Bonn ergibt sich den 46ers
Telekom Baskets verlieren wichtiges Spiel gegen Gießen deutlich mit 76:89 - Desolate Vorstellung in der zweiten Halbzeit - Großer Erfolg für die Aktion "Helfen steckt an - Bonner für Afghanistan"
Nach der herben Schlappe am 25. Spieltag bei TBB Trier mussten die Telekom Baskets eine Woche später gegen die Gießen 46ers den nächsten Rückschlag hinnehmen. Mit 76:89 (25:16, 21:28, 13:24,17:21) verlor das Team von Headcoach Predrag Krunic deutlich gegen einen direkten Konkurrenten um die Teilnahme an den Playoffs. Vor mehr als 3.400 Zuschauern in der Bonner Hardtberghalle, darunter 200 Fans aus Gießen, hielten zunächst die Hausherren das Heft in der Hand. Bonns Altron Jackson hatte nach etwas mehr als vier Minuten bereits sieben seiner insgesamt neun Punkte erzielt. Die Baskets bestimmten eindeutig das Geschehen und lagen mit 11:2 in Führung. Ein Zustand, der sich bis zum Ende des ersten Viertels hielt, das mit 25:16 eindeutig an die Baskets ging. Bis dahin spielte die Bonner wie aus einem Guss. Doch nur drei Minuten später war der Vorspung und damit die Überlegenheit der Gastgeber dahin. Durch individuelle Fehler hatte man den Hessen gestattet, in der 13. Minute den 28:28-Ausgleich zu erzielen. Noch hielten die Baskets dagegen und bis zur Halbzeit blieb das Spiel offen (46:44). Spätestens nach dem Seitenwechsel zerbrach das Spiel der Bonner. Von der anfänglichen Souveränität war nichts mehr zu spüren. Das Team von Gästecoach Stefan Koch startete mit einem 9:0-Lauf ins dritte Viertel. Die Baskets lagen plötzlich 46:53 zurück (24.). Ein Rückstand, der bis zum Ende nicht mehr aufgeholt werden konnte. In den restlichen 16 Minuten konnte das Bonner Team nicht mehr an die Leistung der ersten zehn Minuten anknüpfen. Die einfachsten Würfe fanden nicht mehr ihr Ziel. Die Kontrolle in Offense und Defense ging nach und nach vollständig verloren. Zwar gelang es den Baskets immer wieder, den Rückstand auf vier, fünf oder sechs Punkte zu verkürzen, doch zu kopflos wurden die Chancen direkt wieder vergeben. Sieben Minuten vor dem Ende führte Gießen bereits mit 17 Punkten (59:76), als die Baskets durch einen 13:2-Lauf zum 72:78 fast noch einmal heran kamen. Doch leichtfertige Ballverluste, gepaart mit eklatanten Schwächen im Abschluss, machten jedem Aufholversuch der Bonner einen jähen Strich durch die Rechnung. Am Ende gewannen die Gäste aus Gießen mit ihrem Topscorer Eidson (23 Punkte, neun Rebounds) ohne Probleme gegen eine Basketstruppe, deren Vorstellung an diesem Abend kaum Anlass zur Hoffnung auf eine Playoff-Teilnahme versprach. Auch Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich wirkte nach dem Match wortlos zornig. Er sagte: Die Pfiffe der Fans waren absolut berechtigt." Für ihn seien heute vage Erkenntnisse, die ich schon länger in mir trage", erhärtet worden. Verletzungen, Krankheiten, okay, das ist für uns Baskets eine Worst-case-Saison, aber heute waren wir seit langer Zeit erstmals wieder wirklich komplett einsatzfähig, deshalb ist das heute auch in Sachen Einstellung Abgelieferte etwas, wofür es keine Ausrede gibt." Wie geht es weiter? Wiedlich: Noch ist Richtung Playoffs nichts verloren, aber wenn es keine mentale Umkehr im Team gibt, steht alles, wirklich alles auf dem Prüfstand." Doch es gab auch positives zu berichten. Comedian Bernhard Hoecker, der als Botschafter für die Aktion Helfen steckt an Bonner für Afghanistan sorgte für die Highlights abseits des Spielgeschehens. Vor allem sein Auftritt als Basketballspieler in der Halbzeitpause gegen das Team um Baskets-Maskottchen Bonni sorgte für großen Spaß unter den Zuschauern in der Hardtberghalle, die mit ihrer Unterstützung für die Aktion nicht geizten. Alle 2.000 Lose für die große Tombola wurden verkauft. Zusätzlich füllten zahlreiche Spenden die Sammeldosen der Helfer. Die Telekom Baskets sagen ganz herzlich Vielen Dank für die großzügige Unterstützung der Aktion Baskets-Trainer Predrag Krunic: "Das war ein sehr enttäuschendes Spiel, obwohl wir so gut angefangen haben. Danach haben wir die Kontrolle verloren. Wir haben in der Offensive unser Selbstvertrauen verloren, weil wir viele offenen Würfe nicht getroffen geben. Branko Milisavljevic hat durchgespielt, weil ich mir von ihm die Wende erhofft habe. Leider hat es heute nicht zum Sieg gereicht." 46ers-Coach Stefan Koch: "Der Schlüssel zum Sieg lag im vergangen Montag nach der schwachen Leistung gegen Braunschweig. Darüber haben wir die ganze Woche gesprochen. Wir haben heute stark gereboundet und unsere Verteidigung in der zweiten Halbzeit umgestellt. Ein besonderer Dank gebührt den tollen Fans, die mitgereist sind. Ich bin stolz auf mein Team. Wir sind aber noch nicht in den Playoffs."