Bonn in Bologna ausgeschieden - Sonntag BBL-Spiel in Ulm
EuroChallenge: Telekom Baskets verlieren nach Highscore-Game in Bologna mit 91:106 - Virtus wirft 13 von 25 Dreiern - Brandon Bowman macht 21 Punkte - Am Wochenende wichtiges Spiel um die Play-Off-Platzierungen
Die Telekom Baskets verabschieden sich als letztes deutsches Team mit einer 91:106-Niederlage (23:26, 30:21, 24:25, 23:25) aus dem Europapokal. Im zweiten Spiel der EuroChallenge-Viertelfinalserie bei Virtus Bologna hielten die Bonner das Spiel bis kurz vor der Halbzeitpause offen, mussten dann aber einen 2:14-Lauf des 14-fachen italienischen Meisters hinnehmen, der bis zum Ende nicht mehr aufgeholt werden konnte. Mit 2:0 zieht Virtus Bologna damit vorzeitig in das Final-Four der EuroChallenge. Für die Baskets dreht sich ab sofort alles um die Basketball-Bundesliga. Schon am kommenden Sonntag (22.03.09, 17.00 Uhr) wartet in Ulm die nächste schwere Aufgabe gegen den derzeitigen Fünften der Tabelle und damit einen direkten Konkurrenten um eine aussichtsreiche Playoff-Platzierung. Die Baskets machten in Bologna gleich zu Beginn einiges besser als noch in Spiel Nr. 1 vor zwei Tagen. Das Team hatte die Forderung seines Coaches Michael Koch umgesetzt und zeigte in der Höhle des Löwen wenig Respekt. Mit zwei Dunkings von Ken Johnson und Moussa Diagne ließ man es gleich zu Beginn ordentlich krachen und setzte so die erste Duftmarke zur 4:0-Führung. Schnell und spektakulär ging es auch in den nächsten Minuten weiter. Der nach Fuß- und Rückenproblemen wiedergenese Brandon Bowman stopfte wenig später ebenfalls zwei Mal hintereinander den Ball durch die Reuse und auch EJ Rowland schloss einen weiteren Fastbreak erfolgreich per Dunking ab. Nach sieben Minuten führten die Baskets 13:10. Sharrod Ford hat bis dahin auf Seiten Bolognas im Alleingang für alle Punkte gesorgt. Am End war er der überragende Mann des Spiels mit 28 Punkten und sechs Rebounds. So zeigte sich Bologna wenig beeindruckt und nahm das schnelle Spiel an. Die rund 6.000 Zuschauer in der Futureshow-Arena sahen in der Folge weiter ein abwechslungsreiches, attraktives Spiel, in dem beide Teams besonders durch ihre Offense glänzten. Mit der Verteidigung konnten die Coaches bei einem Ergebnis von 91:106 Punkten allerdings nicht zufrieden sein. Die Dunking-Show des Brandon Bowman ging auch im zweiten Viertel weiter. Der Bonner Powerforward stopfte zwei weitere Male zur 30:26-Führung in der 14. Minute. Bowman hatte da bereits 16 Punkte erzielt (insgesamt 21 Punkte) und war bis zur Halbzeit der beste Bonner in einem geschlossen auftretenden Bonner Team. Drei Minuten lang waren die Baskets jedoch nicht auf der Höhe des Geschehens. Beim Stande von 42:44 in der 17. Minute legten die Gastgeber durch einen 14:2-Zwischenspurt den Grundstein für den Einzug ins Final-Four. So lagen die Baskets zur Pause trotz einer bis dahin guten Vorstellung mit 44:56 zurück. Ein Rückstand, der in der Folge nicht mehr aufgeholt werden konnte. Besonders deshalb, weil Bologna beim Schuss aus der Distanz einen Sahnetag erwischt hatte. Bei einer Wurfquote von 52% machten die insgesamt 13 erfolgreichen Dreier der Italiener den entscheidenden Unterschied aus. Jeder Aufholversuch der Baskets wurde von der Dreierlinie gekontert, zudem verwarf das Koch-Team zehn von 22 Freiwürfen. Näher als neun Punkte kamen die Baskets bis zur Schlusssirene nicht mehr heran. Am Sonntag in Ulm Viel Zeit über das Ausscheiden in der EuroChallenge nachzudenken, bleibt den Telekom Baskets nicht. Nur 24 Stunden nach der Landung des Fliegers aus Italien wartet die nächste Reise auf die Bonner. Es geht nach Ulm, wo das Team von Headcoach Michael Koch auf den derzeitigen Tabellenfünften der Liga trifft. Mit 32:16 Punkten haben die Ulmer genau einen Sieg weniger als Bonn auf dem Konto, sitzen dem deutschen Vizemeister also direkt im Nacken. Zwar konnten die Baskets im vergangenen Herbst das Hinspiel im Telekom Dome mehr als deutlich mit 94:66 gewinnen, in der Ulmer Kuhberghalle mussten die Rheinländer in den letzten beiden Jahren jedoch Niederlagen einstecken. Dennoch ist die Bonner Bilanz deutlich positiv. In den letzten zehn Jahren konnten insgesamt elf Spiele gegen die Spatzen gewonnen werden, nur drei gingen verloren. Alle drei in der Kuhberghalle. Der dominierende Spieler der letzten Jahre im Team des Ulmer Trainers Mike Taylor ist sicher der US-Amerikaner Jeff Gibbs. Mit nur knapp 1,90 Meter große Center sorgt bei den Donaustädtern für die meisten Punkte (13,3 pro Spiel) und Rebounds (10,3). Für die gleiche Anzahl an Punkten ist auch Shooting-Guard Romeo Travis gut, der in den letzten drei Begegnungen Ulms jeweils der Topscorer seines Teams war. Auf der Aufbauposition setzt man u.a. auf Dru Joice (11 ppg, 4,7 apg). Shooting-Guard Lee Humphrey und Center Sean Finn komplettieren die Ulmer Starting-Five. Für die Telekom Baskets gilt es am Sonntag ganz besonders, in der hitzigen und lautstarken Atmosphäre in Ulm einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir müssen weitaus besser als noch gegen Bologna verteidigen und Ulm nicht ins Laufen kommen lassen. Das Spiel in Italien sollte uns allerdings nicht geschwächt haben. Im Gegenteil. Drei Spiele in der Woche sind gut, um im Spielrhythmus zu bleiben. In den Play-Offs ist es auch nicht anders, erklärt Baskets Pointguard EJ Rowland. Das Spiel der Telekom Baskets bonn bei ratiopharm Ulm beginnt am Sonntag, 22.03.09, um 17.00 Uhr.