Bonn wieder an der Tabellenspitze

Telekom Baskets siegen bei Bayer Giants 102:96 Kaukenas erneut Topscorer mit 25 Punkten The Wall in Leverkusen unüberwindbar: sieben Blockshots durch Nnamaka Nadjfeji mit Double-Double

Das rheinische Derby zwischen den Telekom Baskets und den Bayer Giants ging erneut an Bonn. In einer über weite Strecken hochklassigen und spannenden Begegnung konnte das Team von Headccoach Predrag Krunic durch ein 102:96 in Leverkusen die Tabellenspitze in der Basketball-Bundesliga zurückerobern. Mit 20:6 Punkten stehen die Baskets nun vor Alba Berlin (20:8), gefolgt von den Opel Skyliners und GHP Bamberg (beide 18:10). In einem sehr intensiv geführten Spiel mit allerhand Haken und Ösen glänzten die Telekom Baskets vor allem im ersten und dritten Viertel. Gleich zu Beginn wollte man der besten Offense der Liga mit einem konsequenten Abwehrbollwerk entgegen treten. So standen nicht Altron Jackson und Miladin Mutavdzic in der Startformation, sondern die Defense-Spezialisten Oluoma Nnamaka und Branko Klepac. Ein Schachzug, der sich schnell auszahlte. Vor allem der schwedische Nationalspieler in Bonner Reihen machte seinem Spitznamen The Wall alle Ehre. Dennis Wucherer wurde im ersten Viertel abgemeldet, insgesamt sieben Mal stutzte er die Giants spektakulär per Blockshot auf Normalgröße. Dazu fischte er sieben Rebounds und erzielte 13 Punkte. Seine Defensearbeit war maßgeblich daran beteiligt, dass die Baskets am Ende als Sieger das Parkett verlassen konnten. Zuvor hatten die Bonner Akteure jedoch allerhand Teamarbeit zu erledigen. Die Gastgeber spielten körperbetont und dies bekam zu allererst Baskets-Guard Aleksandar Capin zu spüren. Der 21jährige Slowene stand von Beginn an mächtig unter Druck, behielt jedoch die Übersicht. Hilfe erhielt Capin besonders durch Rimantas Kaukenas, der sich wieder einmal als Bonner Topscorer mit 25 Punkten in den Scouting-Bogen eintragen lassen konnte. Ihm folgte mit 18 Punkten Aleksandar Nadjfeji, der daneben noch zehn Rebounds holen konnte. Gute Verteidigung und das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff ließen die Baskets zum Ende des ersten Viertels mit 25:16 in Führung gehen. Doch die Bayer-Truppe kämpfte sich zurück ins Spiel. Bis zur Halbzeit konnten die Gastgeber den Spielstand wieder ausgeglichen gestalten. Vor allem der bullige Jamal Basit war mit insgesamt 23 Punkten und zwölf Rebounds von der Baskets-Centerriege nur schwer zu halten. Mit einem hauchdünnen 46:45 ging es in die Halbzeitpause. Im dritten Viertel legten die Telekom Baskets dann den Grundstein zum Sieg. Die mitgereisten lautstarken 800 Fans sorgten fast schon für Heimspielatmosphäre, als das junge Bonner Team Punkte für Punkt davon ziehen konnte. Leverkusen zeigte zunehmend Schwächen im Abschluss, während die Baskets wie aus einem Guss spielten, konsequent verteidigten und wichtige Würfe trafen. Mit einem deutlichen 72:59 ging man in den letzten Spielabschnitt, wenig später stand es durch einen Hakenwurf von Miladin Mutavdzic sogar 82:65 (33.), doch selbst eine 17-Punkte-Führung zu diesem Zeitpunkt reichte nicht aus, den Sieg sicher nach Hause zu spielen. Leverkusen spielte nun mit voller Härte um den Baskets den Schneid abzukaufen. Nach und nach bröckelte der Vorsprung der Gäste. Nur mühsam kam Bonn zu Punkten, während die Giants in dieser Phase in der Offense kaum auf Gegenwehr trafen. Schnelle Fouls gegen Bonn sollten die Uhr anhalten eine Taktik, die aufzugehen schien. So wurde es in den letzten beiden Spielminuten noch einmal richtig eng in der Wilhelm-Dopatka-Halle. Beim Stand von 92:82 hängen sich unter dem Bayer-Korb gleich zwei Gegenspieler an Rimantas Kaukanes, der per Ellenbogencheck unsanft ins Aus befördert wird. Doch anstatt des erwarteten Foulpfiffs kassiert der litauische Nationalspieler nur ein blutendes Gesicht und wenig später ein technisches Foul, wegen Meckerns. Die Baskets wanken, fallen aber nicht. Auch nicht, als der Vorsprung 100 Sekunden vor dem Ende auf magere vier Punkte schmilzt (100:96) Zu sicher zeigen sich Capin, Lazoukits und Jackson an der Freiwurflinie, so dass die Baskets-Fans am Ende doch noch jubeln können.