Baskets verpflichten Kueth Duany

Der 24-jährige Sudanese ist ein Allrounder und war Kapitän des Syracuse-Universitätsteams - 2003 Studentenmeister der USA

Die Telekom Baskets Bonn reagieren auf die jüngste Verletzungsmisere, insbesondere auf den Ausfall ihres lettischen Nationalspielers Kristaps Janicenoks: Kueth Duany heißt der neue Spieler und der erste mit Cotonou-Status im Baskets-Team. Der gebürtige Sudanese unterschrieb gestern einen Vertrag und wird - nach siebentägiger Testphase - bis Ende der Saison 2004/05 für die Baskets spielen. Er gilt als ausgesprochener Allrounder mit Schwerpunkt für die Positionen zwei und drei. Duany ist 25 Jahre alt, 1,99 Meter groß und war Kapitän jenes Syracuse-College-Teams, das 2003 in den USA die NCAA-College-Meisterschaft errang. Später sammelte er erste Profi-Erfahrungen in den Ligen Israels und Belgiens (Verviers-Pepinster). Duany kann punkten, rebounden und vor allem Defense spielen", weiß Headcoach Predrag Krunic, der darauf achtete, mitten in der Saison einen anpassungsfähigen Akteur zu verpflichten. Geschäftsführer Jochen Luksch unterstreicht: Wir haben keine Punktemaschine verpflichtet, sondern einen Teamspieler mit Qualität." Duany hat eine bewegte Lebensgeschichte hinter sich. Mit vier Jahren musste er seine Heimat, den vom Bürgerkrieg zerrissenen Sudan, verlassen. Sein Vater, Finanzminister des afrikanischen Staates und zuvor vier Jahre an der Botschaft in Bonn, wurde zum politischen Häftling, weil er sich weigerte, zum Islam zu konvertieren. Mit seiner Freilassung begann für Familie Duany das Abenteuer Amerika. Vater Duany wurde Professor an der Indiana-University, während alle seine vier Kinder Basketballer wurden, und alle vier, darunter ein Mädchen, schafften es bis in die jeweilige Division I der NCAA. Die Verpflichtung wurde wirtschaftlich im Wesentlichen ermöglicht durch die spontane Hilfsbereitschaft vieler lokaler Co-Sponsoren", berichtet Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich. Bei der Auswahl habe man zu diesem Saison-Zeitpunkt insbesondere hinsichtlich der Nationalitätenfrage in einem engen Markt agiert.