Bonn scheitert erst in der Verlängerung

Knappe 96:98-Niederlage bei den Opel Skyliners - Beechum mit Nasenbeinbruch - Krunic: "Es fehlt noch an Routine"

Am vierten Spieltag der s.Oliver-BBL mussten die Telekom Baskets Bonn ihre erste Niederlage hinnehmen. Bei den stark aufspielenden OPEL Skyliners verlor das Team von Baskets-Coach Predrag Krunic knapp mit 96:98 nach Verlängerung. Zuvor hatten die rund 2.700 Zuschauer, darunter 500 Fans aus Bonn, ein äußerst spannendes und temporeiches Basketballspiel gesehen, das bis zum Ende völlig offen war.Zu Beginn jedoch setzten die Bonner die Akzente. Die Gastgeber aus Frankfurt wurden im ersten Viertel vom schnellen Fastbreak-Spiel der Bonner mehr als einmal überrollt. Nach vier Minuten stand es bereits 12:2 für die Baskets. Mike Mardesich und Aleksandar Nadjfeji trumpften in der Anfangsphase groß auf. Gleich drei Dunkings durch Nadjfeji in diesem Viertel ließen die mitgereisten Bonner Fans jubeln. So sehr die Gäste aus Bonn das erste Viertel dominierten, so sehr spielten in den zweiten zehn Minuten die Hausherren auf. Frankfurt bekam nun Oberwasser unter den Körben. Mike Mardesich stemmte sich zwar mit aller Macht gegen den bulligen Center Virgil Stanescu, doch zu oft erfolglos. Je mehr die Gastgeber den Ball in die Zone trugen, umso erfolgreicher spielten sie. Bei den Baskets lief dagegen fünf Minuten lang nichts mehr. Fünf Minuten, in denen die Skyliners 13:0 Punkte machten und einen 18:27-Rückstand in eine 31:27-Führung verwandelten. Doch Bonn kämpfte und kam wieder zurück ins Spiel. Vor allem Hurl Beechum setzte sich gleich mehrmals gut in Szene. Sowohl von außen (fünf "Dreier"), als auch unter dem Korb war Beechum der überragende Mann bei den Baskets. Doch ausgerechnet Bonns Bester wurde durch einen Nasenbeinbruch in der Mitte des dritten Viertels außer Gefecht gesetzt. Auf der anderen Seite spielte Frankfurt weiter seine Stärken unter dem Korb aus. Mit Stanescu und Marcus Goree hatte nicht nur Mike Mardesich, sondern auch Marc Suhr ihre Probleme. Dennoch gelang es den Baskets, im Spiel zu bleiben. Der trotz Verletzung wieder gekommen Beechum schaffte vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit per "Dreier" den Ausgleich zum 74:74. Frankfurt zog wieder auf vier Punkte davon, doch Hurl Beechum traf trotz gebrochener Nase nochmals von jenseits der Drei-Punkte-Linie (78:77, 38.). Ein anderer Bonner fand im Gegensatz zu Beechum an diesem Sonntagnachmittag nie ins Spiel: Aleksandar Zecevic, vor zwei Tagen gegen Tübingen noch Topscorer auf dem heimischen Hardtberg, sollte nichts gelingen. Von 16 Versuchen aus dem Feld traf kein einziger. Spätestens jetzt war das Spiel eine reine Nervensache. Das fünfte Foul von Mike Mardesich sorgte für eine weitere Schwächung der Bonner Defense; trotzdem gelang durch Terrence Rencher und Aleksandar Nadfjfeji, neben Beechum die besten bei Bonn, kurz vor Ende der Ausgleich zum 81:81 - Verlängerung. In den fünf Minuten Extraspielzeit hatten die Telekom Baskets der Frankfurter Überlegenheit in der Zone nur noch wenig entgegen zu setzen. 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff lagen die Skyliners bereits mit sieben Punkten in Front (95:88), doch acht Punkte, darunter zwei "Dreier", durch den Teamkapitän Paul Burke sorgten für das doch noch knappe Endergebnis von 98:96. "Unsere Leistung in der Defense ließ heute etwas zu wünschen übrig", so Baskets-Coach Predrag Krunic nach dem Spiel. "Frankfurt war einfach in der Zone athletischer und routinierter. Aber die Niederlage ist kein Beinbruch, denn die Saison hat gerade erst begonnen." Auch Baskets-Guard Terrence Rencher sah die Niederlage nicht allzu tragisch: "Frankfurt ist ein starkes Team, heute ganz besonders unter den Körben. Daran müssen wir noch arbeiten. Trotzdem haben wir uns teuer verkauft."