Bonn scheitert im Halbfinale
Fünf Turnovers in den letzten 150 Sekunden besiegeln 76:85-Pokal-Aus der Telekom Baskets gegen Köln Am Sonntag Spiel um Platz 3 gegen Avitos Gießen Alba und RheinEnergie im Finale
Am Ende fast schon auf die Siegesstraße eingebogen und dann doch noch jäh gestoppt. So könnte man den dramatischen Spielverlauf des Pokal-Halbfinalspiels der Telekom Baskets gegen RheinEnergie Cologne beim TOP FOUR in Berlin beschreiben. Nachdem die Bonner bis zu Beginn des letzten Viertels stets einem Rückstand hinterher laufen mussten, gelang es knapp acht Minuten vor dem Ende erstmals unter dem lautstarken Jubel der über 1000 Baskets-Fans eine Führung heraus zu spielen. Es stand 64:62 für den Tabellenersten der Basketball-Bundesliga. Dass es am Ende doch nicht reichte, hatten sich die Baskets selbst zuzuschreiben. Fünf Ballverluste leistete sich die Krunic-Truppe in der entscheidenden Schlussphase. Köln nahm die Geschenke dankbar an und siegte am Ende 85:76. Beide Teams kamen zu Beginn nur schwer ins Spiel, der Druck gewinnen zu müssen, um erstmals ins Finale um den BBL-Pokal einzuziehen, war allen Akteuren deutlich anzumerken. Dagegen zeigten sich die Fans der Telekom Baskets in der mit ca. 5000 Fans eher enttäuschend besuchten Halle in Bestform. Über 1000 Bonner unterstützten ihr Team mit allen Kräften und drückten akustisch dem Spiel ihren Stempel auf. Ihren Lieblingen auf dem Spielfeld gelang dies nicht. Der Deutsche Vizemeister aus Köln, der ohne Zoran Kucic auflaufen musste, zeigte vor allem in der Defense wieder eine bärenstarke Leistung. Dem Team um den überragende Sasa Obradovic gelang es gut, Bonns Terrence Rencher unter Kontrolle zu halten und auch die frühe Foulbelastung von Steven Arigbabu nützte den Baskets nicht allzu viel. Wieder war es die Zonenverteidigung der Domstädter, an der sich Bonn zu oft die Zähne ausbeißen sollte. Immer wieder kämpfte man sich heran, doch RheinEnergie hatte stets die passende Antwort. Dennoch sollte die Stunde der Baskets noch kommen. Terrence Rencher markierte unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Bonner Fans das 64:62 für sein Team (32.). Erstmals lagen die Baskets in Führung und diesmal blieben sie am Drücker. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff führten die Baskets 73:70. Doch Köln hatte in Sasa Obradovic den spielentscheidenden Mann auf dem Feld. Der Weltmeister aus Jugoslawien bewies erneut seine Klasse in der dramatischen Endphase. Doch dass die Telekom Baskets am Ende mit leeren Händen da standen, hatten sie sich selbst zuzuschreiben. Brian Brown und Aleksandar Radojevic verloren jetzt gleich fünf mal den Ball und brachten so Köln endgültig auf die Siegesstraße. Am Ende gewann RheinEnergie Cologne 85:76 und zog damit erstmals in das Finale um den Deutschen Pokal ein. Die Domstädter treffen dort am Sonntagnachmittag auf Alba Berlin, das im anderen Halbfinalspiel Avitos Gießen mit 85:67 schlug.