Charakter bewiesen
Telekom Baskets kämpfen TBB Trier vor 3.100 begeisterten Fans mit 80:73 nieder Meeks hält 40 Minuten dagegen - Wisniewski macht 25 Punkte - Paravinja schon nach 7 Minuten mit Knieverletzung draußen
Die Telekom Baskets konnten am Mittwochabend an ihre gute Leistung gegen Oldenburg am vergangenen Sonntag anknüpfen. Am dritten Spieltag der Basketball-Bundesliga schlug das Bonner Team TBB Trier mit 80:77 (27:18, 18:19, 19:22, 16:14). Ein Sieg, der vielleicht teuer erkauft wurde, denn Center Milos Paravinja zog sich bereits in der 7. Minute eine schmerzhafte Knieverletzung zu. Mit viel Glück ist es nur eine Innenbanddehnung. Die Kernspin-Untersuchung am Donnerstag wird darüber Klarheit bringen," erklärte Teamarzt Dr. Michael Volkmer nach Ende des Spiels. Zuvor hatten die 3.100 Zuschauer in der Hardtberghalle einen furiosen Auftakt ihres Teams gesehen. Nach weniger als zwei Minuten stand es bereits 8:0 für die Baskets. Wie schon gegen Oldenburg, versuchte die Truppe von Coach Danijel Jusup die Defense des Gegners durch schnelles Spiel auszuhebeln. Diesmal wurde jedoch nicht nur der Abschluss von der Dreierlinie gesucht, sondern gezielt zum Korb gezogen oder der freie Mitspieler in der Zone gesucht. Und das, obwohl der Bonner Frontcourt schon im ersten Viertel mit Milos Paravinja seinen größten Spieler verlor und noch weit vor der Pause Branko Klepac und Martin Mihajlovic schon mit drei Fouls belastet waren. So lag die Last besonders auf Teamkapitän Michael Meeks, der sich an diesem Abend als Bonner Bollwerk präsentierte. Der 33jährige stand 40 Minuten auf dem Spielfeld und war maßgeblich daran beteiligt, die Trierer Überlegenheit unter den Körben nicht allzu groß werden zu lassen. Michael hat heute gezeigt, welch wichtige Rolle er in unserem Team spielt, lobte später Danijel Jusup den Routinier im Bonner Dress. Aber auch die Teamkollegen verdienten sich Bestnoten. Im dritten Spiel der Saison machte Andrew Wisniewski zum dritten Mal die meisten Punkte für Bonn. Diesmal waren es 25 für den pfeilschnellen US-Guard, der stets die Kontrolle über das Spiel hatte. Triers Coach Joe Whelton ließ gleich fünf Spieler gegen den Topscorer der BBL spielen. Alle fünf wurden von Wiz verzaubert. Lob von Jusup gab auch für Jason Conley (17 Punkte, fünf Rebounds), der sich immer mehr zu einem Schlüsselspieler für die Baskets entwickelt. Im Vordergrund stand aber das Team, das heute wirklich Charakter bewiesen hat. Trotz des Ausfalls von Paravinja und der Foulprobleme haben wir immer dagegen gehalten und klaren Kopf behalten, erklärte der kroatische Cheftrainer nach dem Spiel. So auch in der 27. Minute, als das Spiel zu Gunsten der Gäste zu kippen drohte. Triers Ocokoljic brachte sein Team per Dreier erstmals in Führung (54:55), wenige Sekunden vorher hatte Bonns Michael Meeks sein viertes Foul kassiert. Zudem trafen die Baskets nun kaum noch von der Dreierlinie. Die hervorragende Quote von 67% (8 von 13 Dreiern) zur Pause schmolz im zweiten Durchgang auf durchschnittliche 35%. Nach dem Seitenwechsel fand nur noch ein Distanzschuss von 13 sein Ziel. Doch Trier nutze seine Überlegenheit unter den Körben zu wenig aus und die Bonner fighteten mit ihren Fans im Rücken bis zum Limit. Die Belohnung war der zweite Saisonsieg im dritten Spiel und die Gewissheit, dass der Sieg gegen Oldenburg vor drei Tagen keine Eintagsfliege war. Baskets-Coach Danijel Jusup: "Meine Mannschaft hat heute Charakter gezeigt und das war so wichtig, weil wir heute nicht sehr gut gespielt haben. Unsere Zone hat uns sehr geholfen, denn Trier hat sich damit sehr schwer getan. Durch die Verletzung von Paravinja war ich gezwungen Meeks 40 Minuten spielen zu lassen." TBB-Coach Joe Whelton: "Gratulation an die Telekom Baskets Bonn und meinen Kollegen. Das war heute ähnlich unserem Spiel gegen Oldenburg. Wir haben uns nicht sehr clever angestellt, das ist am Anfang der Saison wohl so. Wir haben zwar viele Rebounds geholt, aber wir waren dann unter dem Korb nicht konzentriert genug."