Bonn ohne Mühe im Viertelfinale
BBL-Pokal: Telekom Baskets besiegen schwache Gießen 46ers 96:72 (31:16, 23:20; 18:17, 24:19) Capin mit zehn Assists und 15 Punkten
96:72 gewonnen aber nur wenig schlauer so könnte das Fazit nach dem mühelosen Einzug der Telekom Baskets in die Runde der letzten acht Teams um den BBL-Pokal 2003/2004 lauten. Denn trotz einer überzeugenden Vorstellung, die den mehr als 2.000 Fans in der Hardtberghalle vorzügliche Basketball-Unterhaltung bot, hatte der an diesem Abend schwach aufspielende Gegner aus Gießen einen gehörigen Anteil am deutlichen Sieg der Bonner. Den Zuschauern war es egal. Sie feierten den achten Einzug eines Bonner Teams in das Pokalviertelfinale und eine Mannschaft, die sich phasenweise von der besten Seite zeigte. Von Beginn an wollten die Baskets klarstellen, wer der Herr im Hause ist. Mit guter Defense, aus der ein ums andere mal die Bonner Fastbreaks starteten, hatte man nach nur vier Minuten einen Zehn-Punkte-Vorsprung heraus gespielt (14:4). Geführt von einem pfeilschnellen und dabei dennoch umsichtig spielenden Aleksandar Capin, hatten die Bonner stets die Kontrolle. Der junge Slowene bewies seine Klasse mit insgesamt zehn Assists und 15 Punkten. Aber auch sein Ersatz Loukas Lazoukits wusste zu gefallen. Gleich mehrmals riss er mit raffinierten Anspielen auf seine Teamkollegen die Fans von den Sitzen, ohne dabei jedoch als Scorer in Erscheinung zu treten. Diese Rolle übernahmen Aleksandar Nadjfeji (21 Punkte) und Rimantas Kaukenas (20 Punkte), die beide ein großes Spiel zeigten. Hätte Nadjfeji nicht zwei Dreier auf den Ring gesetzt, wäre ihm eine 100prozentige Quote aus dem Feld sicher gewesen. So musste er sich mit nur 82% begnügen. Auch Altron Jackson, der Held von Karlsruhe, wusste erneut zu überzeugen. 14 Punkte und acht Rebounds gingen auf das Konto des jungen US-Amerikaners. Und wenn es einmal richtig gut läuft, dann klappt es auch an der Linie, der bisherigen Achillesferse der Baskets. Diesmal fanden bei 24 Freiwurfversuchen 22 ihr Ziel. Eine Quote von 92%! Die Gäste aus Hessen hatten dem Lauf der Bonner nur wenig entgegenzusetzen. Lediglich John Thomas wehrte sich gegen das drohende Pokal-Aus mit einer starken Leistung, die er am Ende mit 23 Punkten krönen konnte. Gießen mühte sich, fand aber gegen die konsequente Verteidigung der Baskets nie das richtige Mittel. Schnell lag man nach 15 Minuten bereits mit 25 Punkten zurück (49:24) und nie bestand ernsthaft Gefahr für die Gastgeber. Auch nicht, als in der 31. Minute der Rückstand der 46ers nochmals auf 15 Punkte schmolz. In dieser Phase haben wir die Verteidigung vergessen, erklärte Baskets-Coach Krunic später. Die Aufholjagd der Gäste erwies sich als Strohfeuer. Zwei Minuten vor dem Ende betrug die Bonner Führung sogar 30 Punkte (96:66), da feierten die Fans bereits lautstark auf den Rängen. Ein derart spielfreudiges Team hatte man selten auf dem Hardtberg erlebt. Gäste-Coach Chris Finch meinte nach dem Schlusspfiff: Wir haben keine gute Defense gespielt, um Bonn stoppen zu können. Der Baskets-Sieg geht auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung. Baskets-Trainer Predrag Krunic: Das war ein wichtiger Sieg. In der Offense haben wir sehr mannschaftsdienlich und und deshalb erfolgreich gespielt. Noch sind wir jedoch nicht so weit, uns in der Defense 40 Minuten konzentrieren zu können. Konzentration in der Verteidigung wird in drei Tagen dringend notwendig sein, wenn mit Oldenburg der vielleicht erste wirkliche Prüfstein auf die Telekom Baskets wartet. Anpfiff der Bundesliga-Begegnung in der Hardtberghalle ist am 25.10.03 um 19.30 Uhr. Tickets gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufstellen von BONNTICKET. >