Bonner Schlussspurt in Halle
Telekom Baskets besiegen Paderborn vor 4.000 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion mit 61:57 - Letztes Viertel geht mit 19:9 an Bonn - Gardner macht 17 Punkte
Der 13. Spieltag der Basketball-Bundesliga brachte am Sonntagnachmittag den dritten Auswärtssieg für die Telekom Baskets Bonn. Bei den Paderborn Baskets, die erstmals ein Heimspiel im Gerry-Weber-Stadion im westfälischen Halle austrugen, fuhr das Team von Cheftrainer Michael Koch einen hart erkämpften 61:57-Sieg (15:14, 11:21, 16:13, 19:9) ein. Zuletzt hatte Tabellenführer Ludwigsburg nur knapp in Paderborn gewinnen können und auch gegen Bonn erwiesen sich die Westfalen als erwartet schwerer Gegner. Beide Teams zeigten bis zur 16. Minute eine ausgeglichene, aber wenig glanzvolle Leistung. Besonders im Angriff lief auf beiden Seiten kaum etwas zusammen. Zwar konnte Patrick Flomo die Baskets mit einem krachenden Dunking zum 26:22 in Führung bringen, doch in den nächsten vier Minuten bis zur Halbzeit legte das Bonner Team eine kollektive Pause ein. Die Folge war ein 13:0-Lauf der Gastgeber. In nur vier Minuten verwandelte sich der Vier-Punkte-Vorsprung der Baskets in einen Neun-Punkte-Rückstand (26:35). Bonn hatte bis dahin besonders in der Offense kaum Akzente setzen können. Von außen gelang, bis auf einen Dreier von Martynas Mazeika, so gut wie nichts (Dreierquote: 10%). Insgesamt kamen die Baskets in den ersten 20 Spielminuten auf eine Wurfquote von schwachen 29% und auch beim Rebound lief nicht viel. Paderborn holte mehr als die Hälfte seiner Rebounds in der Offensive (8) und insgesamt fünf mehr als Bonn (23). Entsprechend heftig viel die Ansprache von Mike Koch in der Halbzeitpause aus. Die Baskets mussten sich deutlich steigern, um am Ende doch noch als Sieger die Halle zu verlassen. Nach drei Minuten im dritten Viertel zeigte die jetzt bessere Verteidigung der Bonner ihre Wirkung. Immer öfter standen die Hausherren am Bonner Brett einer unüberwindlichen Wand gegenüber oder kamen in Angriffszeitprobleme. Besonders Patrick Flomo entwickelte sich zum Schrecken der Paderborner Werfer. Vier Blocks des Bonner Powerforwards sorgten für reichlich Respekt beim Gegner. In der 16. Minute markierte Baskets-Pointguard Jason Gardner (insgesamt 17 Punkte) mit zwei Freiwürfen den Ausgleich (40:40). Doch Paderborn konterte und zog bis zum Viertelende mit zwei Dreiern von Black (insgesamt 5 von 8) und Gipson wieder auf 48:42 davon. Spätestens da war klar, dass ein Sieg beim Aufsteiger nur durch harte Teamarbeit zu bewerkstelligen war. Also hing sich die Koch-Truppe im letzten Viertel endlich richtig rein und steigerte sich nochmals in der Verteidigung. Jetzt gab es für die Gastgeber in Brettnähe keinen Blumentopf mehr zu gewinnen und auch die Distanzschützen wurden weitestgehend dicht gemacht. Doch nach wie vor haperte es bei den Baskets in der Offense und es dauerte bis zur 38. Minute, als Mazeikas zweiter Dreier Bonn nach langer Zeit wieder die Führung brachte (52:51). Jason Conleys wichtiger Dreier 50 Sekunden vor Schluss zum 56:53 stellte die Weichen letztendlich auf Sieg, denn Paderborn hatte der guten Bonner Verteidigung nichts mehr entgegenzusetzen. Ein Korbleger von Gyasi Cline-Heard und danach zwei sichere Freiwürfe von Jason Gardner schraubten die Führung wenige Sekunden vor dem Ende sogar auf 60:54. Ein letzter Dreier von Paderborns Tim Black war nur noch Ergebniskorrektur. Die Telekom Baskets siegten 61:57 und befinden sich nach acht Siegen und vier Niederlagen mit 16:8 Punkten auf Platz 4 der Bundesliga-Tabelle.