Bonn siegt in Trier 67:64

Telekom Baskets gelingt wichtiger Auswärtssieg in der Moselstadt - John Bowler macht in der dramatischen Schlussphase den entscheidenden Wurf - Jason Gardner mit 23 Punkten (5 von 9 Dreiern) bester Bonner Spieler

Am 25. Spieltag der Basketball-Bundesliga festigten die Telekom Baskets Bonn ihre Ambitionen auf einen Play-off-Platz. Mit 67:64 (21:15, 13:18, 22:18, 11:13) siegte die Koch-Truppe beim Tabellenfünfzehnten TBB Trier und steht damit mit 34:18 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz.Doch bis die Punkte unter Dach und Fach waren, hatten die Baskets bis zur letzten Sekunde jede Menge Arbeit zu verrichten. Wieder einmal gestaltete sich der Klassiker zwischen Trier und Bonn zur gewohnt spannenden Angelegenheit. Der hohe Sieg vor acht Tagen über die Walter Tigers aus Tübingen war längst Vergangenheit. In Trier bewiesen die Baskets erneut Nervenstärke in der Schlussphase, denn gegen Ende des letzten Viertels war ein Auswärtssieg an der Mosel alles andere als sicher. Das Team von Headcoach Michael Koch lag 120 Sekunden vor Schluss noch mit 64:62 zurück. Die Baskets konnten sich an diesem Sonntagabend jedoch besonders auf ihren Aufbauspieler verlassen. Jason Gardner traf fast mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr seinen fünften Dreier aus acht Meter Entfernung und brachte so sein Team wieder mit 65:64 in Führung. Wenig später war es erneut der nur 1,78 Meter große Baskets-Pointguard, der nach einem misslungenen Wurf von Teamkollege Gyasi Cline-Heard am schnellsten reagierte, den Rebound sicherte und den Ball direkt an den frei stehenden John Bowler passte. Der traf sieben Sekunden vor der Schlusssirene aus ungewohnt weiter Entfernung sicher zum 67:64-Endstand. Wieder einmal hatte die gute Bonner Verteidigungsarbeit den Grundstein für einen Sieg gelegt. Mit 36:26 ging das Reboundduell eindeutig an die Baskets, die sich zudem bei den Ballverlusten in besserer Form als zuletzt präsentierten. Zwar hatte man sich bis zur Pause schon wieder sieben Turnovers geleistet - nach dem Seitenwechsel sollten allerdings nur noch drei dazu kommen. Gleichzeitig schafften die Baskets das Kunststück, Triers Topscorer Thomas Adams völlig aus dem Spiel zu nehmen. Dem zweitbesten Scorer der BBL wurde durch Jeff Schiffner und Artur Kolodziejski kein einziger Punkt gestattet. Schiffner war es auch, der nach fünf Minuten mit einem Drei-Punkte-Wurf den ersten Bonner Zwischenspurt einläutete. Ein 11:0-Lauf der Baskets führte in der 8. Minute zu einer 17:10-Führung für die Gäste vom Rhein, die nach nur drei Minuten auf Gyasi Cline-Heard verzichten mussten. Der Bonner Powerforward musste gestützt durch seine Teamkollegen das Spielfeld verlassen und in der Kabine behandelt werden, nachdem er zuvor mit dem linken Fuß umgeknickt war. Nach der Pause konnte Cline-Heard trotz Schmerzen weiterspielen. Eine genaue Untersuchung der Verletzung wird am Laufe des Montags erfolgen. Doch so schnell die Sieben-Punkte-Führung heraus gespielt wurde, so schnell schmolz sie wieder dahin. So gestaltete sich das Spiel fast über die gesamten 40 Minuten ausgeglichen. Zwar hatte Bonn zumeist leichte Vorteile, doch die Turnovers in der ersten Halbzeit und eine schwache Freiwurfquote nach der Pause ließ keinen komfortableren Abstand zu. So mussten die rund 200 mitgereisten lautstarken Bonner Fans wieder einmal bis zur letzten Sekunde zittern, bis der neunte Auswärtssieg der Saison eingefahren war. Den Erfolg hatten die Baskets erneut einer starken Teamleistung zu verdanken, aus der besonders Jason Gardner mit 23 Punkten, davon fünf Dreier, herausragte. Baskets-Coach Mike Koch: "Es war heute ein schweres Spiel für uns, Trier ist nach dem deutlichen Sieg über Braunschweig wieder aus dem Loch heraus, in dem sie sich lange Zeit befunden haben. Spielentscheidend war heute unsere gute Verteidigung, wir haben eine offensivstarke Mannschaft wie Trier auf 64 Punkten gehalten. Ein weiter wichtiger Faktor war unsere Reboundüberlegenheit, mit 13 Offensiv-Rebounds bin ich sehr zufrieden. Der Sieg heute war wichtig für uns, um die Play Offs zu erreichen, weil wir noch ein schweres Restprogramm haben. Wir schauen nur auf uns und spekulieren nicht, was die Konkurrenz macht." TBB-Coach Joe Whelton: "Wir haben ein gutes Basketballspiel gesehen. Beide Mannschaften haben eine gute Leistung geboten, was man an den wenigen Ballverlusten fest machen kann. Spielentscheidend war, dass Bonn zu viele Rebounds und damit zu viele zweite Chancen bekommen hat. Wir haben gut gespielt, hatten die Chance gegen ein Spitzenteam zwei Punkte zu gewinnen. Natürlich sind wir enttäuscht, weil wir gut trainiert hatten und ebenso gut auf das Spiel vorbereitet waren. Aber wenn wir so wie jetzt weiterspielen, werden wir auch bald wieder mehr Spiele gewinnen."