„Da läuft eine Geldverbrennungsmaschine“

Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich im Interview mit der Bonner Rundschau

(Foto: Jörn Wolter)

Von Deutschenquote und Zukunftsvisionen: Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich spricht in der Bonner Rundschau über wirtschaftliche Stärken, sportliche Qualität und kritisiert die geltende Deutschenquote in der BBL.

Die Baskets waren zuletzt als Hauptrundenvierter der erste Verfolger des Spitzentrios Bamberg, Berlin, Bayern. Kann man erwarten, dass sich diese Rolle als „The Best of the Rest“ hinter den drei großen „Bs“ wiederholen lässt? Wolfgang Wiedlich: Eine solche Erwartung würde fernab der wirtschaftlichen Realitäten spielen. Es müssten wieder viele kleine glückliche Fügungen ineinandergreifen, zum Beispiel, dass wir von größeren Verletzungen verschont bleiben und punkten, wenn die Konkurrenz schwächelt. In den vergangenen zwei Jahren haben Bamberg, Bayern und Berlin eindeutig dominiert, weil sich wirtschaftliche Stärke eben auch in sportlicher Qualität niederschlägt. Müssen wir damit rechnen, in der BBL bald „spanische“ oder „griechische“ Verhältnisse zu haben, wo seit Jahren 2 oder 3 Clubs dominieren? Zurzeit besteht leider diese Tendenz. Woran liegt das? Sind die Spitzenclubs erfolgreicher bei der Sponsorenakquise? An den BBL-Standorten bestehen unterschiedlichste Strukturen. Stellen Sie sich vor, die Baskets wären eine Tochter-GmbH der Deutschen Telekom AG. So ist es seit einem Jahr bei einem Automobilzulieferer in Bamberg. Über ein BBL-Team im Schlepptau der stärksten deutschen Fußballmarke müssen wir erst gar nicht reden. Anderswo gibt es Mäzene oder, wie in Bonn, einen starken Hauptsponsor. Auch die direkte oder indirekte Förderung durch die Kommune spielt hier eine große Rolle oder dort, etwa in Bonn, überhaupt keine. Kennen Sie als Insider die Etats der Konkurrenten? Die Baskets haben ja auch lange ein Geheimnis um ihre Zahlen gemacht . . . Da macht jeder ein Geheimnis draus, weil er nicht will, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden. Gesamtetats haben fast keine Aussagekraft, weil jeder vor Ort andere nicht-sportliche Kosten zu bewältigen hat, wir zum Beispiel eine eigene Halle. Wir haben, das hat die Studie über uns ja öffentlich gemacht, einen BBL-Etat von 2,5 Millionen, was aber nicht mit dem Teametat identisch ist. Denn es gibt eine Menge anderes als Spielergehälter zu bezahlen: Auswärtsfahrten, Schiedsrichter, Spielerwohnungen und vieles mehr. Die BBL-Etats einzelner Clubs kennt nur der Lizenzierungs-Gutachterausschuss der BBL. Aber über den Spielermarkt bekommen Sie doch indirekt Informationen über Clubetats? Ja, zum Teil, weil man manchmal um dieselben Spieler konkurriert, und via Agent erfährt man zuweilen, wer wo für wie viel unterschrieben hat. So ergibt sich ein lückenhaftes Puzzle. Da ergibt sich das wenig überraschende Bild, dass Bamberg und München weit vorneweg marschieren.

Das Interview führte Bert Mark. Lesen Sie das ganze Interview in der Bonner Rundschau: KLICK