Bonn mit furiosem Endspurt

Telekom Baskets siegen 104:77 beim Mitteldeutschen BC Krunic-Team startet 41:11-Lauf im dritten Viertel Traina und Radojevic beste Bonner

Die Telekom Baskets bleiben weiter unangefochten an der Tabellenspitze der s.Oliver BBL. Durch einen am Ende deutlichen 104:77-Erfolg (26:25, 22:30, 22:24, 7:25) beim MBC konnte das Team von Headcoach Predrag Krunic die Konkurrenz weiter auf Distanz halten. Doch bevor der 15. Sieg der laufenden Spielzeit unter Dach und Fach war, hatten die Bonner in Weißenfels mehr Arbeit als ihnen lieb war.Die 3.000 Zuschauer, darunter 80 Fans aus Bonn, sahen bis zur Mitte der zweiten Halbzeit ein enges Spiel, bei dem sich kein Team entscheidend absetzen konnte. Obwohl die Baskets abgeklärter in die Begegnung starteten und schnell auf 20:14 davon ziehen konnten (7.) , ließen die Hausherren in ihrem Wolfsbau nicht locker gingen pünktlich zum Viertelende mit 26:25 in Führung. Predrag Krunic, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag als Bonner Cheftrainer um weitere zwei Jahre verlängerte, ärgerte sich zurecht über seine Spieler. In der Defense zu halbherzig, überließen die Baskets den Gastgebern in dieser Phase allzu oft die Initiative. Krunic reagierte und ließ im zweiten Viertel zeitweise fast die komplette Starting-Five auf der Bank. Oluoma Nnamaka, Branko Klepac, Peter Huber-Saffer und Greg Miller standen stattdessen mit Terrence Rencher auf dem Feld. Bonn blieb im Spiel, Weißenfels gelang es jedoch, mit vier Punkten zum 44:40 die Führung zu übernehmen (17.). Jetzt legten die Baskets erstmals einen höheren Gang ein. Die Defense wurde aufmerksamer, Fastbreaks für Bonn waren die Folge. Kurz vor dem Seitenwechsel dann ein besonderes Ausrufezeichen von Brad Traina. Teamkollege Aleksandar Radojevic hatte vier Sekunden vor der Halbzeit sein Team mit 52:48 in Front gebracht. Der schnelle Pass der Wölfe wird kurz vor der Sirene abgefangen und Brad Traina versenkt in allerletzter Sekunde per Dreier aus über zehn Metern zum 55:48. Den Pausenvorsprung konnten die Baskets im dritten Viertel nicht lange halten. Ex-Baskets Ivo Josipovic schien nun heiß zu laufen. Ein Dreier des Kroaten bescherte dem MBC in der 26. Minute wieder eine 63:59-Führung. Wenig später hieß es 66:63, als MBC-Spieler Sebastian Machowski unglücklich mit Teamkollege Josipovic zusammenprallte und zunächst verletzt des Spielfeld verlassen musste. Die Baskets nutzten die kurzzeitige Konfusion der Weißenfelser und erhöhten das Tempo. Es folgte ein beeindruckender 41:11-Lauf der Gäste, die jetzt nicht mehr zu halten waren. Ein Fastbreak nach dem anderen rollte auf den MBC-Korb, an den Brettern dominierte Aleksandar Radojevic nach Belieben und Bonns Topscorer Brad Traina sorgte mit insgesamt 26 Punkten, davon fünf von sechs Dreiern für ein weiteres Highlight in seiner Karriere bei den Baskets. Und auch Greg Miller konnte strahlen. Bisher durch Verletzung oder Krankheit kaum zum Einsatz gekommen, markierte der US-Amerikaner mit italienischem Pass unter dem Jubel der Bonner Fans den 100. Punkt der Baskets mit einem Wurf von jenseits der Dreierlinie. Letztendlich siegen die Telekom Baskets deutlich mit 104:77 und bleiben damit unangefochten Tabellenführer der Basketball-Bundesliga. MBC-Coach Sabit Hadzic: "Die Verletzung von Seb Machowski im dritten Viertel hat uns aus dem Rhythmus gebracht. Danach kamen wir nie ins Spiel." Baskets-Coach Predrag Krunic: "Vor dieser tollen Atmosphäre war es schwer zu gewinnen. Bis zum letzten Viertel war der MBC noch gut dabei. Danach konnten wir unser Fastbreakspiel aufziehen."