Bonn mit Auftaktsieg im ULEB-Cup
Telekom Baskets siegen nach dramatischer Schlussphase mit 83:80 gegen Hapoel Jerusalem Nadjfeji und Kaukenas in Europapokal-Form Bologna gewinnt in Badalona
3.000 Zuschauer in der Bonner Hardtberghalle erlebten beim Auftaktspiel der Telekom Baskets im europäischen ULEB-Cup eine dramatische Schlussphase. Sieben Minuten vor dem Ende hatte das Team von Coach Predrag Krunic durch eine geschlossene Mannschaftsleistung bereits eine 72:63-Führung gegen Hapoel Jerusalem herausgespielt, als das von beiden Seiten intensiv geführte Spiel doch noch einmal richtig eng wurde. Dass die Baskets am Ende mit einem hart umkämpften 83:80-Sieg vom Parkett gehen konnten, verdankten sie einer geschlossenen Teamleistung, aus der zwei Athleten besonders hervorstachen: Aleksandar Nadjfeji und Rimantas Kaukenas. Bis zur 24. Minute hatte der serbische Powerforward der Bonner bereits 19 Punkte für sein Team erzielt und das bei 100% Trefferquote. Am Ende hatte Sasa mit 25 Punkten und acht Rebounds wieder einmal eine Top-Leistung gezeigt. Ihm kaum nach stand Rimantas Kaukenas. Der Litauer im Bonner Dress erzielte insgesamt 24 Punkte und stand dabei über 39 Minuten auf dem Feld. Doch Bonns eigentliche Stärke an diesem Abend war die mannschaftliche Geschlossenheit. Auch als es am Ende noch einmal richtig knapp wurde, hielt das Team zusammen und sicherte gemeinsam den überaus wichtigen Auftakterfolg gegen Jerusalem. Die Gäste aus Israel verfolgten über die meiste Zeit eine andere Taktik. Während bei den Baskets alles auf Teamwork abgestellt schien, spielte bei Jerusalem ein Mann die Hauptrolle: Will Solomon. Der Ex-NBA-Spieler wirbelte allzu oft die gesamte Bonner Defense schwindelig und erzielte überragende 34 Punkte. Immer dann, wenn die Baskets davonzuziehen drohten, war es Solomon, der sein Team wieder heran führte. Doch der starke Solomon war gleichzeitig Jerusalems Schwäche, denn das Spiel der Gäste war allzu sehr auf den US-Star zugeschnitten, dessen Kreise gut durch die Bonner Defense, besonders durch Special-Agent Oluoma Nnamaka, eingeengt wurden. Fast über die gesamte Spielzeit lagen die Telekom Baskets leicht in Führung. Teilweise betrug der Vorsprung sogar zehn Punkte. Doch in den letzten drei Minuten wurde das Spiel noch hoch dramatisch. Jerusalem schaffte durch einen Dreier von Doron Scheffer in der 38. Minuten den Anschluss zum 73:76. Die 3.000 Fans in der Halle, darunter sicher 60 Anhänger Hapoels, hielt es nun nicht mehr auf den Sitzen. Die Baskets wackelten, doch sie fielen nicht. Der junge Aleksandar Capin behielt die Übersicht im Spielaufbau und Altron Jackson fischte wichtige Rebounds (insgesamt neun). Die letzten Sekunden entwickeln sich zur reinen Nervensache. Bonn muss an der Freiwurflinie den hauchdünnen Vorsprung verteidigen. Nadjfeji und Nnamaka treffen jeden Schuss. Auch als sieben Sekunden vor dem Abpfiff die Gäste bis auf einen Punkt im Nacken der Baskets sitzen (80:79), behält Kaukenas an der Linie die Nerven und versenkt beide Freiwürfe zum 82:79. Im Anschluss trifft Will Solomon nach einem schnellen Bonner Foul nur einen seiner Bonuswürfe. Oluoma Nnamaka vollstreckt eine Sekunde vor dem Ende von der Linie zum 83:80. Der Rest geht im Jubel der Fans unter, die am rheinischen Feiertag, dem 11.11., neben dem Karnevalsauftakt, auch den erfolgreichen Start ihrer Baskets in den ULEB-Cup feiern konnten. Baskets-Co Trainer Karsten Schul meinte nach dem Spiel: Es war ein aufregendes, enges Spiel. Der Gegner zeigte sich so stark wie wir dachten, aber spielten genau so, wie wir es vorher geplant hatten: Starke Verteidigung, Fastbreaks und die Bretter kontrollieren. Jerusalems Topscorer Will Solomon: Wir haben heute zwei gute Teams in einem guten Spiel gesehen, aber Bonn konnte am Ende noch zulegen. Es ist noch eine lange Saison und ich hoffe, dass wir noch mehr derart gute Spiele sehen werden. Nach dem ersten Spieltag im ULEB-Cup gab es in der Bonner Gruppe D bereits die erste faustdicke Überraschung. Der italienische Zweitligist WWF Virtus Bologna siegte beim Gruppensieg-Favoriten Joventut Badalona mit 78:70. Im dritten Spiel der Gruppe D überzeugte Zeleznik Belgrad deutlich im belgischen Pepinster mit einem 84:64-Erfolg.