Bonn bleibt im Rennen

ULEB-Cup: Telekom Baskets besiegen Fuenlabrada eindrucksvoll mit 99:81 2.900 Fans feiern Fiesta in der Hardtberghalle Krunic-Truppe überzeugt als Team

Noch Minuten nach dem Schlusspfiff standen die Fans in der Bonner Hardtberghalle auf den Sitzen und feierten ihr Team. Brian Brown hatte einem Wahnsinns-Dreier von jenseits der Mittelinie mit der Schlusssirene verwandelt und damit das I-Tüpfelchen auf einen rundum gelungenen Basketball-Abend gesetzt. Die Telekom Baskets Bonn gewannen das wichtige ULEB-Cup-Spiel gegen Fuenlabrada Madrid souverän mit 99:81 (27:18, 23:25, 21:17, 28:21) und haben damit wieder alle Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales des europäischen Wettbewerbs. Baskets-Coach Predrag Krunic war nach dem Spiel voll des Lobes für seine Schützlinge: Wir haben heute sehr gut als Team gespielt und stark gekämpft. Großes Kompliment an alle. Dabei standen die Vorzeichen für einen Sieg der Bonner in Halbzeit eins eher schlecht. Zwar überzeugte die Truppe auf ganzer Linie, doch frühe Fouls (3. Foul nach fünf Minuten) bei Aleksandar Radojevic ließen nichts Gutes erahnen. Immerhin galt es, den überragenden Richard Scott in den Reihen der Spanier in Schach zu halten. Eine Aufgabe, die nur dem 2,21-Meter-Mann der Baskets einigermaßen gelang. Alle anderen bissen sich an Scott die Zähne aus, der insgesamt 35 Punkte erzielen sollte. Dennoch gelang es den Bonnern, die Hoheit unter den Körben zu behaupten, denn Peter Huber-Saffer zeigte für Radojevic eine beherzte Leistung und auch Tilo Klette bekam seine Chancen, hatte jedoch zumeist Pech im Abschluss. Allen voran stand aber wieder einmal Aleksandar Nadjfeji, der mit 25 Punkten Bonns Topscorer wurde und die meisten Rebounds holte (10). Geführt durch den umsichtigen Terrence Rencher, der fünf Assists verbuchen konnte, hielten die Telekom Baskets die Gäste über weite Strecken in Schach. Rencher setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene, zog aber auch gleich mehrmals zum Korb, um die Punkte selber zu erzielen. Die Spanier dagegen fanden nie richtig ins Spiel. Bereits nach acht Minuten wechselte deren Coach Quintana vier Spieler auf einmal aus. Doch auch die zweite Garde tat sich gegen die aggressive Defense der Bonner schwer. Immer, wenn der Rückstand verkürzt wurde, legten die Baskets einen höheren Gang ein um wieder Luft zwischen sich und den Gegner zu bringen. So auch nach 25 Minuten, als zwei Dreier durch Solana und den 38jährigen Wood Fuenlabrada nochmals auf vier Punkte heran brachten (59:55). Die Baskets behielten die Nerven und Rencher die Übersicht. Bis zum Ende des dritten Viertels betrug der Vorsprung wieder elf Punkte (71:60). Im letzten Spielabschnitt bogen die Bonner endgültig auf die Siegesstraße ein. Aleksandar Nadjfeji eröffnete das vierte Viertel mit einem krachenden Dunking, danach bauten die Baskets den Vorsprung kontinuierlich aus, bis er in der 34. Minute 18 Punkte betrug. Ein unsportliches Foul an Tilo Klette, gefolgt von einem technischen Foul gegen den spanischen Trainer Quinatana taten ihr übriges. Spätestens da feierten die Fans bereits ausgelassen auf den Rängen. Doch die Gäste gaben noch nicht auf. Ein Distanzwurf von Guitierrez beendete einen 7:0-lauf Fuenlabradas zum 81:70 (26.), brachte die Bonner aber nicht mehr in Verlegenheit. Zwei Minuten später war der alte 18-Punkte-Abstand wieder hergestellt (88:70). Am Ende gewannen die Telekom Baskets deutlich mit 99:81, die damit wieder im Rennen um die ersten vier Plätze der ULEB-Cup-Gruppe A sind. Trainer Oscar Quintana machte für die Niederlage vor allem drei Akteure verantwortlich: Ich denke, dass die Schiedsrichter in diesem Spiel nicht zusammen passten. Wir mussten gegen sie spielen, so der spanische Coach. Fuenlabradas Richard Scott wollte dem nicht zustimmen: Es gibt keine Entschuldigungen. Wir haben einfach nicht gut gespielt. Wir waren nicht konzentriert genug, vor allem in der Defense. Dadurch sind einfach zu viele Fastbreaks entstanden, so der Topscorer der Gäste.