Bonn liegt 0:1 zurück!
Telekom Baskets verlieren erstes Spiel der Viertelfinalserie gegen Meister GHP Bamberg 66:78 - Conley fällt wegen Fußverletzung bis zum Saisonende aus - Janza macht 10 Punkte
Die Telekom Baskets starten mit einer Niederlage in die Play-Offs 2006. Mit 66:78 (20:21, 11:19, 18:20, 17:18) ging das erste Viertelfinalspiel gegen den Deutschen Meister GHP Bamberg verloren. Die Oberfranken wurden damit ihrer Favoritenrolle gerecht und führen in der Serie best-of-five mit 1:0.Die schlimme Nachricht des Tages war aus Bonner Sicht jedoch nicht die Niederlage in Bamberg, sondern der Ausfall von Jason Conley. Der zweitbeste Scorer und mit Teamkollege Terry Black bester Rebounder der Baskets konnte wegen eines Haarrisses am linken Fußknochen nur von der Bank aus zusehen und wird schon in der nächsten Woche operiert. Damit ist auch klar, dass Conley in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird. So griff der von Personalnot geplagte Baskets-Headcoach Michael Koch zu Beginn des Spiels in der mit 4.750 Zuschauern ausverkauften Bamberger Jako-Arena ganz tief in die Trickkiste und zauberte Reserver-Pointguard Aljaz Janza als Starter hervor. Ein Schachzug, der sich vor allem in der zweiten Halbzeit auszahlte, als dem 1,88 Meter großen Slovenen in nur sieben Minuten zehn Punkte gelangen und dies sogar mit der besten Bonner Wurfquote an diesem Sonntagnachmittag (75%). Den hatten wir nun wirklich nicht auf der Rechnung, musste auch Bambergs Cheftrainer Dirk Bauermann nach dem Spiel zugeben. Doch das Überraschungselement Janza alleine reichte nicht aus, um gegen den Europaligisten über 40 Minuten zu bestehen. Schon in den ersten Minuten hatten die Baskets große Mühe überhaupt ins Spiel zu finden. Es dauerte über drei Minuten, bis Andrew Wisniewski von der Freiwurflinie die ersten beiden Punkte für sein Team markieren konnte (2:6, 4.). Als weitere drei Minuten später Teamkollege Terry Black beim Stand von 5:16 bereits sein drittes Foul kassierte, war den 170 mitgereisten und den 900 Bonner Fans, die das Spiel auf Großbildleinwand in der Bonner Telekomzentrale verfolgten, klar, dass noch ein ganz schwerer Gang auf ihre Mannschaft wartete, denn der beste Rebounder der Baskets war nach nur sechs Minuten aus dem Spiel, der Zweitbeste (Conley) saß verletzt auf der Bank. Die Baskets ließen jedoch nicht die Köpfe hängen, sondern suchten ihr Heil im Angriff. Mit Erfolg, denn der erste Dreier von Hrvoje Perincic läutete eine furiose Bonner Aufholjagd ein, in der ein 5:17-Rückstand in drei Minuten bis auf einen Punkt (20:21, 10.) verkürzt wurde. Doch der nächste Schlag traf die Baskets direkt zu Beginn des zweiten Viertels. Der bis dahin gut aufspielende Martin Mihajlovic kassierte in nur 30 Sekunden drei Fouls und musste eine Zwangspause einlegen. Die Bonner Reboundschwäche wurde nun immer offensichtlicher, doch noch konnte die Kochtruppe vor allem von außen das Spiel ausgeglichen gestalten. Artur Kolodziejski brachte sein Team mit einem weiteren Distanzwurf in der 14. Minute wieder auf einen Punkt heran (25:26). Mehr war jedoch nicht drin. Immer wenn Bonn heran kam, erhöhten die Hausherren den Druck in der Verteidigung, an der sich die Baskets in den letzten drei Minuten vor der Pause die Zähne ausbissen. Vorne verrannte man sich im Bamberger Abwehr-Bollwerk, um direkt danach hinten schmerzhafte Gegenpunkte per Fastbreak zu kassieren. In wenigen Minuten hatte Bamberg aus einem knappen Ergebnis eine komfortable Zwölf-Punkte-Führung gemacht (28:40). Dazu kam, dass Bonns Topscorer Andrew Wisniewski ausgerechnet zum Auftakt der Play-Offs keinen guten Tag erwischte und bis dahin nur seine ersten beiden Freiwürfe im Scoutingbogen als Erfolg verbuchen konnte. So war es kein Wunder, dass die Baskets in der zweiten Halbzeit den Hausherren nur noch hinterher liefen. Zwar stemmte sich besonders die zweite Garde mit viel Herz und Kampf gegen die Übermacht des Deutschen Meisters, doch die Ausfälle von Conley und Black, der an diesem Tag weit unter Form blieb, konnten gegen ein derart hochkarätiges Team auf Dauer nicht kompensiert werden. Immer häufiger taten sich jetzt Lücken in der Defense auf, die von Bamberg eiskalt bestraft wurden. Mal standen Tim Begley oder Uvis Helmanis an der Dreierlinie frei, oder aber Bambergs Bester an diesem Tag, Nationalspieler Robert Garrett, erhielt die Gelegenheit den Ball fast unbedrängt in den Bonner Korb zu stopfen. So mussten sich die Baskets im letzten Viertel ihrem Schicksal ergeben und mit 66:78 die erste Niederlage in der Serie best-of-five hinnehmen. Bereits in vier Tagen haben sie die Chance, es vor heimischem Publikum besser zu machen. Am Donnerstag, 4. Mai 2006, um 19.30 Uhr, treffen beide Teams zum zweiten Viertelfinalspiel in der Bonner Hardtberghalle aufeinander. Baskets-Coach Mike Koch: "Bamberg hat heute über 40 Minuten sehr stark verteidigt, was uns große Probleme bereitet hat. Wir kamen jedoch durch unsere 'Dreier' wieder ins Spiel zurück. Meine Mannschaft hat gekämpft und alles gegeben, so dass ich ihr keinen Vorwurf machen kann. Heute haben wir durch drei starke Phasen der Bamberger verloren und am Ende haben wir es nicht mehr geschafft noch einmal ran zu kommen. Jason Conley hat uns heute sehr gefehlt." GHP-Coach Dirk Bauermann: "Wir haben unsere Hausaufgaben gut und gründlich erledigt. Wir wussten, dass es sehr schwer werden würde. Aber wir haben gut begonnen und auf sehr hohem Niveau verteidigt. Danach hat Bonn ein cleveres Passspiel an den Tag gelegt und einige schwierige Dreier getroffen. Wir haben jedoch Ruhe bewahrt und darauf intelligent in der Verteidigung reagiert, vor allem unsere langen Leute waren diesbezüglich sehr engagiert."