Bonn zu zahm gegen starke Italiener
Telekom Baskets verlieren ULEB-Cup-Spiel gegen Snaidero Udine 76:84 Starkes erstes Viertel entpuppt sich als Strohfeuer Bonner Spiel mit vielen Fehlern und ohne Biss
Am Dienstagabend unterlagen die Telekom Baskets Bonn im ULEB-Cup dem italienischen Team von Snaidero Udine mit 76:84 (24:17, 13:20, 15:21, 24:26). Dabei konnte das Team von Headcoach Predrag Krunic nur in den ersten 15 Minuten überzeugen. Danach zeigten sich die Schwächen, die schon vor zwei Tagen zur Niederlage in Frankfurt führten.Nach nur sieben Minuten gab es bereits Standing Ovations für die Baskets. Soeben hatte Terrence Rencher per Dreier sein Team mit 18:9 in Führung gebracht. Die Bonner spielten zu dieser Phase ihren besten Basketball. Aleksandar Radojevic war der Turm unter den Körben und fischte alleine im ersten Viertel sechs Rebounds. Die Angriffsversuche der Gäste aus Udine, bei denen der lautstark bejubelte Ex-Baskets Paul Burke in der "Starting Five" stand, endeten spätestens beim 2,20m-Mann aus Jugoslawien, wenn nicht schon vorher flinke Hände der Bonner Defense den Ball gewinnen konnten. Das Spiel lief bestens für die Telekom Baskets, die Bundesliga-Schlappe gegen die Skyliners schien vergessen. Doch ähnlich wie beim Spiel in Frankfurt, setzte auch diesmal Mitte des zweiten Viertels ein schleichender Bruch im Bonner Spiel ein. Gleichzeitig erhöhte Udine in der Defense die Taktzahl, während die Distanzschützen der Gäste, allen voran Michele Mian, ihr Team wieder heran führten. Das Spiel der Baskets zerfiel Minute für Minute. Selbst Terrence Rencher leistete sich nun vermeidbare Turnovers, das Feuer der ersten 15 Minuten war dahin. Udine nutze seine Chancen eiskalt, während der Baskets-Motor gehörig ins Stottern geriet, lediglich der emsige Alesksandar Nadjfeji war von den Italieners kaum zu stoppen. Der Rest des Bonner Teams verzettelte sich allzu oft in der Gäste-Defense oder scheiterte gleich mehrmals auch aus aussichtreicher Wurfposition. Dazu kam die schnelle Foulbelastung von Point-Guard Terrence Rencher, der kurz nach der Halbzeitpause beim Stand von 37:39 bereits sein viertes persönliches Foul kassierte. Udine spielte in der zweiten Spielhälfte abgeklärter und lies Bonn die Fehler machen. Den Baskets gelang es nicht, aus ihrer deutlichen Reboundüberlegenheit (40:19!) Kapital zu schlagen. Stattdessen leistete man sich 20 Turnovers, was letztendlich spielentscheidend war. Udine ist ein starkes Team und spielt in einer der stärksten Ligen Europas. Trotzdem hätten wir sie schlagen können, doch wir haben uns heute selbst aus dem Spiel gebracht, erklärte Bonns Aleksandar Nadjfeji nach dem Schlusspiff. Und Terrence Rencher meinte: Die Niederlage haben wir uns selber zuzuschreiben. Udine war stark, hat aber entscheidend von unseren Fehlern profitiert. Wir müssen hart arbeiten, um diese Fehler in Zukunft abzustellen. Udines Coach Fabrizio Frates zeigte sich zufrieden mit der Leistung seines Teams: Wir sind nicht gut gestartet, hatten unsere Probleme in der Defense, besonders beim Rebound, aber wir haben es geschafft, den richtigen Weg gegen Bonn zu finden. Weitere ULEB-Cup-Ergebnisse: Gruppe A Gravelines Perm 86:68 Badalona Fuenlabrada Madrid 87:82 Gruppe B Lasko (Slowenien) Opel Skyliners 85:81