Bonn macht im dritten Viertel ernst
Telekom Baskets siegen 81:75 gegen BG Karlsruhe - Drittes Viertel mit 23:9 gewonnen - Perincic macht 26 Punkte und holt 11 Rebounds
Weihnachten ist für alle Fans der Telekom Baskets gerettet. Mit einem 81:75-Sieg (27:22, 14:25, 23:9, 17:19)über die BG Karlsruhe geht das Team von Headcoach Michael Koch in die neuntägige Weihnachtspause, die am 26.12.05 in der Kölnarena beim rheinischen Derby gegen RheinEnergie Köln endet (17:00 Uhr, live auf Premiere). Bevor die 3.400 Zuschauer in der Hardtberghalle die schöne Bescherung zum 13. Spieltag der Basketball-Bundesliga feiern durften, nahm sie ihr Team mit auf eine regelrechte Berg- und Talfahrt, denn einer überzeugenden Leistung in den ersten zehn Minuten des Spiels sollte in der Zeit bis zum Seitenwechsel der rasante Abstieg folgen.Eine gute Teamleistung und ein glänzend aufspielender Hrvoje Perincic, der nach nur neun Minuten schon elf Punkte erzielt hatte, davon drei Dreier, waren maßgeblich für die 27:16-Führung der Bonner kurz vor Ende des ersten Viertels verantwortlich. Was passiert, wenn fünf Spieler nicht mehr als Team auf dem Feld stehen, zeigte sich Mitte des zweiten Spielabschnitts. Der gute Start hatte die Baskets leichtsinnig gemacht. Die Systeme wurden nicht mehr zu Ende gespielt, stattdessen verließ man sich auf Einzelaktion, was zu zahlreichen Ballverlusten führte. Gleichzeitig verschwand die Ordnung in der Defense, während die Gäste immer besser ins Spiel fanden. Die Quittung folgte in den letzten vier Minuten vor der Pause, als die Bonner bei einer 39:34-Führung einen 13:2-Lauf der BG Karlsruhe zuließen und so mit 41:47 in Rückstand gerieten. In dieser Phase rettete die Halbzeitsirene die Baskets vor Schlimmeren. Michael Koch hatte in der Pause anscheinend die richtigen Worte gefunden, denn nach dem Seitenwechsel präsentieren sich die Baskets wie verwandelt. Keine Einzelaktionen, sondern Teambasketball bestimmte jetzt wieder das Bonner Spiel. Eine starke Leistung in der Verteidigung machte den Gästen jetzt das Leben schwer. Karlsruhes Wurfquote ging in den Keller, während die Baskets in der Offense ein wahres Feuerwerk abbrannten. Allen voran Hrvoje Perincic, der mit 26 Punkten Bonner Topscorer wurde, und Andrew Wisniewski mit 21 Punkten, vier Assists und drei Steals. Es ist gut zu sehen, dass auch einmal ein anderer Spieler bei uns für die meisten Punkte sorgt, freute sich Mike Koch nach dem Spiel. Wir können uns nicht immer nur auf Andrew verlassen. Heute war Hrvoje der Faktor, beim nächsten Spiel ist es vielleicht wieder ein anderer. Mit 23:9 entschieden die Baskets das dritte Viertel eindeutig für sich und legten damit den Grundstein zum dritten BBL-Heimsieg der Saison. Ein Extra-Lob des Trainers verdiente sich auch Bonns Power-Forward Branko Klepac, der wie gewohnt in der Defense ackerte, diesmal aber auch mit zwölf Punkten ohne Fehlwurf aus dem Feld im Angriff ein starke Leistung ablieferte. So geriet der Bonner Erfolg bis zum Ende nicht mehr ernsthaft in Gefahr. 24 Sekunden vor Schluss führten die Baskets deutlich mit 81:70. Fünf Freiwürfe der Gäste zum 81:75-Endstand waren nur noch Ergebniskorrektur. Baskets-Trainer Mike Koch: "Die Art und Weise, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, hat mir nicht gefallen. Nach dem guten Start hat uns die Euphorie behindert. Danach haben wir mit mehr Herz gespielt, viel besser verteidigt und gereboundet. Wir sind als Team aufgetreten, so dass wir einzelne Schwächen kompensieren konnten." BG-Coach Horst Schmitz: "Bonn hat sehr stark begonnen, doch dann haben wir das Spiel in den Griff bekommen. Im dritten Viertel haben wir dann viele einfache Körbe kassiert, das hat das Spiel gekippt. Es war ein schönes Spiel, leider mit schlechtem Ausgang für uns. Am Ende mussten wir viele Würfe unter Hektik nehmen, deshalb haben wir viele Fehlwürfe gehabt." Ehrung für Baskets U16 Neben der ersten Mannschaft erntete am Samstagabend noch ein anderes Baskets-Team besonderen Applaus. Im Frühjahr 2005 schaffte die Bonner U16 (NRW) fast sensationell den Einzug in die Finalrunde und kämpfte zusammen mit den drei besten Teams des Landes in Berlin um die Deutsche Meisterschaft. Grund genug, die ganze Truppe mit ihrem damaligen Erfolgs-Coach Peter Schmücker in der Halbzeitpause entsprechend zu ehren und nochmals die Leistung der Jungs, die alle aus Bonn oder der nahen Umgebung stammen, herauszuheben. Momentan spielt das Team in der U18-NRW-Liga ebenfalls sehr erfolgreich.