Bonn führt in der Finalserie 2:1
Telekom Baskets siegen erneut in Oldenburg - 81:78 nach dramatischem Schlussviertel - Bonn dreht erst am Ende das Spiel - John Bowler (19 P.) und EJ Rowland (17 P.) beste Scorer - Am Dienstag 1. Matchball im Telekom Dome
Die Telekom Baskets Bonn führen in der Best-of-Five-Serie um die Deutsche Basketball-Meisterschaft gegen die EWE Baskets Oldenburg mit 2:1. Im dritten Finalspiel gelang dem Team von Coach Michael Koch erneut ein Auswärtssieg. Nach vor allem im letzten Viertel dramatischem Spielverlauf siegten die Bonner in der EWE Arena mit 81:78 (16:20, 23:24, 22:16, 20:18). Die Baskets brauchen nur noch einen Sieg, um sich erstmals die Meisterschaft zu sichern. Am Dienstag, 23.06.09, kommt die Finalserie zum letzten Mal zurück nach Bonn. Hochball im Telekom Dome ist 18.30 Uhr. Der Kartenvorverkauf für das letzte Heimspiel der Saison beginnt am Dienstag, 23.06.09, um 11.00 Uhr an allen Baskets-Vorverkaufsstellen. Entgegen der ursprünglichen Ankündigung wird es einen weiteren Termin am Telekom Dome nicht mehr geben. 3.148 Zuschauer, darunter 300 Fans aus der Bundesstadt, sahen über weite Strecken der Begegnung viele Ähnlichkeiten zu Spiel eins der Serie. Vor der Halbzeitpause waren die Donnervögel aus Oldenburg die Spiel bestimmende Mannschaft. Besonders im ersten Viertel drehte das Team von Coach Predrag Krunic auf. Nach etwas mehr als zwei Minuten hatten die Gastgeber bereits 6 Punkte verbucht, da standen bei Bonn schon drei Fehlwürfe und eine Null auf dem Scoutingbogen. Die Baskets taten sich im Angriff schwer und waren auch in der Nähe des eigenen Bretts zu oft nicht auf der Höhe. Oldenburg kam früh ins Rollen und konnte in der 6. Minute durch zwei Freiwürfe von Jason Gardner eine 13-Punkte-Führung verbuchen (5:18). Kaum jemand ahnte in diesem Moment, dass der MVP der BBL im gesamten Spiel keine weiteren Punkte mehr erzielen sollte. Wenn die Bonner Defense bis dahin in einem Punkt ihr Ziel erreicht hatte, dann in der Bewachung des ehemaligen Aufbauspielers der Telekom Baskets. Das Koch-Team konnte gegen Ende des ersten Viertels endlich das Spiel stabilisieren. Es waren vor allem John Bowler und Johannes Strasser, die für Bonn den Kampf aufnahmen und bis zum Viertelende im Alleingang den Spielstand zum 16:20 freundlicher gestalteten. Alle Punkte des 11:2-Laufs gingen auf das Konto der beiden Basketsspieler. Strasser und Bowler sollten auch bis Mitte des zweiten Viertels weiter alleine für alle Bonner Treffer sorgen (25:29, 15.). Oldenburg hatte jedoch, auch dank eines wie entfesselnd spielenden Rickey Paulding (insgesamt 27 Punkte), nach wie vor in der Offense die besseren Waffen. Zudem kamen die Baskets nach und nach in Foultrouble. Zur Halbzeitpause hatten mit Winsome Frazier, der trotz seiner Schienbeinverletzung acht Minuten zum Einsatz kam, und Topscorer Brandon Bowman schon zwei Bonner Spieler drei Fouls auf dem Konto. Den Oldenburgern konnte es Recht sein. Dank eines weiteren 11:2-Laufs zogen die Hausherren bis zur 18. Minute erneut davon (27:40). Wieder lagen 13 Punkte zwischen beiden Teams und wieder gelang es Bonn, sich heranzukämpfen. Vier Punkte des starken EJ Rowland, ein freier Wurf aus der Halbdistanz von Artur Kolodziejski und ein Dreier von Winsome Frazier sorgten für neun Punkte in Folge und nur noch vier Punkte Rückstand (36:40, 29.). Bei 39:44 wechselten die Teams die Seiten. Wie schon im ersten Finalspiel schickten sich die Baskets im dritten Viertel an, das Spiel doch noch zu drehen. Zunächst wurde die Verteidigung eine ganze Klasse besser. Vor allem aber begann man nun, auch im Angriff das Kommando zu übernehmen. John Bowler ackerte mit all seiner Kraft am gegnerischen Brett und konnte jetzt oft nur noch durch Fouls gestoppt werden. Die Foulproblematik kippte immer mehr in Richtung Oldenburg. Ende des dritten Viertels war es dann endlich soweit. Vincent Yarbrough, der nach einem Stoß in die Rippen im zweiten Viertel nach der Pause unter Schmerzen weiterspielte, warf zwei Dreier hintereinander zum 58:60 in der 30. Minute. Johannes Strassers viel umjubelter dritter Dreier (bei drei Versuchen) eine Sekunde vor Viertelende brachte die Baskets erstmals die Führung (61:60). Im letzten Abschnitt wurde das Spiel immer mehr zur reinen Nervensache. Die Führung wechselte mehrmals hin und her, doch allmählich setzten sich immer mehr die Telekom Baskets durch. Hätte Brandon Bowman im Angriff und bei den Freiwürfen nicht einen rabenschwarzen Tag erwischt, wären die Telekom Baskets vielleicht schon früher auf die Siegerstraße abgebogen. So aber musste der Bonner Anhang bis zum Schluss zittern. Mehrmals gibt es an der Freiwurflinie die Chance, den Vorsprung weiter zu erhöhen, doch die Baskets verwerfen insgesamt 13 von dreißig Freiwürfen. Stattdessen schafft es Oldenburg durch den vierten Dreier von Rickey Paulding 49 Sekunden vor dem Ende, das Spiel wieder auszugleichen (78:78). Am Ende ist es EJ Rowland, der den wichtigen zweiten Sieg für Bonn sichert. Zehn Sekunden vor Schluss sorgt sein Korbleger zum 80:78 für die erneute Führung. Der letzten Angriff Oldenburgs durch Paulding ist dank des Blocks von Vincent Yarbrough nicht erfolgreich. Rowland sichert sich den Rebound und wird gefoult. Auf der Uhr sind noch vier Sekunden zu spielen, der Bonner Pointguard trifft nur einen seiner Freiwürfe, doch die Baskets gestatten den Gastgebern keinen weiteren Angriff mehr. Der Rest geht im Jubel der Bonner Fans unter. Noch ist nichts gewonnen, doch erstmals in der Vereinsgeschichte haben die Telekom Baskets Bonn in Spiel vier am kommenden Dienstag in eigener Halle alleinigen Matchball. Baskets-Coach Mike Koch: "Das Spiel heute hat mich an das erste Spiel aus dieser Serie erinnert. Heute, wie auch damals sind die Oldenburger besser ins Spiel gekommen und haben vor allem das erste Viertel dominiert. Wir haben dann in der zweiten Halbzeit besser verteidigt und sind mit Aggressivität zu Werke gegangen. Am Ende hatten wir dann, trotz der vielen vergebenen Freiwürfe, das Glück, was man braucht um eine solche Partie zu gewinnen." EWE-Coach Predrag Krunic: "Ich denke, wir haben das Spiel heute verloren, weil wir in der zweiten Halbzeit vor allem in der Verteidigung keine gute Leistung gezeigt haben. Das hat mir in der ersten Hälfte wesentlich besser gefallen. Das hat dann dazu geführt, dass wir nicht mehr in der Lage waren, die Offensive der Bonner zu kontrollieren. Einige unglückliche Aktionen von uns im Angriff haben die Niederlage dann perfekt gemacht. Nun gilt es, uns auf das nächste Spiel zu konzentrieren." Beste Werfer Bonn: Bowler (19 Pkt./ 1-3er), Rowland (17/0), Strasser (15/3), Yarbrough (14/3), Bowman (8/0), Kolodziejski (4/0), Frazier (3/1), Johnson (1/0) Beste Werfer Oldenburg: Paulding (27 Pkt./ 4-3er), Foster (13/1), Boumtje Boumtje (13/0), Scekic (8/0), Majstorovic (7/2), Wallace (4/1), Pekovic (4/0), Gardner (2/0)