Bonn mit großem Selbstbewusstsein zum Deutschen Meister

Spitzenspiel an der Spree Telekom Baskets wollen Tabellenführung verteidigen Statistik spricht für ALBA Berlin - DSF und Radio Bonn/Rhein-Sieg übertragen live

Seit zwölf Spieltagen halten die Telekom Baskets Bonn den ersten Platz der s.Oliver-Bundesliga mittlerweile inne, jenen Platz, der für die ab Mai beginnenden Playoffs die beste Ausgangslage verspricht. Mit bis zu vier Punkte Vorsprung auf ihre Verfolger zog die Truppe von Headcoach Predrag Krunic monatelang unbeirrt ihre Kreise, bis auch sie in den letzten Wochen zu schwächeln begann: Zwei knappe Niederlagen gegen Frankfurt und in Ludwigsburg, und das scheinbar so sichere Polster war auf einmal geschmolzen. Zumal ausgerechnet der Deutsche Meister ALBA Berlin seine eigene Krise überwunden hatte und seit der Niederlage in Oldenburg wieder von Sieg zu Sieg eilt. Punktegleich liegen die beiden besten Teams der vergangenen sechs Jahre nun gleichauf an der Tabellenspitze. Doch die Baskets dürfen sich noch als Primus fühlen dem 90:82-Hinspielerfolg sei Dank. Damals brachten die Bonner ihrem ärgsten Konkurrenten die erste Saisonniederlage bei, der in den nächsten Wochen noch vier weitere folgen sollten. Überhaupt gelang ihnen durch ihren Acht-Punkte-Sieg das Kunststück, ALBA nach dem 78:72 der letzten Saison zum zweiten Mal in Serie zu besiegen, denn in allen Jahren zuvor konnte Berlin einen Bonner Sieg spätestens im darauffolgenden Spiel mit einem eigenen Sieg kontern. Und so verwundert es nicht, dass die bisherige Gesamtbilanz klar zugunsten der Hauptstädter spricht: Acht Siegen der Baskets stehen nach 28 gespielten Partien 20 Erfolge der Albatrosse entgegen. Doch auch in der Max-Schmeling-Halle konnten der Vizemeister der Jahre 1997, 1999 und 2001 bereits mehrfach auftrumpfen: Unvergessen die beiden Siege in der Debütsaison 1997, als die Baskets mit einem unerwarteten 70:68-Erfolg doch noch den Einzug in die Playoffs schafften, um nur Wochen später an gleicher Stätte erneut zu triumphieren: Das 78:77 verschob die erste Berliner Meisterfeier um sechs Tage nach Bonn. Der letzte Auswärtssieg liegt allerdings bereits fast dreieinhalb Jahre zurück: Am 11. Dezember 1999 war es Derrick Phelps, der die Bonner mit einem Korbleger in letzter Sekunde zuletzt jubeln ließ. Und auch diesmal haben beide Teams den Sieg klar vor Augen: Die Baskets wollen nach ihrem 108:60-Erfolg gegen Würzburg auch beim Meister auftrumpfen und ihren Spitzenplatz nicht verlieren. Berlin hingegen bietet sich die Chance, vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde erstmals seit Monaten wieder den Platz an der Sonne zu erobern. Klar ist, dass der Sieger aus dieser Paarung mit zwei Punkten Vorsprung die Tabellenführung inne hat. Doch selbst eine Niederlage würde Bonn nicht chancenlos auf Platz eins nach der Hauptrunde machen: Entscheidend könnte die Höhe eines Berliner Erfolges sein, denn wenn dieser mit weniger als acht Punkten ausfällt, hätte Bonn im Falle späterer Punktegleichheit immer noch den direkten Vergleich gewonnen und würde in diesem Falle vor den Meister gesetzt. Mehrere hundert Bonner Fans werden ihr Team auch im sechszehnten Auftritt an der Spree unterstützen. Sicherlich nur ein kleiner Vorgeschmack dessen, was Berlin Ende April erwartet, wenn mindestens 1000 Anhänger in Magenta ihre Lieblinge zum Pokaltriumph schreien wollen. Dann sollte in Reihen der Gastgeber auch Nationalspieler Nino Garris wieder fit sein, der nach seiner Handverletzung noch einige Wochen pausieren muss. Jörg Lütcke, in allen Jahren als unerbittlicher Wachhund in der Defense mitverantwortlich für alle sechs Berliner Meisterschaften, fällt mit seinem Kreuzbandriss noch bis Saisonende aus. Bei den Telekom Baskets haben sich hingegen alle Spieler für die Reise in die Millionenstadt fit gemeldet und brennen auf ihren Einsatz vor wahrscheinlich wieder einmal ausverkauftem Hause, von wo sich am Sonntagnachmittag das Deutsche Sportfernsehen und Radio Bonn/Rhein-Sieg live ab 14.45 Uhr melden werden.