Der neue Aufbauspieler heißt Jared Jordan
Telekom Baskets verpflichten 24-jährigen US-Amerikaner bis zum Saisonende 2009/2010 - Kader besteht jetzt aus neun Spielern
Bowler, Ensminger, Flomo, eine prima lange Garde. Aber wer, außer Johannes Strasser, der schon an Bord ist, soll die Brettspieler füttern? Die Antwort ist 24 Jahre alt, heißt Jared Jordan und ist der neue Pointguard der Telekom Baskets Bonn.Für Baskets Headcoach Michael Koch ist er genau das richtige Stück zu seinem Puzzle Team 09/10: Ein Pointguard, der seine Mitspieler nicht nur sucht, sondern auch findet. Für ihn hat der Pass Priorität, erst danach denkt er an seinen eigenen Wurf. Der passt zu uns. Assists sind tatsächlich die besten Freunde des 1,88 Meter großen Amerikaners, der in Hartford (Connecticut) geboren wurde. Im Universitäts Team des Marist College hinterließ er vor allem in seinen letzten beiden Jahren bemerkenswerte Duftmarken: 16 Punkte und 8,5 Assists als Junior und gar über 17 Punkte und 8,7 Assists als Senior. Zwei Jahre hintereinander war er somit der beste Assistent aller Division-I-Spieler in den ganzen USA. Eine Leistung die zuletzt vor ihm der legendäre Avery Johnson, Ex-Coach der Dallas Mavericks, vollbracht hatte. Allen Zweiflern zum Trotz, die ihn ob seiner möglichen 1,88 die Größe für eine Profikarriere absprachen, drafteten ihn die Los Angeles Clippers 2007 in der zweiten Runde. Nachdem er an die New York Knicks verkauft worden war, reichte es damals aber nur zu Preseason-Einsätzen. Offensichtlich war er 2007/2008 aber der richtige Mann für ein Spitzenteam aus der Heimat des strukturierten Basketballs: Litauen. Mit Stars wie Bajramovic, Petravicius oder Lukauskas, aber auch mit dem Ex.Berliner Hollis Price und dem frühere Giessener Chuck Eidson trug er, überwiegend von der Bank kommend, das Trikot von Lietuvos Rytas Vilnius in der Euroleague. Seinen amerikanischen (NBA-) Traum lebte er anschließend wieder in diversen Camps der Phoenix Suns und der New Orleans Hornets, ehe er sich für eine Saison in der D-League, der Entwicklungsliga der NBA, entschied. Für die Rio Grand Valley Vipers konzentrierte er sich wieder auf sein Fachgebiet. Seine Sicht der Dinge neben 10,6 Punkten in 30 Minuten: 8,8 Assists. Für Baskets Sport-Manager Andreas Boettcher ist Jared Jordan der klassische Mike-Koch-Typ: Einer, der den Ball bewacht, teamorientiert ist und kein ausgeprägtes Ego hat. Auch wenn er nicht, wie viele seiner Vorgänger in Bonn ständig den Korb im Auge hat, seine Mitspieler werden ihm dankbar sein. Baskets Pressesprecher Michael Mager: Im Grunde waren wir uns schon vor einer Woche mit Jordan einig, doch eine Kleinigkeit musste noch abgestimmt werden. Das dauerte leider länger als gedacht. Jetzt ist alles in trockenen Tüchern und wir freuen uns auf unseren neuen Spielmacher. Jordan unterschrieb einen Vertrag bei den Baskets bis Saisonende 2009/2010. Der Kader der Telekom Baskets Bonn besteht momentan aus neun Spielern: Chris Ensminger, John Bowler, Patrick Flomo, Vincent Yarbrough, Johannes Strasser, Alex King, Artur Kolodziejski, Bryce Taylor und Jared Jordan.