Bonn steht im TOP FOUR

Pokal-Viertelfinale: Telekom Baskets qualifizieren sich durch 92:85-Sieg gegen die Bayer Giants Leverkusen erstmals für das Halbfinale Brown zeigt beste Saisonleistung Bonner Fans mussten lange zittern

Geschafft! Im siebten Anlauf haben die Telekom Baskets endlich die Runde der letzten Vier des Deutschen Basketball-Pokals erreicht. Vor 2.700 Zuschauern besiegte das Team von Headcoach Predrag Krunic die Bayer Giants aus Leverkusen mit 92:85 (25:23, 19:21, 25:20, 23:21). Am Wochenende des 26. und 27. Aprils 2003 spielen die Bonner damit erstmals um den wichtigsten Titel im Deutschen Basketball nach der Meisterschaft. Wo das Top Four-Turnier stattfinden wird, entscheidet sich am kommenden Freitag, wenn sich die vier im Wettbewerb verbliebenen Clubs in der Zentrale der s.Oliver BBL beraten. Die Baskets hatten gegen den rheinischen Rivalen aus Leverkusen mehr Mühe, als ihnen lieb war. Predrag Krunic berief für Aleksandar Radojevic den beweglicheren Branko Klepac überraschend in die Starting Five seiner Mannschaft. Schon im Ligaspiel kurz vor Weihnachten hatte der junge Kapitän der Baskets gegen Leverkusens John Best eine starke Leistung gezeigt. Und auch diesmal enttäuschte Klepac seinen Coach nicht. Am Ende hatte Best lediglich zehn Punkte auf seinem Konto; ein entscheidender Faktor für den Sieg der Bonner. Ihm zur Seite stand Aleksandar Nadjfeji, der wieder einmal unauffällig aber äußerst effektiv mit 29 Punkten Bonner Topscorer werden sollte, dazu noch acht Rebounds fischen konnte. Neben Klepac hatte Nadjfeji maßgeblichen Anteil am Ausschalten von John Best. Die Ehre des besten Bonner Spielers gebührte allerdings an diesem Abend einem anderen. Rookie Brian Brown zeigte sein bestes Spiel im Baskets-Trikot, machte 27 Punkte und bewies mit neun Assists, dass er auch als Ideengeber glänzen konnte. Brown war der Motor des Bonner Erfolgs. Wenn der 24jährige Amerikaner auf dem Feld stand, hatten die Baskets das Heft in der Hand. Doch auch mit den glänzend aufgelegten Brian Brown und Aleksandar Nadjfeji hatten die Telekom Baskets gegen die Giants ihre liebe Mühe. Zu nachlässig wirkte das Bonner Spiel vor allem in der Verteidigung. Die Kreise von Giant John Best wurden zwar wirkungsvoll eingeschränkt, dafür hatten seine Kollegen Dennis Wucherer und vor allem Nate Fox allzu oft freie Bahn. Besonders im zweiten Viertel, als der Rekord-Pokalsieger aus Leverkusen mit zehn Punkten in Führung gehen konnte (42:32, 16.). Die Baskets liefen Gefahr, auch im siebten Pokal-Viertelfinale als Verlierer den Platz zu verlassen. Doch Bonn konnte zulegen. Die Defense verdiente nun diesen Namen und im Angriff ließ es Aleksandar Nadjfeji gleich zweimal per Dunking krachen. Ein 12:2-Lauf den Baskets bis zur Pause brachte den 44:44-Ausgleich. Im dritten Viertel schien es fast so, als ob der Tabellenführer der s.Oliver BBL für klare Verhältnisse sorgen wollte. In der 25. Minute hatte Bonn bereits einen Elf-Punkte-Vorsprung herausgespielt (66:55). Leider machte der Rückfall in allzu lasche Verteidigung den Vorsprung schnell wieder zunichte. Zusätzlich kamen die Bonner Center in Foulprobleme. Als erster gehen musste allerdings Leverkusens Jürgen Malbeck mit seinem fünften Foul in der 32. Minute. Vorteile konnten die Baskets jedoch nicht aus dieser Schwächung des Gegners ziehen, der im letzten Viertel bis kurz vor Schluss auf Tuchfühlung blieb. Die Baskets behielten jedoch die Nerven in Form von Oluoma Nnamaka. Der schwedische Nationalspieler machte in der Schlussphase wichtige Punkte für sein Team und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Bonner drei Minuten vor dem Ende auf acht Punkte davon ziehen konnten (81:73). Die Baskets ließen sich den Sieg jetzt nicht mehr nehmen und trafen auch endlich von der Freiwurflinie durch Brian Brown und Terrence Rencher. Am Ende gewinnen die Telekom Baskets das Spitzenspiel des Viertelfinals um den BBL-Pokal mit 92:85 und ziehen damit erstmals ins TOP FOUR-Turnier um den Deutschen Basketball-Pokal ein. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Für uns war das heute nach den beiden Niederlagen ein wichtiger Sieg. Ich freue mich auf das TOP FOUR." Giants-Coach Heimo Förster: "Bonn hat gewonnen, weil sie heute die bessere Mannschaft waren. Wir waren zwar dran, aber der Sieg war verdient." Auch die anderen Begegnungen der Runde der letzten Acht hatten es in sich. Meister und Pokalsieger Alba Berlin gewann im abstiegsbedrohten Würzburg 79:73, Vizemeister Köln setzte sich knapp mit 94:92 beim Zweitligisten Quakenbrück durch und der Bonner Angstgegner Opel Skyliners scheiterte in eigener Halle gegen Avitos Gießen mit 77:79.