Der Deutsche Meister ist zu souverän

ALBA Berlin - Telekom Baskets Bonn: 97:74

So frei wie hier Strahinja Micovic (14 Punkte, 21 Minuten) kamen die Baskets nur selten zum Korb. (Foto: Camera4)

Die Telekom Baskets Bonn haben am 3. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga mit 97:74 (25:25, 23:13, 30:12, 19:24) gegen den Deutschen Meister ALBA Berlin verloren. Nach einer guten Anfangsphase kamen die Baskets immer schlechter mit der physischen Verteidigung Berlins zurecht und wurden im Laufe der zweiten Halbzeit zunehmend zu Einzelaktionen gezwungen, die nur selten zu Erfolg führten. Für Bonn punkteten Deividas Gailius, Chris Babb und Strahinja Micovic mit je 14 Punkten am häufigsten, Topscorer des Spiels wurde Berlins Niels Giffey mit 17 Zählern. Nach der Nationalmannschaftspause treffen die Baskets am 3.12.2020 im Telekom Dome auf die Hamburg Towers.

Key facts

  • Gute Quoten, aber nicht von Außen: Bonn traf 53 Prozent seiner Zweier-, 86 Prozent seiner Freiwürfe, jedoch nur 30 Prozent seiner Dreierwürfe (8/27)
  • Energie in der Kabine gelassen: Bonn verlor den dritten Spielabschnitt mit 30:12
  • Berliner Mauer: Im zweiten und dritten Viertel ließ ALBA insgesamt nur 25 Punkte zu - so viel wie im ersten Viertel alleine

Spielbericht Nach kurzem nervösen Beginn fanden die Baskets um Josh Hagins, Chris Babb, Deividas Gailius, Benni Lischka und Leon Kratzer schnell Zugriff aufs Spiel. Zwar erspielte sich ALBA Berlin eine 14:7-Führung (5. Minute), doch Bonn antwortete mit einem 9:2- Lauf und glich die Partie aus (16:16, 7.). In dieser Phase war es vor allem Xavier Pollard, der von der Bank kommend Energie und Defense ins Spiel brachte. Bonn und Berlin lieferten sich in den ersten zehn Minuten ein Duell auf Augenhöhe, sodass es folgerichtig auch ausgeglichen ins zweite Viertel ging (25:25, 10.). Dort schlichen sich die ersten Probleme ins Baskets-Spiel ein: Berlin erhöhte merklich den Druck in der Defense, woraufhin die Bonner Offensive zunehmend ins Stocken geriet. Noch konnte die Mannschaft von Trainer Igor Jovovic dagegenhalten, auch wenn die meisten Korberfolge aus starken Einzelaktionen resultierten (35:32, 15.). Als die Erfolge anschließend ausblieben, konnten die Gastgeber die Führung mit einem 8:1-Lauf erstmals zweistellig gestalten (43:33, 18.). Mit zehn Zählern Rückstand ging es anschließend auch in die Halbzeitpause (48:38, 20.). Nach der Pause hatten die Baskets große Probleme, Berlin in der Verteidigung zu stoppen. Der Euroleague-Teilnehmer nutzte klug die Löcher in der Bonner Verteidigung aus und hatte in Luke Sikma den Mann des dritten Viertels in seinen Reihen: Der Power Forward erzielte 12 der ersten 13 Berliner Punkte und konnte von den Baskets weder am Korb noch an der Dreierlinie kontrolliert werden (61:46, 24.). Bonn erzielte in dieser Phase über zweieinhalb Minuten lang keine Punkte – im gesamten dritten Viertel sogar nur fünf Feldkörbe – und biss sich an der harten Berliner Defense mehrfach die Zähne aus. Dementsprechend deutlich lagen die Telekom Baskets nach 30 gespielten Minuten zurück (76:50). Im Schlussviertel brachten drei Dreier in Folge von Hagins, Gailus und Micovic die Gäste noch einmal auf 80:59 heran (34.), doch der Double-Sieger agierte an diesem Nachmittag zu souverän und ließ ein Bonner Comeback nicht zu. Kilian Binapfl und Gabriel De Oliveira brachten noch einmal frischen Wind ins Spiel, wobei sich vor allem De Oliveira durch solide Defense und beherztes Zugreifen unter dem Korb bemerkbar machte. In der letztlich verdienten 97:74-Niederlage erzielte De Oliveira in seinem ersten Einsatz zudem seine ersten beiden Zähler der laufenden Saison.  Stimmen zum Spiel  Igor Jovovic (Headcoach Telekom Baskets Bonn): "Gratulation an ALBA. Bis auf die ersten 15 Minuten hatten sie das Spiel komplett unter Kontrolle. Wir konnten ihre Intensität nicht wirklich matchen, sie haben gut verteidigt, viele Pässe abgefangen. Speziell im dritten Viertel haben sie eine starke Leistung gezeigt und das Spiel verdient gewonnen. Das ist derzeit unsere Realität, die wir annehmen. Wir schauen jetzt nach vorne und bereiten uns auf das nächste Spiel vor." Alejandro "Aito" Garcia Reneses (Headcoach ALBA Berlin): "Wir haben heute schnell unseren Fokus und unsere Einstellung gefunden. Das ist bei so vielen Spielen und so wenigen Trainingseinheiten nicht einfach. Das war der Schlüssel zum Sieg heute. Wir haben über fast die gesamte Spielzeit gute Arbeit geleistet. Dass wir in der nächsten Woche nur ein Spiel haben, tut uns gut. Wir werden die Zeit nutzen, um zu trainieren und uns zu verbessern." Punkteverteilung Telekom Baskets Bonn: Pollard (8 Punkte), Thompson IV (0), Micovic (14/2 Dreier), Hagins (12/2), Babb (14/1), Lischka (2), DiLeo (0), Binapfl (2), Gailius (14/3), Kratzer (6), De Oliveria (2) ALBA Berlin: Lo (11), Siva (8), Giffey (17), Delow (2), Mattisseck (8), Schneider (3), Kresimir (0), Fontecchio (4), Thiemann (14), Granger (10), Sikma (16), Lammers (4) ausführliche Statistik >>>