets holten sich zwar selber acht Offensivrebounds, gaben aber auch neun Offensivrebounds auf der anderen Seite ab
- Höchster Rückstand: -22 (43:65, 28. Minute)
- Nur einmal im Führung: Lediglich beim Stand von 6:4 in der dritten Minute lagen die Baskets einmal vorne
- Topscorer: Angelo Allegri und Phlandrous Fleming erzielten jeweils 18 Punkte und waren damit die besten Bonner Scorer
- Kaderupdate: Sam Griesel musste mit Hüftproblemen pausieren. Auf Ludwigsburger Seite fehlten Headcoach John Patrick, Yorman Polas Bartolo und Jacob Patrick
- Serie gerissen: Nach zehn Siegen in Folge gegen Ludwigsburg verloren die Baskets erstmals wieder gegen die MHP RIESEN
- Europapokal am Mittwoch: Bereits in zwei Tagen müssen die Baskets auswärts in der Champions League gegen Maccabi Ramat Gan antreten. Das Spiel gegen das israelische Team findet am Mittwoch (28.10.) um 18 Uhr in Opava (Tschechien) statt
Spielbericht
Ohne Sam Griesel, der mit Hüftproblemen aussetzen musste, rückte Darius McGhee in die Startformation der Baskets. Zusammen mit ihm begannen Phlandrous Fleming, Bodie Hume, Till Pape und Thomas Kennedy. Ludwigsburg erzielte die ersten vier Punkte des Spiels, doch mit jeweils zwei Punkten durch McGhee, Fleming und Kennedy übernahmen die Baskets erstmals die Führung im Spiel (6:4, 3. Minute). Allerdings sollte diese Führung die einzige in der gesamten Partie bleiben. Am Anfang lief der Ball noch gut durch die Bonner Reihen, doch dann erhöhte Ludwigsburg schnell den Druck über das ganze Feld, was zu zahlreichen Ballverlusten der Baskets teilweise schon im Ballvortrag führte. Daraus konnten die Gäste oft in den Schnellangriff umschalten, der in einfachen Punkten resultierte (6:12, 5.). Trotz acht Ballverlusten allein im ersten Viertel schafften es die Baskets, diesen Spielabschnitt recht ausgeglichen zu gestalten. Nach einem Dreier durch Fleming und einen Korbleger von Lars Thiemann führten die Hausherren kurz vor Ende des ersten Viertels sogar, bevor Ludwigsburgs Ezra Manjon einen Buzzer Beater von der Dreierlinie einnetzte (21:22, 10.).
Manjon konnte von den Baskets in der ersten Halbzeit kaum gestoppt werden. 17 Punkte legte der Ludwigsburger Aufbauspieler in den ersten 20 Spielminuten auf, es wurde ihm aber oft auch zu leicht gemacht. Immer wieder schafften es die Gäste, den Korb zu attackieren und daraus entweder direkt aus naher Distanz abzuschließen oder den Pass auf den offenen Mitspieler an der Dreierlinie zu finden (27:39, 16.). Elf Ballverluste hatten die Baskets bereits zur Halbzeitpause, Ludwigsburg leistete sich bis dahin nur drei Turnovers. So lagen die Hausherren auch beim Gang in die Kabine verdient zweistellig zurück (34:46, 20.).
Nach dem Seitenwechsel lief für die Baskets weiterhin nicht viel zusammen. Mit einem 11:4-Lauf enteilten die Gäste schnell sogar bis auf 19 Punkte und kontrollierten das Geschehen auf beiden Seiten des Feldes (38:57, 25.). Hume traf einen an diesem Abend seltenen Bonner Dreier, der Rückstand wuchs danach dann aber weiter fast permanent an. So lagen die Hausherren im dritten Viertel bereits mit 22 Zählern zurück (43:65, 28.). Angelo Allegri, der als Lichtblick ein offensiv starkes Spiel ablieferte und mit 18 Punkten zusammen mit Fleming Bonns Topscorer wurde, verkürzte den Rückstand vor dem Ende des dritten Spielabschnitts zumindest auf unter 20 Zähler (51:70, 30.).
Durch zwei weitere Allegri-Dreier im letzten Viertel keimte noch einmal Hoffnung auf ein spätes Comeback auf, auch weil Ludwigsburg bereits früh die Teamfoulgrenze erreicht hatte (67:79, 35.). Die Baskets versuchten nun noch einmal mit allen Mitteln und einer Fullcourt-Verteidigung, das Spiel zu drehen. Allerdings waren sie dabei nicht kontrolliert genug und die Gäste konnten die Bonner Verteidigung letztlich zu leicht überspielen (67:82, 36.). Durch zwei schnelle Dreier von McGhee und Fleming konnten die Baskets den Rückstand endlich noch einmal in den einstelligen Bereich drücken (75:84, 39.), doch für ein Comeback war das bereits zu spät. Näher als auf sieben Punkte kamen die Baskets nicht mehr heran (79:86, 40.). Die letzten Punkte gehörten dann noch den Gästen, die durch ihren zehnten Dreier den 79:89-Endstand herstellten.
Statistik
PTS | 79 | 89 |
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2 PTS | 74% 20 / 27 | 63% 25 / 40 |
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3 PTS | 31% 9 / 29 | 42% 10 / 24 |
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Freiwürfe | 71% 12 / 17 | 50% 9 / 18 |
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Rebounds | 30 | 30 |
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Assists | 16 | 13 |
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Steals | 7 | 11 |
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TOP Player
Pressekonferenz
Stimmen zum Spiel
Lars Masell (Co-Trainer MHP RIESEN Ludwigsburg):
“Wir sind sehr froh, dass wir das Spiel heute mitgenommen haben. Wir wussten um das Talent von Bonn. Das ist eine gute Mannschaft, gute Spieler, ein guter Coach. Heute haben wir Bonn auf dem für uns richtigen Fuß erwischt. Wir haben unseren Gameplan nicht immer schön, aber sehr effizient umgesetzt. Ich möchte ein großes Lob an das gesamte Team, an den Staff, an alle Spieler aussprechen. Wir haben den Sieg heute absolut verdient, denke ich.”
Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):
“Glückwunsch an Ludwigsburg! Ich glaube, die wesentlichen Dinge sind schon gesagt. Talent allein gewinnt natürlich keine Spiele. Ludwigsburg hat bereits die ersten zwei, drei Minuten direkt den Ton gesetzt. Wir haben im Vorfeld versucht, den Fokus auf die Limitierung von Ballverlusten zu legen. Das hat heute nicht wirklich gut geklappt – mit allein acht Turnovern im ersten Viertel. Manchmal war da ein Ludwigsburger Arm in der Defensive dazwischen, manche Ballverluste waren aber auch sehr einfach. Mit einer solchen Aggressivität in der Verteidigung kann man auf sehr unterschiedliche Art und Weise umgehen. Man kann Angst haben und langsam spielen oder man kann seine Vorteile ausnutzen. Das haben wir heute überhaupt nicht gemacht. Sie waren in allen Facetten besser. Im Rebound, selbst in der Ballverteilung, in der Offensive. Ich habe mein Team heute nicht wiedererkannt. Wir haben viele junge Spieler, die noch nie so viel defensiven Gegendruck erlebt haben. Aber das soll keine Ausrede sein. Wir sind jetzt wieder mit beiden Füßen auf dem Boden, können und werden jetzt weiterarbeiten.”