Bonner Triumph nach Verlängerung
ULEB-Cup: Telekom Baskets siegen 92:89 n.V. gegen Roter Stern Belgrad Milisavljevic behält an der Linie die Nerven 3.000 Fans völlig aus dem Häuschen
Die Erfolgsserie der Telekom Baskets geht auch im ULEB-Cup weiter. Durch eine kämpferische Meisterleistung und mit viel Moral wurde am Dienstagabend der zweite Sieg im zweiten Spiel des europäischen Wettbewerbs eingefahren. Nach dramatischem Spielverlauf wurde das renommierte Team von Roter Stern Belgrad nach Verlängerung mit 92:89 (14:26, 21:12, 21:24, 23:17, 13:10) in die Knie gezwungen. 3.000 Fans in der Hardtberghalle feierten nach dem Ende der Extra-Spielzeit den Triumph ihres Teams wie einen Titelgewinn. Wieder einmal konnten die Baskets ein fast schon verloren geglaubtes Spiel doch noch aus dem Feuer reissen. Der Beginn des Spiels verhieß aus Bonner Sicht zunächst nichts Gutes. Dem schnellen und aggressiven Spiel der Gäste hatten die Baskets im ersten Viertel nicht viel entgegen zu setzen. Fast schien es so, als habe man dem Team von Coach Predrag Krunic vorzeitig den Schneid abgekauft. Mit 14:24 verloren die Baskets das erste Viertel. Wenig später stand es sogar 14:28. Die erste Bonner Saisonniederlage schien sich anzubahnen. Doch gerade in dieser Phase bliesen die Baskets zur Aufholjagd und nahmen den Kampf an. Ein Monsterblock von Nnamaka gegen Belgrads Vitkovac sorgte für die Initialzündung. Von jetzt an ging man dorthin, wo es wehtat. Allen voran Oluoma Nnamaka, Aleksandar Nadjfeji und Branko Klepac. Prompt geriet der Vizemeister der hochkarätigen Adrialiga in Schwierigkeiten. In den ersten sechs Minuten des zweiten Viertels gelang den Serben lediglich ein einziger erfolgreicher Wurf auf den Korb. Die Baskets markierten in dieser Zeit 14 Punkte in Folge und schafften unter dem Jubel der Fans in Minute 16 den 28:28-Ausgleich. Baskets-Pointguard Balazs Simon hatte mit seinem schnellen Spiel und dem richtigen Blick für den Mitspieler maßgeblichen Anteil an der Bonner Aufholjagd. Der sebische Pokalsieger ließ sich jedoch nicht so leicht aus dem Konzept bringen. Im dritten Viertel sah es über weite Strecken nicht so aus, als ob die Baskets siegreich das Parkett verlassen könnten. Angeführt durch den heiss gelaufenen Vujadin Subotic verschaffte sich Belgrad wieder Luft und lag kurz vor dem letzten Viertel erneut mit 60:53 in Führung und auch im vierten Spielabschnitt hatten die Gäste alle Vorteile in der Hand. Doch die Baskets steckten nie auf. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit bewies erneut Branko Milisavljevic, wie wichtig er für das Team ist. 60 Sekunden vor Schluss stand es noch 77:72 für die Gäste aus Serbien. Ein Dreier und danach vier wichtige Freiwürfe des Bonner Aufbauspielers brachten sein Team plötzlich mit 79:77 in Führung. Die Halle tobte. Belgrads konnte im anschließenden Angriff durch Wisniewski (insgesamt 23 Punkte), wieder gleich ziehen. Dder letzte Angriff gehörte den Baskets, der Distanzschuss von Milisavljevic zum Sieg verfehlt jedoch sein Ziel: Verlängerung in der Hardtberghalle. Die nächsten fünf Minuten sind nichts für schwache Nerven. Beide Teams schicken sich gegenseitig an die Freiwurflinie, an der Bonn letztendlich den Sieg unter Dach und Fach bringen kann, denn von 52 Würfen treffen die Baskets 41, während Belgrad insgesamt nur 14 von 28 Freiwürfen verwandeln kann. Auch der letzte Verzweiflungswurf der Gäste trifft nicht; die Telekom Baskets feiern zusammen mit ihren Fans den zweiten ULEB-Cup-Sieg der Saison. Baskets-Coach Pedrag Krunic: Am Ende haben wir die bessere Verteidigung gespielt. Das war der Schlüssel zum Sieg. Es war sehr wichtig, dass wir in der Verlängerung unsere Freiwürfe getroffen haben. Da haben uns die Fans zum Sieg geührt. Oluoma Nnamaka: Im zweiten Viertel sind wir zurück gekommen und haben endlich besser verteidigt. Wir haben immer gekämpft,nie aufgegeben und das hohe Niveau bis zum Ende halten können. Belgrads Headcoach Aleksandar Trifunivic: Wir haben während des Spiels unsere Linie verloren. Ich bin mit dem Einsatz meines Teams zufrieden. Wir sind sehr jung und müssen eben noch Erfahrung sammeln. Glückwunsch an Bonn. Ergebnisse ULEB-Cup Gruppe G: Pompea Neapeli vs. Lietuvos Rytas 73:96 Telekom Baskets vs. Roter Stern Belgrad 92:89 Deichmann Slask Wroclaw vs. Benfica Lissabon 85:83