Comeback im ganz großen Stil
Telekom Baskets Bonn - EWE Baskets Oldenburg 90:57 (17:12, 24:18, 24:16, 25:11)
Die Telekom Baskets Bonn haben sich nach zwei bitteren Niederlagen in der Beko Basketball Bundesliga eindrucksvoll zurück gemeldet. Das Team von Coach Michael Koch bezwang die EWE Baskets Oldenburg vor 5.490 Zuschauen mit 90:57 (17:12, 24:18, 24:16, 25:11) und sicherte sich damit den 19. Sieg im 33. Aufeinandertreffen beider Mannschaften.
Zum besten Spieler der Begegnung avancierte Jonas Wohlfarth-Bottermann, der mit 18 Punkten (100 Prozent Trefferquote aus dem Feld) seine beste Vorstellung im Bonner Dress ablieferte. War der Abschluss von jenseits der Dreierlinie in den vergangenen beiden Partien die Schwachstelle der Telekom Baskets Bonn gewesen, so präsentierten sich die designierten Schützen der Hausherren gegen Oldenburg von Beginn an hellwach. Sowohl Robert Vaden als auch Benas Veikalas versenkten jeweils ihren ersten Wurf von „Downtown“, was die Gäste schon kurz nach Spielbeginn gehörig unter Druck setzte (10:4, 3. Minute). Auch wenn sich die Niedersachsen von dem ersten Schock schnell erholten und in der Verteidigung einen Gang höher schalteten, so kontrollierten Vaden und Co. doch weiterhin das Tempo - und wahrten damit ihren Vorsprung (17:12, 10. Minute). Durch die anfänglichen Treffer aus der Distanz eröffneten sich in Brettnähe mehr Räume für die lange Bonner Garde. Der von der Bank kommende Jonas Wohlfarth-Bottermann nutzte die Anspiele seiner Mannschaftskameraden mustergültig und sorgte mit einem Dreipunktspiel sowie einem Hakenwurf im Alleingang dafür, dass Oldenburgs Trainer Sebastian Machowski eine Auszeit einforderte (28:19, 14. Minute). Die kurze Unterbrechung stoppte zwar kurzzeitig den Bonner Lauf, konnte aber nicht verhindern, dass Wohlfarth-Bottermann weiterhin in der Zone dominierte. Der 22-Jährige setzte sich im Lowpost gegen Routinier Adam Chubb durch und sorgte damit für die nächste taktische Besprechung der Huntestädter (35:28, 18. Minute). Bonns Nachwuchs-Center markierte allein im zweiten Viertel zehn Zähler, womit er den Grundstein für die klare 41:30-Halbzeitführung legte. Die Hausherren behielten auch nach dem Seitenwechsel den Schwung bei und setzten gleich zu Beginn des dritten Abschnitts nach. Mit aggressiver Verteidigung wurde das Oldenburger Angriffsspiel meist schon im Ansatz gestört, wenn nicht sogar komplett unterbunden (53:36, 25. Minute). Oldenburg stellte defensiv auf eine Ball-Raum-Deckung um, welcher bekanntlich mit Distanzwürfen beizukommen ist. Es war Benas Veikalas vorbehalten, von jenseits der 6,75 Meter-Linie zu treffen, womit die taktische Maßnahme der Niedersachsen gleich einen herben Dämpfer erlitt. Als die Gäste wieder auf Mannverteidigung umstellten, nahmen Chris Ensminger und Jared Jordan die gegnerischen Linien ansatzlos per Pick-and-Roll auseinander (65:46, 30. Minute). Ein letztes Oldenburger Aufbäumen erstickte Fabian Thülig mit einem weiteren Dreier direkt im Keim (70:46, 31. Minute). Die Gäste fanden nie zu ihrem Rhythmus, Bonn spielte wie aus einem Guss und setzte erbarmungslos nach (80:49, 37. Minute). Die 5.490 Zuschauer im Telekom Dome hielt es nicht länger auf den Sitzen, und so wunderte es auch nicht, dass Wohlfarth-Bottermann bei seiner Auswechslung anderthalb Minuten vor Schluss mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde (85:53, 39. Minute), ehe die restlichen Sekunden im kollektiven Jubel unterging. Für beide Mannschaften geht der Spielbetrieb bereits am kommenden Dienstag (6.11.2012) weiter. Dann starten Bonn und Oldenburg in die EuroChallenge-Saison 2012/2013. Die Rheinländer treten in der Gruppe H bei den Antwerp Giants an, die „Donnervögel“ empfangen daheim Szolnoki Olaj. Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Ich kann heute mit Oldenburg fühlen, denn am vergangenen Spieltag haben wir kein Bein auf den Boden bekommen - wobei auch sie gekämpft haben. Wir haben unter der Woche viel im mentalen Bereich gearbeitet und eine positive Grundstimmung geschaffen, dies sich ins Spiel übertragen hat. Die Einstellung hat gestimmt, der Wille war da und dann kommt auch das Selbstvertrauen wieder, das wir zuletzt vermisst haben. Die die kommende Woche startende EuroChallenge wird die Trainingswoche für die Spieler kürzer und gibt uns gleichzeitig die Chance, die positive Energie schnell wieder aufs Feld zu bringen.“ Sebastian Machowski (Trainer EWE Baskets Oldenburg): „Gratulation an Bonn. Ich habe eine lange Liste an Dingen, die ich heute bei meiner Mannschaft zu bemängeln hätte. Ich war mir sicher, dass Bonn nach dem Spiel in Frankfurt anders auftreten würde - was sie eindrucksvoll bewiesen haben. Für mein Team war es heute ein gebrauchter Tag. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir das Spiel schnellstmöglich aus den Köpfen bekommen. Von daher bin ich ein Stück weit froh, dass wir in wenigen Tagen in die EuroChallenge starten.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (6), Ensminger (10), Veikalas (8/2 Dreier), Ewing jr. (15), Mangold (4/1), Thülig (6/2), Jordan (4, 12 Assists), Weems (8), Vaden (11/1), Wohlfarth-Bottermann (18, 3 Blocks) EWE Baskets Oldenburg: Bahiense de Mello (0), Joyce (0), Wysocki (9/1), Chubb (8), Smeulders (2), Smit (0), Jenkins (12/1), Paulding (4), Freese (2), Burrell (12), Abdul-Hamid (8/1)