Bonner Serie reißt in Ulm

ratiopharm ulm – Telekom Baskets Bonn 82:77 (20:23, 16:23, 22:18, 24:13)

Dirk Mädrich sorgte in Brettnähe für viel Wirbel (Foto: Florian Achberger)

Nach zuletzt sechs Siegen in Serie haben die Telekom Baskets Bonn bei ratiopharm ulm eine Niederlage hinnehmen müssen. Trotz starkem Beginn der Rheinländer arbeiteten sie die Hausherren in der zweiten Hälfte zurück in die Partie, sorgten mit viel Energie für die Wende und besiegelten so in einer spannenden Schlussphase die 77:82 (23:20, 23:16, 18:22, 13:24)-Pleite.

Das Spiel

Am Ende war es wie verhext. Hatten sich die Telekom Baskets Bonn unter der Woche gegen Grissin Bon Reggio Emilia noch mit acht Dreiern im Schlussviertel aus einem 19-Punkte-Loch herausgeschossen, wollte in Ulm auf der Zielgeraden von „Downtown“ einfach nichts fallen. Die Rheinländer trafen nach dem Seitenwechsel keinen einzigen ihrer elf Versuche aus der Distanz, während die Gastgeber einen zweistelligen Rückstand nicht nur egalisierten, sondern mit reichlich Wind im Rücken ein erfolgreiches Comeback feierten.

Dabei war 90 Sekunden vor Ende noch alles offen (73:73, 39. Minute). Doch ein Dreipunktspiel des starken Jaka Klobucar und ein anschließendes Offensiv-Foul durch Tadas Klimavicius setzten die Telekom Baskets mächtig unter Zugzwang (76:73). Der Litauer machte seinen Fehler jedoch wenig später wieder gut, als er nach schönem Anspiel von Mickey McConnell direkt am Brett völlig frei zum Abschluss kam (76:75, 40. Minute). Bonn musste bei 16,9 verbleibenden Sekunden Restspielzeit jedoch taktisch foulen und schickte Klobucar an die Linie – wo dieser nervenstark beide Boni verwandelte (78:75). Mit dem ersten Dreier der zweiten Hälfte wäre immer noch eine Verlängerung drin gewesen, doch erneut war es Klobucar, der den Gästen mit einem Steal einen Strich durch die Rechnung machte und so für die Vorentscheidung sorgte (80:75) – der Rest war nur noch Ergebnismakulatur.

Ärgerlich, denn Bonn war gut aus den Startblöcken gekommen und hatte der Begegnung früh den Stempel aufgedrückt (11:14, 7. Minute). Ulm, das dank drei Siegen in Folge mit breiter Brust antrat, ließ jedoch nicht abreißen und übernahm mit einem 9:2-Lauf zur Mitte des zweiten Viertels das Kommando (36:35, 17. Minute). Coach Mathias Fischer nahm eine Auszeit und stellte seine Schützlinge defensiv neu ein, was umgehend Früchte trug. McConnell und Co. konterten mit einem 11:0-Run, der erst durch das Pausenhorn gestoppt wurde (36:46, 20. Minute).

Mit Wiederanpfiff präsentierten sich die Schwaben mit deutlich mehr Energie, drückten den Rückstand in den einstelligen Bereich, konnten die Differenz jedoch nicht komplett wettmachen (47:54, 26. Minute). So behielt Bonn zwar weiterhin die Oberhand, konnte sich aber nicht sicher fühlen (58:64, 30. Minute). Spätestens als Per Günther die „Spatzen“ mit einem Dreipunktspiel auf Tuchfühlung heranbrachte (67:68, 34. Minute), war klar, dass es auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hinauslaufen würde.

Im Detail

Satte 14 Assists verteilten Eugene Lawrence (8) und Mickey McConnell (6) an ihre Nebenleute – beinahe so viele wie die komplette Ulmer Mannschaft (16). Zudem spielten noch fünf weitere Bonner Akteure mindestens einen Pass, der zum direkten Korberfolg führte.

Beachtliche sechs Dreier bei 14 Versuchen verwandelten die Telekom Baskets in der ersten Hälfte (45 Prozent Trefferquote). Ab dem dritten Viertel fiel für Benas Veikalas und Co: von außen jedoch nichts mehr. Weder in den zehn Minuten nach dem Seitenwechsel (0/4), noch im Schlussabschnitt fand ein Bonner Schuss von jenseits der Dreierlinie sein angedachtes Ziel (0/7).

Wie unrund die Offensivmaschinerie der Rheinländer in der zweiten Halbzeit lief, zeigten die vielen Ballverluste. Bis zur Pause hatte die Truppe von Headcoach Mathias Fischer nur sechs Turnover produziert, bis zum Ende der Begegnung kamen noch einmal doppelt so viele hinzu (gesamt: 18).


Stimmen zum Spiel

Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Gratulation an Ulm. Wir haben in der ersten Hälfte den Ball gut bewegt, und genau so stelle ich mir unseren Basketball vor. Nach der Pause ist es uns nicht mehr gelungen, den Ball ans Brett zu bekommen, wir haben zu viele Einzelaktionen forciert und somit verdient verloren. Dass wir so viel Selbstvertrauen in die Würfe von außen haben, rührt aus unseren guten Quoten der letzten Partien – gerade nach dem Spiel in Italien, wo wir im letzten Abschnitt acht Dreier getroffen haben.“

Thorsten Leibenath (Trainer ratiopharm ulm):

„Es war das erwartet intensive Spiel gegen eine von Mathias Fischer exzellent trainierte Mannschaft. Die Fans haben uns heute die nötige Energie gegeben, die es brauchte, um die Begegnung nach der ersten Hälfte noch zu drehen. Bonn ist unheimlich variabel, hat ein starkes Point Guard-Duo, das jederzeit den tödlichen Pass auf einen der vielen Schützen spielen kann.“


Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

McConnell (10, 6 Assists), Mädrich (8), Veikalas (15/3 Dreier), Brooks (11/2), Mangold (2), Caloiaro (11/1), Lawrence (4/8 Assists), Klimavicius (14), Koch (2), Wachalski (0)

ratiopharm ulm:

Leunen (2), Ohlbrecht (10), Günther (29/4), Schwethelm (9/3), Clyburn (6), Klobucar (19/1), Harris (5/1), Savovic (2), Hess (0), Burton (0), Philmore (0), Ferner (dnp)


Die nächsten drei Heimspiele der Telekom Baskets Bonn

Sa, 22. November 2014 – 20:30 Uhr – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. TBB Trier

Mi, 26. November 2014 – 19:30 – Eurocup

Telekom Baskets Bonn vs. Brose Baskets

Sa, 6. Dezember 2014 – 20:30 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. Phoenix Hagen


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  • im Baskets Fanshop im Hause Carthaus Bonn (Remigiusstr. 16, Bonn-Innenstadt)
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