Bonner Serie endet in Ludwigsburg
Telekom Baskets verlieren 90:95 - Altron Jackson wegen Knieverletzung nur auf der Bank - Milisavljevic macht 26 Punkte und acht Assists
Jede Serie endet einmal, die der Telekom Baskets am Samstagabend beim siebten Bundesliga-Spiel der Saison bei EnBW Ludwigsburg. Mit 90:95 (20:26, 23:15, 25:16, 27:33) musste sich das Team von Coach Predrag Krunic vor 3.000 Zuschauern in der Rundsporthalle geschlagen geben. Zu schlecht war vor allem die Leistung in der Verteidigung, die sich in 95 Punkten der Gastgeber eindrucksvoll widerspiegelte. "Wer so viele Punkte zulässt, kann nicht gewinnen", lautete folglich die knappe Analyse von Krunic. Zu leicht hatten es seine Jungs dem Team aus Ludwigsburg gemacht. Bot man im ersten Viertel noch eine solide Leistung die ausreichte, den Gegner zu kontrollieren und stets einige Punkte auf Distanz zu halten, reichte dies gegen Ende des zweitens Abschnitts nicht mehr aus. Zur Achillesferse des Bonner Spiels wurde mehr und mehr die Verteidigung, die nicht in der Lage war, dem Gegner mit der nötigen Aggressivität zu begegnen. So hatten die Schwaben im Angriff allzu oft leichtes Spiel. Besonders auf der langen Position mussten die Baskets an diesem Abend Defizite hinnehmen. So erwischte Center Aleksandar Djuric keinen guten Tag und auch Teamkollege Branko Klepac konnte nicht verhindern, dass vor allem Ludwigsburgs Marko Samanic immer wieder am Brett zu Punkten kam. Bis kurz vor der Pause sah es dennoch danach aus, als ob eine mittelmäßige Vorstellung reichen könnte, um den siebten BBL-Sieg der Saison einzufahren. Doch nachdem Branko Klepac in der 17. Minute sein Team mit 41:36 in Führung brachte, riss der Bonner Faden. Zweimal hintereinander vergab Branko Milisavljevic die Chance, den Abstand weiter auszubauen. Stattdessen löste sich die Baskets-Defense bis zur Viertelende völlig auf und die Hausherren gingen mit einem 7:0-Lauf zum 43:41 pünktlich zur Pausensirene erstmals in Führung. Zwei "Dreier" hintereinander von Branko Milisavljevic, der mit insgesamt 26 Punkten und acht Assists bester Bonner Spieler war, hielten die Baskets im dritten Viertel zunächst im Spiel. Doch das Fehlen des am Knie verletzten Altron Jackson machte sich mehr und mehr bemerkbar. Den Bonnern fehlte ein weiterer Scorer, der vor allem von außen für Entlastung gesorgt hätte. Der erst 21jährige Kristaps Janicenoks konnte die Lücke nur bedingt ausfüllen. Nur einer von sieben Distanzschüssen des lettischen Nationalspielers fand sein Ziel. So verloren die Telekom Baskets vor allem gegen Ende des dritten Viertels die Übersicht. Zu hastig wurde vorne der Erfolg gesucht und zu wenig hinten verteidigt. Mit 15:4 gingen die letzten fünf Minuten des dritten Durchgangs an Ludwigsburg, das jetzt auch vom Publikum lautstark unterstützt wurde und damit nach 30 Minuten mit 68:57 in Front lag. Die Telekom Baskets hatten allerdings schon in den letzten Pflichtspielen gezeigt, dass man sie nicht zu früh abschreiben sollte. Der nach seiner Bänderverletzung erstmals wieder eingesetzte Peter Huber-Saffer stand das gesamte letzte Viertel auf dem Parkett und hatte seinen Anteil daran, dass sich sein Team wieder fangen und zur Aufholjagd blasen konnten. Sein Korbleger zum 68:76 in der 34. Minute war der Beginn eines 8:0-Laufs der Baskets bis zum 74:76 in der 37. Spielminute. 140 Sekunden vor dem Ende hatte es Milisavljevic beim Stand von 79:81 sogar in der Hand, den Ausgleich zu erzielen. Sein Wurf verfehlte jedoch das Ziel. Wieder zog Ludwigsburg auf fünf Punkte davon (81:86), wieder hielt der serbische Guard im Bonner Team von der Dreierlinie die Baskets im Spiel (84:86). Bonn konnte jedoch in den verbleibenden 35 Sekunden aus taktischen Fouls keinen Vorteil mehr erzielen und musste am Ende mit 90:95 die erste Saisonniederlage hinnehmen.