Defensive sichert knappen Auswärtssieg
WALTER Tigers Tübingen - Telekom Baskets Bonn 76:77 (21:22, 20:21, 17:23, 18:11)
Knappe Partie in der ersten Hälfte / Ryan Brooks mit elf Zählern im zweiten Viertel / Tübingen im dritten Abschnitt für fast sieben Minuten ohne Feldkorb / Ausgleich im Schlussviertel / Vorentscheidender 9:0-Lauf stellt Weichen auf Sieg / Brooks Topscorer mit 23 Punkten / Erster Sieg in Tübingen seit 2008
Die Telekom Baskets fanden gleich zu Beginn ein geeignetes Mittel, um den Gastgebern zuzusetzen. Tübingen ließ den Bonner Schützen in den Anfangsminuten den Platz, den sie brauchten, um erfolgreich abzudrücken. Nicht weniger als drei der ersten vier Dreierversuche fanden ihr Ziel, was gleichbedeutend mit einer frühen Führung war, die Tigers-Coach Igor Perovic zu einer Auszeit zwang (7:15, 5. Minute). Bei ihrer Rückkehr aufs Feld standen die Hausherren den Gästen fortan aggressiver auf den Füßen, womit das Fundament für einen 10:0-Lauf gelegt wurde (17:15, 9. Minute). Bonn ließ sich von diesem Zwischenspurt nicht aus der Fassung bringen, hielt dagegen und gewann pünktlich zum Viertelende die Oberhand (21:22, 10. Minute). Auch im zweiten Abschnitt erwischte die Fischer-Truppe den besseren Start. Unter der Führung von Ryan Brooks - der Flügel markierte allein in den zehn Minuten vor der Pause elf Punkte - brachten die Rheinländer das Momentum erneut auf ihre Seite (29:34, 15. Minute). Abermals gelang es Coach Perovic, den Rhythmus der Telekom Baskets mit einer Auszeit zu brechen und seine Schützlinge neu einzustellen. So verwunderte es nicht, dass die Differenz bis zum Gang in die Kabine abermals auf ein Minimum schrumpfte (41:43, 20. Minute). Es dauerte knapp dreieinhalb Minuten im dritten Viertel, ehe die Telekom Baskets defensiv ein starkes Statement abgaben. Zwar hatte Tübingens Alex Harris gerade einen Dreier versenkt, doch es sollte für lange, lange Zeit der letzte Treffer aus dem Feld für die Gastgeber sein (46:48, 24. Minute) - genauer: Für den Rest des Viertels. Bonn spielte harte, aber ehrliche Verteidigung und unterband so jeden freien Wurf oder Korbleger. Stattdessen mussten sich die Tigers ihre Punkte an der Linie verdienen. Den Telekom Baskets gelang es in dieser Phase, sich erstmals zweistellig abzusetzen (51:62, 28. Minute), konnten diesen Vorsprung jedoch nicht lange halten. Im Angriff wurden einige Chancen nicht verwertet, weswegen die Differenz vor dem Schlussabschnitt in den einstelligen Bereich sank (58:66, 30. Minute). Tübingen gab sich nicht auf und kämpfte sich zurück in die Partie. Während bei den Tigers schlagartig das Wurfglück zurück zu kehren schien, wollte bei Bonn gefühlt kein weiterer Wurf fallen. Brooks und Co. versuchten den Lauf der Hausherren mit Treffern aus der Distanz zu stoppen, doch in der Anfangsphase des letzten Viertels fanden gleich drei Versuche von „Downtown“ nicht das gewünschte Ziel (66:66, 34. Minute). Coach Fischer vertraute seiner Formation auf dem Feld und forderte zunächst keine Auszeit. Die Spieler dankten es dem Übungsleiter und bissen sich zurück in die Partie. Mit einem 9:0-Run stellten sie in Windeseile den alten Vorsprung wieder her (66:75, 38. Minute). Es war bezeichnend, dass Bonn es - wie schon zuvor im dritten Viertel - erneut schaffte, der gegnerischen Offensive einen Riegel vorzuschieben. Auf der Zielgeraden lancierte Tübingen ein Comeback, bei dem die Schwaben nochmals auf Schlagdistanz herankamen und Morgenluft witterten (72:75, 40. Minute). Auf den letzten Metern bewahrten die Gäste jedoch einen kühlen Kopf, trafen kluge Entscheidungen und schafften es so, den Vorsprung ins Ziel zu bringen und so den ersten Saisonsieg zu realisieren. Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Ich bin sehr zufrieden, wie wir heute aufgetreten sind und dass wir uns selbst mit einem Sieg belohnt haben. Es war eine harte Partie gegen eine sich nicht aufgebende Tübinger Mannschaft, in der wir es am Ende noch unnötig spannend gemacht haben. Viel wichtiger ist aber, dass wir gekämpft haben und über die Verteidigung unser Spiel etablieren konnten. Gerade das dritte Viertel ist an dieser Stelle hervor zu heben, da haben wir den nötigen Druck entwickelt und uns Rebounds gesichert, um nach vorn viele Breaks zu laufen.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (5), Looby (11), Veikalas (13/1 Dreier), Brooks (23/1), Mangold (3/1), Zavackas (10/1), Jordan (9/1), Wolf (0), Koch (0), Wachalski (0), McLean (3) WALTER Tigers Tübingen: Wallace (18/4), Mittmann (1), Nash (10), Nadjfeji (4), Oehle (0), Albus (dnp), Harris (26/1), Lischka (13/3), Radosavljevic (1), Young (3), Simons (0)