Baskets verlieren erstes Viertelfinalspiel in Berlin
Zweites Spiel bereits am Sonntag
Die Telekom Baskets Bonn haben das erste Viertelfinalspiel bei ALBA Berlin mit 68:94 (14:17, 17:24, 20:27, 17:26) verloren und liegen damit in der Best-of-Five-Serie der Playoffs mit 0:1 zurück. Durch einen 10:0-Lauf zum Ende der ersten Halbzeit kippte das Momentum kurz vor der Pause in einem bis dahin komplett ausgeglichenen Spiel auf die Seite des Berliner Euroleague-Clubs. Den Rückstand konnten die Baskets in der zweiten Halbzeit nicht mehr verkürzen. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem das deutlich verlorene Rebound-Duell (18:46) und ein Foul-Verhältnis von 23 Bonner Fouls zu nur 12 Berliner Fouls.
Key Facts
- Historisch: Der Auftakt in das Playoff-Viertelfinale gegen Berlin markierte das insgesamt 1400. Pflichtspiel der Baskets-Vereinsgeschichte
- Unterlegenheit an den Brettern: Berlin dominierte das Rebound-Duell mit 46:18 und sammelte 14 Offensivrebounds für zweite Chancen ein
- Ungleiches Foul-Verhältnis: Bonn kassierte 23 Fouls, Berlin wurden nur 12 Fouls abgepfiffen. Dadurch standen die Baskets nur für fünf Würfe an der Freiwurflinie, während Berlin 22 Freiwürfe zugesprochen bekam und davon 20 Würfe trafen
- Ballsicher: Bonn verlor nur sechs Mal den Ball und forcierte auf der Gegenseite 19 Berliner Ballverluste
Spielbericht
Die Baskets starteten mit Harald Frey, Noah Kirkwood, Brian Fobbs, Savion Flagg und Thomas Kennedy in das erste Viertelfinalspiel in Berlin. Nachdem Matt Thomas für die Gastgeber einen schwierigen Dreier für die ersten Punkte der Partie einnetzte, glich Frey für die Baskets ebenfalls von der Dreierlinie aus (3:3, 4. Minute). Der Beginn des Spiels war geprägt von intensiver Verteidigung und noch schwachen Wurfquoten auf beiden Seiten. Berlin fand als erstes etwas mehr Rhythmus im Angriff, während Bonn noch große Probleme hatte, den Ball unter den Korb zu bringen (3:10, 5.). Ein gut ausgespieltes Pick-And-Roll zwischen den eingewechselten Glynn Watson und Till Pape resultierte in den ersten einfachen Zählern der Baskets unter dem Korb und markierte den Anfang eines 7:0-Laufs, durch den die Gäste die Partie wieder ausgleichen konnten (10:10, 8.). Watson traf noch zweimal für die Baskets nach starkem Zug zum Korb, die Führung nach dem ersten Viertel gehörte aber den Hausherren (14:17, 10.).
Zum Start ins zweite Viertel kassierten die Bonner zwei schnelle Foulpfiffe in nur 20 Sekunden, wodurch das bis dahin sowieso schon unausgeglichene Foulverhältnis noch deutlicher ausfiel (Berlin: 3 Fouls / Bonn: 9 Fouls). Die Baskets ließen sich davon aber nicht beunruhigen und legten in der Folge einen 10:2-Lauf auf das Parkett, wodurch sie erstmals führten (25:21, 14.). Watson traf per Floater, Flagg und Fobbs von der Dreierlinie und Pape aus der Mitteldistanz. Zwei Berliner Dreier gaben den Hausherren die Führung kurzzeitig wieder zurück, Bonn blieb aber dran und Pape glich die Partie wieder aus (31:31, 18.). Kurz vor der Halbzeitpause erfolgte dann der im Endeffekt vorentscheidende 10:0-Lauf (31:41, 20.). Die Baskets doppelten defensiv immer wieder im Low-Post und erzwangen so schwierige Würfe, ließen aber zu viele Offensivrebounds und dadurch zweite Chancen für die Gastgeber zu. Zur Halbzeitpause waren die Bonner bei den Rebounds bereits klar unterlegen (10:20).
Nach dem Seitenwechsel erzielte Kennedy die ersten Punkte, kassierte wenig später aber bereits sein drittes persönliches Foul. Berlin dominierte weiterhin die Bretter und blieb dadurch konstanz zweistellig vorne. Kirkwood hielt für die Bonner offensiv dagegen und erzielte allein im dritten Viertel sieben Punkte (41:52, 23.). Der Rückstand wurde trotzdem nun Stück für Stück immer größer. Zwar legten die Baskets mit 20 Zählern im dritten Viertel gegen die starke Verteidigung der Albatrosse ihren offensiv besten Spielabschnitt auf das Parkett, das Euroleague-Team aus Berlin konnte aber im eigenen Angriff zu selten gestoppt werden. So betrug der Rückstand vor dem Schlussviertel bereits 17 Punkte (51:68, 30.).
Die Baskets starteten mit einem Dreier durch Till Pape in das letzte Viertel (54:68, 31.), kämpften zwar gut weiter und forcierten weiterhin Berliner Ballverluste (insgesamt 19 Turnover), konnten dem Spiel aber keine wundersame Wende mehr verleihen. Nach einem Watson-Dreier lagen die Baskets knapp drei Minuten vor Schluss mit 15 Zählern zurück (68:83, 37.). Ein 11:0-Lauf der Hausherren ließ das Endergebnis schließlich noch deutlicher ausfallen, als der Spielverlauf war. Mit 68:94 verloren die Baskets das erste Viertelfinalspiel, haben aber bereits am Sonntag (19.05. – 17 Uhr) die nächste Chance auf einen Auswärtssieg in Berlin.
Statements zum Spiel
Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):
“Wir haben 18 sehr solide Minuten gespielt, aber das reicht nicht. Zwei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit stand es 31:31, kassieren dann aber einen 10:0-Lauf. In der zweiten Halbzeit waren wir gar nicht mehr da. Wir sind zwar offensiv gut gestartet, konnten aber in der Defense keine Stopps erzwingen. Berlin ist erfahren, sie spielen fast jede Woche auf einem sehr hohen Niveau. Das reicht dann nicht gegen so eine Mannschaft.”
Israel González (Headcoach Alba Berlin):
“Meine Spieler sind heute sehr fokussiert ins Spiel gegangen und haben mit viel Energie agiert. Es steht aber erst 1:0 in der Serie und wir müssen die zweite Partie jetzt am Sonntag hochkonzentriert angehen. Bonn ist nämlich weiterhin ein sehr gefährliches Team, dass sehr gut reboundet und hochprozentig von außen trifft. Darauf müssen wir uns erneut vorbereiten.”