Bittere Niederlage im ersten Play-Ins-Spiel
Zweites Play-Ins-Spiel nächsten Mittwoch in Italien
Im ersten Play-Ins-Spiel der Basketball Champions League haben die Telekom Baskets Bonn eine knappe und sehr bittere 91:94-Niederlage (24:22, 25:20, 23:14, 19:38) gegen Pallacanestro Reggiana kassiert und liegen damit nun in der Best-of three-Serie mit 0:1 zurück. Drei Viertel lang zeigten die Baskets einen sehr starken Auftritt gegen das italienische Top-Team und führten verdient vor dem Schlussviertel mit 16 Punkten. Dann liefen die Gäste aber plötzlich heiß und drehten das Spiel noch.
Key Facts
- Einbruch im Schlussviertel: Nach drei Vierteln führten die Baskets mit 16 Punkten und hatten die Partie unter Kontrolle. Im Schlussviertel kassierten sie dann aber 38 Punkte und verloren noch, da Reggiana in den letzten zehn Minuten unglaubliche 14 von 16 Würfen aus dem Feld traf
- Persönliche Bestleistung: Rivaldo Soares legte 17 Punkte auf und markierte damit eine neue persönliche Bestleistung im Baskets-Trikot auf. Zusätzlich sammelte er fünf Rebounds ein und beeindruckte mit sehr viel Energie auf beiden Seiten des Feldes
- Topscorer: Phlandrous Fleming wurde mit 23 Punkten Bonner Topscorer
- Zuschauer: 4790 Fans kamen zum ersten Play-Ins-Spiel der Basketball Champions League
Spielbericht
Die Baskets starteten mit Darius McGhee, Phlandrous Fleming, Bodie Hume, Jonathan Bähre und Thomas Kennedy in ihr erstes Heimspiel des Jahres 2025. Direkt zu Beginn war diese Formation defensiv präsent und forcierte im ersten gegnerischen Angriff prompt einen Ballverlust. In der 24-sekündigen Angriffszeit ließen sie den Italienern keinen Wurfversuch zu. Kurz danach erzielte Fleming die ersten Punkte der Partie (2:0, 2. Minute). Fleming war auch über weite Phasen des ersten Viertels der Spieler, der seine Mannschaft in der Partie hielt Acht Punkte erzielte der US-Amerikaner im ersten Spielabschnitt. Reggiana traf früh hochprozentig von außen und ging dadurch zur Mitte des Viertels erstmals zweistellig in Führung (9:19, 6.). Der eingewechselte Till Pape brachte von der Bank kommend enorm viel Energie auf das Parkett, forcierte weitere gegnerische Ballverluste, traf im Angriff per Dreier und unter dem Korb und riss sein Team zu einem 15:3-Lauf mit, der sogar in einer knappen Führung zum Ende des ersten Viertels resultierte (24:22, 10.). Sieben Ballverluste hatten die Baskets bereits im ersten Viertel forciert und selbst nicht ein einziges Mal den Ball verloren.
Nach ihrem schnellen Comeback kontrollierten die Baskets das Spiel auch über weite Strecken des zweiten Viertels. Rivaldo Soares, der sein bisher bestes Spiel im Baskets-Trikot ablieferte, traf einen Stepback-Dreier ins Gesicht von NBA-Veteran Kenneth Faried und stellte damit eine Bonner Fünf-Punkte-Führung her (36:31, 15.). Wenig später netzte Soares zwei weitere Dreier ein und die Baskets erhöhten ihren Vorsprung bis zur Halbzeitpause nochmal geringfügig (49:42, 20.).
Auch nach dem Seitenwechsel lief das Spiel weiter in die Bonner Richtung. McGhee traf seinen ersten Dreier zur ersten zweistelligen Führung (52:42, 21.). McGhee und Fleming übernahmen nun die meiste offensive Verantwortung und wechselten sich mit erfolgreichen Abschlüssen ab (67:55, 28.). Zudem schafften es die Baskets zum wiederholten Mal, in 24 Sekunden Angriffszeit keinen gegnerischen Wurf zuzulassen, was die 4790 Zuschauer im Telekom Dome lautstark feierten. Ebenso euphorisch bejubelt wurde der And-One-Korbleger von Fleming zum Ende des dritten Viertels, der den Baskets vor dem Schlussabschnitt sogar eine 16-Punkte-Führung bescherte (72:56, 30.).
Mit einem 7:0-Lauf zu Beginn des vierten Viertels drückten die Gäste den Rückstand zunächst in den einstelligen Bereich und verkürzten wenig später sogar auf sechs Zähler (74:68, 33.). Zunächst konnten sich die Baskets gegen das Comeback der Italiener noch wehren und den Vorsprung wieder deutlicher gestalten (82:71, 35.), doch die Gäste trafen einfach immer weiter und kamen mit einem 10:0-Lauf gefährlich nah heran (82:81, 37.). 14 ihrer 16 Würfe aus dem Feld netzte Reggiana im Schlussviertel ein und ging knapp zwei Minuten vor Schluss erstmals in der zweiten Hälfte in Führung (87:89, 38.). Soares und Kennedy glichen noch zweimal für die Baskets aus, doch Cassius Winston erzielte 16 Sekunden vor Ende der Partie den entscheidenden Korbleger zum Sieg, den die Baskets in ihrem letzten Angriff nicht mehr egalisieren konnten. Endstand: 91:94.
Pressekonferenz
Stimmen zum Spiel
Federico Fuca (Assistant Coach Pallacanestro Reggiana):
„Wir freuen uns über den Sieg. Wir wussten, dass es sehr schwierig sein wird, hier in Bonn zu gewinnen. Natürlich hatten wir im Schlussviertel eine hohe Trefferquote, aber alles beginnt mit der Defense. Wir haben unsere Intensität und Energie in der Defensive steigern können und haben dann selbstbewusst in der Offensive gespielt. Wir sind froh, wissen aber auch, dass es nur das erste Spiel der Serie ist. Morgen bereiten wir uns auf unser schwieriges Spiel in der italienischen Liga gegen Mailand vor und dann steht uns am nächsten Mittwoch ein sehr schwieriges Spiel gegen Bonn bevor.“
Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):
“Wir haben über weite Strecken das Spiel kontrolliert und mit einem guten Rhythmus gespielt. Auch unsere Defense war lange Zeit sehr solide. Leider hat uns unsere fehlende Konstanz wehgetan. Es ist kein Geheimnis, dass Reggiana das erfahrenere Team ist, das soll auch keine Ausrede sein, und sie haben ihre Erfahrung gut ausspielen können. 38 Gegenpunkte im Schlussviertel sind inakzeptabel. Wir waren in Isolation-Defense-Sequenzen nicht gut. Sie haben im Angriff gezielt unsere Spieler attackiert und wir haben uns nicht gut dagegen gewehrt.“
Punkteverteilung
Telekom Baskets Bonn: McGhee (19 Punkte/2 Dreier), Bähre (0), Griesel (7/1), Fleming (23/1, 6 Rebounds), Soares (17/4, 5 Rebounds), Hume (5/1), Pape (12/1), Thiemann (3), Kennedy (5), Smith (DNP), Müller (DNP), Kazakevicius (DNP)
Pallacanestro Reggiana: Barford (34), Winston (21), Gombauld (5), Smith (5), Uglietti (2), Vitali (5), Faried (13), Grant (0), Chillo (0), Cheatham (9), Gallo (DNP), Fainke (DNP)