Bonn mit zu wenig Intensität

Telekom Baskets verlieren gegen Eisbären aus Bremerhaven 66:74 Zu viele Einzelaktionen, zu wenig Teamplay Schon in neun Tagen Chance auf Revanche

Nach dem wichtigen Sieg gegen Vizemeister Frankfurt vor vier Tagen, erlitten die Bemühungen der Telekom Baskets im Kampf um die Playoff-Teilnahme am Donnerstagabend einen empfindlichen Dämpfer. Mit 66:74 (18:20, 17:15, 19:21, 12:18) verlor die Truppe von Coach Michael Koch das Nachholspiel gegen den Aufsteiger aus Bremerhaven.3.350 Zuschauer in der Bonner Hardtberghalle sahen ein Spiel, das nur wenig Höhepunkte bot. Beide Teams konzentrierten sich besonders auf ihre Leistung in der Verteidigung, wobei die Baskets jedoch nur phasenweise an die gute Defense aus dem letzten Spiel gegen die Deutsche Bank Skyliners anknüpfen konnten. Viel zu mühelos gelang es den Gästen, ihre beiden Center Darren Fenn und Judson Wallace immer wieder frei unter dem Bonner Korb anzuspielen. Das Bonner Angriffsspiel wirkte vor allem in der zweiten Halbzeit einfallslos und verließ sich allzu oft auf Einzelaktionen. So standen nach dem Spiel nur magere drei Assists auf dem Scoutingbogen der Baskets. Die Eisbären konnten dagegen zehn Korbvorlagen liefern, ein deutliches Indiz für das bessere Teamplay. Zudem hatte Bonns Pointguard Andrew Wisniewski keinen guten Tag erwischt. Die ständig wechselnden Gegenspieler machten den besten Scorers der BBL mit der Zeit mürbe, doch die nötige Entlastung durch die Mitspieler blieb aus. Dabei hätte auch eine durchwachsende Leistung gegen Bremerhaven durchaus zum Sieg gereicht, denn auch die Gäste, die bislang die Liga als Aufsteiger mächtig aufgemischt hatten, zeigten sich nicht von ihrer besten Seite. Doch jeder kleinste Ansatz für einen Lauf der Baskets, wurde meist durch eigene Fehler wieder zunichte gemacht. So blieben die einzigen Höhepunkte aus Bonner Sicht zwei sehenswerte Dunkings von Jason Conley, mit denen er eindrucksvoll seine Nachnominierung zum Dunking-Contest beim ALLSTAR Day 2006 am kommenden Samstag rechtfertigte. Der Rest des Bonner Spiels war wenig eindrucksvoll und so gewannen die Gäste aus Bremerhaven am Ende völlig verdient in der Hardtberghalle. Einziger Trost für die Baskets und ihre Fans: Schon in neun Tagen gibt es die Chance, sich zu rehabilitieren, denn dann steht das planmäßige Rückspiel in Bremerhaven auf dem Programm (Sa., 04.02.06). Baskets-Trainer Michael Koch: Unsere Verteidigung stand gut, doch wir hatten unsere Probleme heute vor allem in der Offense. Besonders am Ende haben wir nicht mehr unsere Systeme gespielt. Bremerhaven hat völlig verdient gewonnen, da sie mehr Intensität gezeigt haben. Eisbären-Coach Sarunas Sakalauskas: "Es war ein sehr schweres Spiel für uns. Für uns war die Ausgangssituation leichter, weil Bonn mehr unter Druck stand. Im Rückspiel ist die Lage dann vielleicht schon wieder anders. Bonn hat im Vergleich zur Vorsaison große Fortschritte gemacht. Uns ist es heute gelungen Wiesniewski zu stoppen. Dadurch mussten andere Bonner ungewohnte Verantwortung übernehmen."