Defensive Kehrtwende initiiert Schlussspurt

Telekom Baskets Bonn - RASTA Vechta 96:83 (26:22, 25:26, 16:13, 29:22)

4.830 Zuschauer zu Gast im Telekom Dome / Dirk Mädrich mit 4/4 Dreiern vor der Pause / Defensive Note nach dem Seitenwechsel / 11:3-Lauf im letzten Viertel / Benas Veikalas Topscorer mit 24 Punkten (5/8 Dreier)

Bonn startete mit einer „Ersten Fünf“ um Benas Veikalas, Andrej Mangold, Jared Jordan, Donatas Zavackas und Jamel McLean in die Partie. Die Hausherren schafften es gerade in der Anfangsphase, eine gute Mischung aus forciertem Innenspiel als auch Würfen von außen zu finden. Symbolisch für die Baskets-Gangart stand ein Dreier durch Andrej Mangold, dem gleich im nächsten Angriff ein Dreipunktspiel von Benas Veikalas folgte (10:6, 3. Minute). Je länger die Begegnung andauerte, desto offensichtlicher wurde, dass die Gäste aus dem Norden besonders beim Rebound mit hoher Intensität zu Werke gingen. Gleich fünf eigene Fehlwürfe sicherten sich die Schützlinge von Trainer Pat Elzie, Bonn erarbeitete sich allerdings ebenfalls vier zweite Wurfchancen während des Auftaktviertels. Aus dieser luftigen Pattsituation heraus schafften es die Telekom Baskets, einen kleinen Vorsprung zu erspielen (26:22, 10. Minute). Die ehrliche Maloche im Kampf um die neutralen Bälle trat im zweiten Abschnitt in den Hintergrund, dafür rückte die Offense deutlicher ins Rampenlicht. Dirk Mädrich, der bereits in den ersten zehn Minuten zwei Dreier versenkt hatte, legte einen weiteren Treffer von jenseits der 6,75 Meter-Linie nach und brachte seine Farben damit in Front (28:30, 13. Minute). Dies nahmen die Baskets anscheinend zum Anlass, ebenfalls von „Downtown“ abzudrücken. Nacheinander trafen Veikalas, Ryan Brooks und nochmals der Litauer, wodurch das Momentum zurück auf die Seite der Gastgeber kippte (38:34, 16. Minute). Vechta ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und blieb weiter in Reichweite - unter anderem auch, weil Mädrich seinen insgesamt vierten Dreier einnetzte (51:48, 20. Minute). Nach dem Seitenwechsel versteiften sich beide Seiten vermehrt darauf, dem Gegner die Rebounds am offensiven Brett weg zu nehmen. Sowohl Bonn als auch Vechta erreichten mit leichten defensiven Anpassungen das angestrebte Ziel, wodurch die Partie selbst automatisch an Tempo verlor (55:53, 24. Minute). Es war Mangold und David McCray zu verdanken, dass die Hausherren stets in Front blieben und der Aufsteiger die bestehende Lücke nicht ganz schließen konnte. Dennoch kam nie das Gefühl von Sicherheit auf, da Vechta es schaffte, den unmittelbaren Kontakt zu halten (67:61, 30. Minute). Im Schlussabschnitt griff RASTA in die taktische Trickkiste und wartete mit einer Ball-Raum-Deckung auf, die Bonn allerdings nur kurzzeitig irritierte (69:65, 33. Minute). Mathias Fischer nahm eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Die Baskets ließen den Ball schnell und präzise durch die eigenen Reihen laufen, um die Zonen-Verteidigung Vechtas zu bewegen und selbst den freien Schützen zu finden. Gleich zwei Dreier versenkte Benas Veikalas unmittelbar nach der Besprechung an der Seitenauslinie und leitete damit einen 11:3-Lauf ein, der die Differenz erstmals in den zweistelligen Bereich hievte (89:77, 38. Minute). Das große Kämpferherz der amtierenden ProA-Meisters zeigte sich durch den unbändigen Willen, die Partie noch drehen zu wollen, doch Bonn hatte zu viel Fahrt aufgenommen, um sich den Heimsieg noch aus den Händen nehmen zu lassen. Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Coach Elzie kann zurecht stolz auf sein Team sein. Vechta hat heute über lange Zeit auf hohem Niveau gespielt und es uns nicht leicht gemacht. Es ist uns nach der Pause gelungen, den Gästen die vielen zweiten Chancen weg zu nehmen - damit haben sie uns vor dem Seitenwechsel noch sehr weh getan. Im letzten Viertel waren wir für zwei, drei Angriffe lang gegen die Zonenverteidigung etwas verwirrt, haben uns aber schnell gefangen und den Ball gut bewegt, um offene Würfe zu bekommen.“ Benas Veikalas (#6 Telekom Baskets Bonn): „Uns war von Anfang an klar, dass heute beim Rebound eine schwere Aufgabe auf uns zukommen würde. Vechta hat mit unheimlich viel Einsatz gespielt und uns das Leben schwer gemacht. Die Zonenverteidigung im letzten Viertel hat uns kurz aus dem Konzept gebracht, aber dann konnten wir zum Glück unsere Würfe von außer treffen. Das hat uns dabei geholfen, am Ende noch einen Run hinzulegen.“ Pat Elzie (Trainer RASTA Vechta): „Wir wussten, dass uns in Bonn eine schwere Aufgabe erwartet. Im dritten Viertel haben wir uns ein paar Ballverluste geleistet, die uns weh getan haben. Es waren einige kleine Knackpunkte, die Bonn auf lange Sicht entgegen gekommen sind. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft in den ersten drei Spielen generell zufrieden und stolz darauf, wie wir uns präsentiert haben. Wir werden aber noch eine Zeit brauchen, bis wir endgültig in der Beko BBL angekommen sind.“ Dirk Mädrich (#20 RASTA Vechta): „Es war ein Spiel, das viel Kraft gekostet hat. Bonn ist eine gute Mannschaft, die im letzten Viertel unsere einfachen Fehler bestraft hat. Die Dreier von Benas Veikalas haben dann den Ausschlag zu Gunsten der Baskets gegeben. Für uns haben heute 35 gute Minuten leider nicht gereicht.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (4), Looby (12), Veikalas (24/5 Dreier), Brooks (20/1), Mangold (9/2), Zavackas (6), Jordan (7, 8 Assists), Wolf (dnp), Koch (2), Wachalski (0), McLean (12, 9 Rebounds) RASTA Vechta: Butts (4), Doerksen (12), Jarchow (dnp), Krause (dnp), Stückemann (1), Talley (0), Igbavboa (10), Mädrich (20/5), Weber (0), Neal (18, 10 Rebounds), Rudowitz (9), Williams (9/1)