Bonn ist in den Play-Offs

Telekom Baskets siegen 84:70 in Gießen - Fünf Spieler punkten zweistellig -Im Viertelfinale gegen den Deutschen Meister GHP Bamberg

Die Telekom Baskets haben es geschafft. Zum neunten Mal in zehn Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit stehen die Bonner Basketballer in den Play-Offs um die Deutsche Basketball-Meisterschaft. Ein Kunststück, das neben den Baskets bisher nur Berlin (10x) und Bamberg (9x) gelang. Am letzten Spieltag der BBL-Hauptrunde siegte die Mannschaft von Headcoach Michael Koch dank einer eindrucksvollen Teamleistung bei den Gießen 46ers mit 84:70 (23:25, 20:10, 23:19, 18:16). Als Siebter der Abschlusstabelle treffen die Bonner jetzt im Viertelfinale (ab dem 30. April 2006) auf den Deutschen Meister GHP Bamberg. Die Ausgangslage vor dem letzten Hauptrundenspieltag war klar: Bonn benötigte einen Sieg, um aus eigener Kraft die Play-Offs zu erreichen. Entsprechend engagiert ging die Truppe von Mike in der Giessener Osthalle zu Werke. Angefeuert von über 450 mitgereisten Bonner Fans, die zusammen mit dem Giessener Anhang für Gänsehaut-Atmosphäre in der Halle sorgten, legten die Baskets bereits im zweiten Viertel den Grundstein zum Sieg. War das Spiel nach den ersten zehn Minuten noch ausgeglichen (23:25), schalteten die Baskets im zweiten Durchgang einen Gang höher und konnten so bis zur Pause einen Acht-Punkte-Vorsprung heraus spielen. Bonn spielte vor allem in der Verteidigung seine Trümpfe aus und verleitete die Hausherren immer wieder zu Ballverlusten (insgesamt 21), die per Fastbreak in Punkte umgemünzt wurden. Und dies ausgerechnet gegen das Team, das bislang mit rund 13 Ballverlusten pro Spiel die beste Statistik bei den Ballverlusten in der BBL vorweisen konnte. Dabei hatten die Baskets schon frühzeitig mit personellen Problemen zu kämpfen. So standen bei Teamkapitän Michael Meeks nach nur sechs Minuten bereits drei Fouls auf dem Konto, der so nur auf insgesamt 14 Minuten Einsatzzeit kam. Jetzt war die Bonner Bank gefragt und die tat ihre Arbeit an diesem Ostersonntag ausgesprochen gut. Martin Mihajlovic überzeugte, wie schon vor einer Woche gegen Köln, erneut als guter Distanzschütze, verwandelte drei von drei Dreiern und machte elf Punkte in 15 Minuten. Teamkollege Milos Paravinja steuerte fünf Punkte bei, holte fünf Rebounds und wurde mit vier Assists bester Vorlagengeber der Baskets. Dazu kam ein stark aufspielender Ivan Tomeljak, der elf Punkte erzielte. Ein Indiz für die gute Teamleistung war die ausgeglichene Punkteverteilung nach dem Spiel. Gleich fünf Bonner Spieler trugen sich zweistellig in das Scouting ein, gleich 27 Punkte kamen von der Bank. Bester Rebounder war erneut Terry Black, dessen insgesamt neun gefangene Abpraller jedoch nicht über die große Reboundschwäche der Baskets hinweg täuschen konnten (25:42). Trotz der Schwächen am Korb drückte Bonn dem Spiel mit zunehmendem Verlauf immer deutlicher seinen Stempel auf. Drei Minuten nach der Halbzeitpause betrug die Führung der Rheinländer nach einem Dreier von Michaael Meeks bereits 13 Punkte (50:37). Doch die Gastgeber gaben sich noch lange nicht geschlagen Zweimal kamen die 46ers im dritten Viertel wieder bis auf sieben Punkte heran aber jedes Mal verschafften Distanzwürfe von Martin Mihajlovic den Baskets wieder Luft. Der Slowene war es auch, der in der 32. Minute per Korbleger die bis dahin höchste Bonner Führung zum 70:54 markierte. Von da ab ließen die Baskets nichts mehr anbrennen. Der Vorsprung wurde bis zum Ende geschickt verwaltet und durch einen spektakulären Alley-Oop von Jason Conley nach Anspiel von Ivan Tomeljak 35 Sekunden vor Schluss sogar auf 18 Punkte ausgebaut (84:66). Die letzten vier Punkte der 46ers zum 84:70-Endstand waren da nur noch Ergebniskorrektur. Die Telekom Baskets belegen nach dem Sieg in Gießen Platz 7 der Abschlusstabelle und stehen damit zum neunten Mal in den letzten zehn Jahren in der Runde der letzten Acht. Wie schon in der Saison 2001/02 treffen die Bonner im Viertelfinale auf Bamberg, das die Hauptrunde nach der 80:75-Niederlage in Berlin auf dem zweiten Tabellenplatz abschließt. Die Termine: 30.04.06 (Spiel 1 in Bamberg), 04.05.06 (Spiel 2 in Bonn), 07.05.06 (Spiel 3 in Bamberg), 09.05.06 (Spiel 4 in Bonn) und 11.05.06 (Spiel 5 in Bamberg). Die übrigen Viertelfinal-Paarungen lauten: Alba Berlin EWE Baskets Oldenburg RheinEnergie Köln EnBW Ludwigsburg Eisbären Bremerhaven Artland Dragons