Das Eurocup-Pech bleibt den Baskets treu

Bonn verliert bei DKV Joventut Badalona 64:66 - Ein Dreier in letzter Sekunde bringt den Katalanen den Sieg - Bryce Taylor mit 19 Punkten

Den Telekom Baskets Bonn bleibt das Pech im Eurocup auch am fünften Spieltag treu. In der Höhle des Löwen beim spanischen Erstligisten DKV Joventut Badalona musste der Deutsche Vizemeister seine fünfte Niederlage einstecken. Das Spiel vor 2.800 Zuschauern im Palau Olympic de Badalona ging nach einer äußerst spannenden Schlussphase mit 64:66 (13:14, 13:18, 17:13, 21:21) verloren. Jetzt bleibt den Spielern von Headcoach Michael Koch nur noch das letzte Gruppenspiel gegen Besiktas Istanbul am kommenden Dienstag, 12.01.10, um 19.00 Uhr im Telekom Dome, um wenigstens einen Sieg auf europäischem Parkett einzufahren. Nur noch zwei Sekunden sind zu spielen, als der kurz zuvor eingewechselte Kristaps Valters die letzte Chance für Badalona nutzt, doch noch den Sieg einzufahren. Die Baskets-Verteidigung erlaubt den Gastgebern keinen Wurf innerhalb der Zone, also muss der lettische Nationalspieler einen gezwungenen Wurf aus mehr als acht Metern versuchen, der zum Entsetzen der Bonner Spieler und der ca. 50 mitgereisten Fans sein Ziel findet. Wieder werden die Baskets knapp vor der Ziellinie doch noch abgefangen. Dabei wäre der Sieg in Spanien an diesem Abend sicher verdient gewesen. Ohne etatmäßigen Center waren die Telekom Baskets in den Vorort Barcelonas gereist und hatten sich dort gegen das spanische Topteam, den Ulebcup-Gewinner von 2008, mehr als achtbar geschlagen. Schon im ersten Viertel machten die Jungs von Trainer Mike Koch klar, dass sie an diesem Abend nicht als Punktelieferant herhalten wollten. Auch wenn keine Chance mehr auf ein Weiterkommen bestand, so wollte man doch endlich den ersten Saisonerfolg im Eurocup einfahren. Die Gastgeber, die bereits für die nächste Runde des Wettbewerbs qualifiziert waren, hatten sich den Abend wahrscheinlich leichter vorgestellt, erst recht, als es nach knapp sieben Minuten schon 6:14 aus Sicht der Baskets stand. Diese brauchten eine ganze Weile, um ins Spiel zu kommen, konnten dann aber besonders durch Bryce Taylor, der mit insgesamt 19 Punkten Topscorer des Spiels werden sollte, bis zum Viertelende auf 13:14 heran kommen. Den Baskets machten vor allem die Rebounds Probleme. Chris Ensminger fehlte an allen Ecken und so sprach die Überlegenheit von 21:12 der Spanier in dieser Disziplin schon zur Pause eine deutliche Sprache. Bonn kompensierte die Schwäche am Brett mit einer bärenstarken Defense, die besonders die gefürchteten Distanzschützen Badalonas im Auge hatte. Das mit einer Quote von 46% beste Dreierteam des gesamten Eurocups kam gegen die Baskets nur auf 26% Prozent (acht Treffer bei 30 Versuchen). Bonn machte es besser und traf fünf von 13 Versuchen (38%). Nachdem die Gäste aus dem Rheinland mit einem 26:32 in die Halbzeit gegangen waren, gelang es ihnen im dritten Spielabschnitt tatsächlich, die starke Leistung der ersten beiden Viertel noch zu toppen. Ronald Dupree hatte, nachdem er in der 26. Minute ein technisches Foul kassiert hatte, gehörig Wut im Bauch, klaute sich direkt danach den Ball von Badalonas Uros Tripkovic, um ihn im Alleingang wenige Sekunden später durch den Ring der Hausherren zu stopfen. Der Ausgleich zum 39:39 war geschafft. Badalona wirkte verunsichert, kassierte direkt darauf weitere Treffer durch Patrick Flomo und wieder Ronald Dupree (43:39, 28.), fing sich aber wieder und ging mit einem 6:0-Lauf bis zum Viertelende erneut in Führung (43:45). Im letzten Spielabschnitt ließen die Baskets ihren Gegner nicht mehr von der Leine, sondern bissen sich durch ihre Verteidigung regelrecht an Badalona fest. Immer wenn die Gastgeber eine kleine Führung von zwei oder drei Punkten heraus gespielt hatten, kämpften sich die Bonner wieder heran und gingen selbst erneut in Führung (56:54, 35.). So auch 18 Sekunden vor dem Ende, als Bryce Taylor die Baskets mit seinen Punkten 18 und 19 von der Freiwurflinie mit 64:63 in Führung schoss. Bonn war drauf und dran in Badalona zu gewinnen, doch Kristaps Valters machte den Rheinländern zwei Sekunden vor Schluss einen dicken Strich durch die Rechnung.