„Bestmögliche Voraussetzungen für die Entwicklung unserer Jugendspieler“
Interview zum neuen JBBL-Team der Telekom Baskets Bonn

Vor knapp zwei Wochen wurde die neue Kooperation des Baskets Bonn e.V. mit der Rise and Grind Academy und dem damit verbundenen Ziel einer zweiten JBBL-Mannschaft der Baskets in Köln bekanntgegeben. Im Interview beleuchten die beiden Sportlichen Leiter Francesco Tubiana (Baskets) und Marian Reibert (RAG) die Motivation und Hintergründe der neuen Zusammenarbeit.
Die erste Frage richtet sich an dich, Francesco. Was hat die Baskets dazu bewogen, ein zweites JBBL-Team in Köln zu etablieren?
Tubiana: „Diese Region verfügt über ein enormes Potenzial an Spielern und Talenten. Jedes Jahr nehmen Hunderte von Jugendlichen an unseren Tryouts teil, doch leider können wir nur eine kleine Auswahl treffen. In den vergangenen Jahren haben wir intensiv an Lösungen gearbeitet, um noch mehr jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, auf JBBL-Niveau zu spielen. Dank der neuen Zusammenarbeit mit der Rise and Grind Academy, der ich an dieser Stelle herzlich danken möchte, können wir nun ein zweites JBBL-Team stellen. Die Möglichkeit, mit einer unserer Mannschaften in Köln zu trainieren und Spiele auszutragen, wird es vielen Spielern der Region logistisch erleichtern, in der JBBL zu spielen. Unser Ziel bleibt die kontinuierliche Entwicklung neuer Basketball-Talente. Wir wollen ihnen die bestmöglichen Bedingungen bieten, um sowohl sportlich als auch persönlich zu wachsen.“
Marian, welchen Ansatz verfolgt ihr mit der Academy und was hat euch zu dieser Kooperation gebracht?
Reibert: „Für uns steht die Weiterentwicklung von Spielern im Mittelpunkt. Wir haben im letzten Jahr angefangen, zusätzliche Trainings als Ergänzung zum Mannschaftstraining der einzelnen Vereine anzubieten. Bei uns gibt es neben der nun neuen JBBL-Mannschaft ansonsten ausschließlich Einzel- und Kleingruppen-Trainings. Die große Resonanz hat uns dazu bewogen, die Academy ins Leben zu rufen. Wir haben viele talentierte Spieler entdeckt, die in ihren Vereinen in Landes-, Ober- und Regionalliga spielen können, doch diese Vereine haben oft nicht die Möglichkeit, zusätzlich ein JBBL-Team aufzustellen. Ich arbeite schon seit vielen Jahren bei der Sichtung von Talenten mit anderen Vereinen zusammen. Die Zusammenarbeit mit den Baskets hat immer besonders gut geklappt und dieses Vertrauen bildet die Basis für die neue Kooperation. Daher waren die Baskets ein natürlicher Partner für diese Idee.“
Jetzt gibt es ja noch praktische Fragen, die für Spieler, Trainer und auch andere Vereine entstehen. Müssen Spieler zu den Baskets wechseln, um in dem JBBL-Team zu spielen?
Tubiana: „Die Spieler können weiterhin für ihre Heimatvereine spielen und an deren Aktivitäten teilnehmen, da die JBBL-Lizenz eine separate Lizenz ist, die eine Doppellizenz ermöglicht. Wir glauben fest an die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen. Deshalb bemühen wir uns unter anderem durch Projekte wie das Baskets-Nachwuchsnetz und die bereits bestehenden Kooperationen mit anderen Clubs stets darum, die bestmöglichen Voraussetzungen für die sportliche und persönliche Entwicklung unserer Spieler zu schaffen.“
Müssen Vereine befürchten, dass ihnen Spieler abhandenkommen?
Reibert: „Wir gestalten die Abläufe sehr transparent. Wir haben in der Academy neben der JBBL-Mannschaft keinen weiteren Spielbetrieb geplant. Die Spieler verbleiben in ihren Vereinen und bekommen eine zusätzliche Möglichkeit sich zu entwickeln. Wir können mit der Academy zum Beispiel Athletik- und Einzeltraining anbieten. Das ist eine Win-Win-Situation für Spieler und auch den Heimatverein.“
Was kann ein Spieler in dem JBBL-Team erwarten?
Tubiana: „Dieses Team wird nach den professionellen Standards eines BBL-Clubs arbeiten, mit einem klaren Fokus auf die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Spielers im Rahmen eines Teamkonzepts. Alle Spieler werden von einem Team aus Trainern, Athletiktrainern, Medizinern und weiteren Fachkräften unterstützt, die sie in ihrer technischen, taktischen, physischen und mentalen Entwicklung begleiten werden. Natürlich wird auch dieses Team an internationalen Turnieren und Freundschaftsspielen teilnehmen – ganz in der Tradition unserer JBBL- und NBBL-Teams, die seit vielen Jahren in ganz Europa vertreten sind.“
Was erwartest du für eine Entwicklung in der Zukunft, Marian?
Reibert: „Aktuell bekommen zu viele U16-Talente eine Absage. Wir haben bereits sehr viele gute Bewerbungen für die Tryouts bekommen. In anderen Städten und Regionen wie beispielsweise München, Berlin und Hagen gibt es bereits mehrere JBBL-Mannschaften. Wir hoffen, das sich auch in unserer Region noch weitere JBBL-Teams bilden, damit noch mehr Talente aus dem Rheinland auf diesem Niveau spielen können.“
Tryout am 10. Mai
Der erste Tryout-Termin wurde bereits erfolgreich durchgeführt, die nächste Möglichkeit bietet sich am 10. Mai von 13-15 Uhr in der Halle der Rise and Grind Academy. Über www.jbbl-koeln.de können sich interessierte Nachwuchsspieler für das Tryout für das neue JBBL-Team bewerben. Ohne vorherige Anmeldung kann nicht an dem Tryout teilgenommen werden. Mehr Informationen gibt es auch auf www.rise-and-grind.life und auf Instagram unter @rise_and_grind_basketball.