Baskets ziehen den Tigers die Zähne
71:62-Erfolg dank starker Teamleistung gegen Tübingen Frazier, Davis und Burrell punkten zweistellig
Am 8. Spieltag der Basketball-Bundesliga fuhren die Telekom Baskets gegen die bis dahin punktgleichen Walter Tigers aus Tübingen einen wichtigen 71:62-Sieg (16:12, 15:9, 18:16, 22:25) ein. Wie schon vor sechs Tagen gegen Leverkusen, zeigten die Gastgeber dabei erneut eine starke Verteidigungsleistung, die die Gäste bis zum Beginn des letzten Viertels bei lediglich 37 Punkten hielt. 3.375 Zuschauer in der Bonner Hardtberghalle freuten sich auch, endlich ein ausgezeichnetes Spiel von Pointguard Miah Davis zu sehen. Der amerikanische Pointguard der Baskets war mit 15 Punkten bei 75% Wurfquote in 26 Minuten Spielzeit zweitbester Bonner Scorer und maßgeblich am Erfolg seines Teams beteiligt. Ein Erfolg, der gegen die ohne ihren Aufbauspieler Waitari Marsh (Fersenverletzung) angetretenen Tübinger durchaus noch hätte höher ausfallen können, denn wenn die Baskets an diesem Samstagabend in einer Disziplin eine mangelhafte Note verdient gehabt hätten, dann bei der Chancenausbeute. Phasenweise war es für die Fans zum Haare raufen. Etwa als Jason Conley nach Ballgewinn unter dem Tübinger Korb per Zuckerpass Teamkollege Artur Kolodziejski in Szene setzte und dieser völlig frei den Elfmeter nur auf den Ring bugsierte. Es war nicht der einzige Moment, bei dem die Baskets durch mangelnde Konzentration Punkte verschenkten, doch wenn es darauf ankam, war das Team von Coach Michael Koch hellwach und machte die wichtigen Körbe. Nachdem es die Baskets im 1. Viertel hauptsächlich mit Tübingens Center Rasko Katic zu hatten, der in zehn Minuten zehn der zwölf Gästepunkte erzielte, forcierte Bonn im zweiten Abschnitt Defense und Tempo und brachte durch variables Spiel den Ball immer wieder erfolgreich ans Brett der Gäste. Ein 11:1-Lauf vom 20:19 (14.) zum 31:20 kurz vor der Halbzeit war dabei bereits das Fundament für den Sieg, denn von da an bestimmten die Baskets eindeutig das Spielgeschehen. Während bei Bonn bis zur Pause gleich sieben Spieler zwischen zwei und acht Punkte erzielten, trugen sich bei Tübingen nur vier in den Scoutingbogen ein. Katic hatte dabei alleine 13 der 21 Gästepunkte auf dem Konto. Bis zum Spielende sollte der Topscorer der Gäste jedoch nur noch vier weitere Punkte erzielen. Bernd Kruel und John Bowler gelang es nun ausgezeichnet, ihren Gegenspieler aus dem Spiel zu nehmen. Nach dem Seitenwechsel knüpften die Baskets nahtlos an die gute Leistung im zweiten Viertel an und hielten so den Abstand zu Tübingen in etwa bei zehn Punkten. Die einzige Waffe, die bei den Gästen jetzt noch Erfolg versprechen sollte, war der Distanzwurf. Hatte in den ersten 20 Minuten nur ein Tübinger Dreier das Bonner Netz gefunden, gesellten sich nach der Pause gleich acht weitere erfolgreiche Versuche hinzu. Winsome Frazier, mit insgesamt 17 Punkten Topscorer bei Bonn, hatte in der 34. Minute gerade per Freiwurf die komfortable 56:43-Führung erzielt, als Tübingen begann, alles auf eine Karte zu setzen. Mit drei schnellen Dreiern in nur 90 Sekunden kam das Team von Coach Aaron McCarthy bis auf 56:52 (35.). Eine eiligst einberufende Auszeit von Mike Koch verhinderte chlimmeres und brachte seine Jungs wieder auf Kurs. Fünf Punkte hintereinander von Ronald Burrell und ein weiterer Korbleger von Frazier brachten die Baskets bis zur 37. Minute wieder auf Kurs. Als Miah Davis 110 Sekunden vor dem Ende einen schwierigen Dreier zum 66:55 verwandelte stand die Halle endgültig Kopf. Der Sieg war den Telekom Baskets nicht mehr zu nehmen.