"Cico" lässt die Fans jubeln
Telekom Baskets fügen ALBA Berlin erste Saisonniederlage zu - 3.500 Fans feiern 90:82-Triumph der Bonner - Radojevic mit 17 Punkten und 13 Rebounds - Dienstag im ULEB-Cup gegen Gravelines
Noch Minuten nach dem Schlusspfiff feierten die 3.500 Fans in der ausverkauften Bonner Hardtberghalle ihr Team. Am 9. Spieltag der s.Oliver BBL besiegten die Telekom Baskets den deutschen Meister aus Berlin in einer hochklassigen Begegnung mit 90:82 (28:25, 17:25, 15:16, 30:16).Ausgerechnet die Telekom Baskets waren es, denen vor acht Monaten das Kunststück gelang, den Serienmeister ein letztes Mal zu bezwingen. Seitdem gelangen ALBA 18 Siege in Folge, bis zum Sonntagnachmittag. Die Berliner Serie endete erneut in der Bonner Hardtberghalle.Vor den Augen des neuen Telekom-Chefs Kai-Uwe Ricke zeigten die Bonner eine erstklassige Vorstellung. Das Team überzeugte durch eine geschlossene Mannschaftsleistung in Offense wie Defense. Aber es ging gegen den Meister und der ist auch ohne die verletzten Collins und Rödl eine Klasse für sich, denn mit fünf Nationalspielern, die vor wenigen Monaten in Indianapolis überraschend Bronze für Deutschland gewannen und vom Bonner Publikum mit großen Applaus begrüßt wurden, hatte Berlins Coach Mutapcic ganz andere Optionen, als sein Gegenüber auf der Bonner Seite. Doch Predrag Krunic, vor wenigen Tagen erst 35 Jahre alt geworden, hatte sein Team optimal auf den schweren Brocken eingestellt. Probleme bereitete allerdings Albas Center Stanojevic, der von niemandem zu halten war. 20 Punkte sollte der jugoslawische Nationalspieler am Ende erzielen. Aber die Baskets hatten ja Aleksandar Radojevic. Spätestens nach diesem Sieg gegen Berlin hatte sich Cico in die Herzen der Bonner Fans gespielt. Zum einen, weil er mit 17 Punkten und 13 Rebounds der beste der Baskets war, zum anderen, weil er wie kein anderer die Fans mitriss. Nach fast jedem erfolgreichen Wurf trieb er die Zuschauer, die ohnehin schon aus dem Häuschen waren, mit weit ausgebreiteten Armen zu neuen Höchstleistungen an. Doch an diesem Sonntagnachmittag war die Leistung des gesamten Teams für den Sieg verantwortlich. So machte z.B. der Auftritt von Greg Miller, der zwei wichtige Dreier einstreuen konnte, Hoffnung auf in Zukunft verstärkte Einsätze des amerikanischen Flügelspielers. Über weite Strecken war das Spiel absolut ausgeglichen. Die Baskets lagen zwar in Halbzeit eins zumeist knapp vorn, aber Alba konterte jeden Lauf der Bonner eiskalt und ging bis zur Pause sogar mit fünf Punkten in Führung. 45:50 stand es da; ein Spielstand, der deutlich machte, dass das Geschehen diesmal vor allem in der Offense stattfand. Beide Teams verteidigten zwar auf hohem Niveau, dennoch war der Klassiker Bonn-Berlin - anders als so oft - keine reine Abwehrschlacht. Dafür sorgten vor allem die äußerst agilen Centerspieler auf beiden Seiten, die der Begegnung ihren Stempel aufdrückten. Großes Lob von Baskets-Coach Predrag Krunic auch für den schwedischen Nationalspieler in den Bonner Reihen: Was Oluoma Nnamaka heute in der Defense geleistet hat, war sehr gut. Endlich hat er auch in der Offense gezeigt, was er kann. Die Zuschauer kamen wegen des offensiven Spiels beider Teams voll auf ihre Kosten. Auch, als in dritten Viertel die Berliner kurzfristig das Tempo verschärften und die Baskets einige Minuten ihre Linie verloren. Da ahnten die Skeptiker schon, dass die Luft gegen den Meister wieder einmal nicht reichen könnte. Doch es sollte anders kommen. Angefeuert durch den überaus motivierten Aleksandar Radojevic und die laustarken 3.500 Fans, schwangen sich die Telekom Baskets zum Schlussspurt auf und machten aus einem Acht-Punkte-Rückstand zu Beginn des letzten Viertels (62:70) noch einen Sieg mit acht Punkten zum 90:82. Durch den Erfolg gegen Berlin können die Baskets weiter Anschluss an die Tabellenspitze der s.Oliver BBL halten. Lediglich die Albatrosse und Braunschweig mit jeweils nur einer Niederlage liegen nach neun Spieltagen vor den Bonnern. Es war ein großartiger Sieg, aber wichtiger ist ein Erfolg am Dienstag, relativiert Baskets-Sportmanager Arvid Kramer. Dann empfangen die Telekom Baskets das französische Team von BCM Gravelines im ULEB-Cup. Anders als in der noch jungen Bundesliga-Saison, kann dieses Spiel bereits entscheidend für ein Weiterkommen oder Ausscheiden der Bonner im Europapokal sein. Tickets gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket.