Der zweite Anzug passt

Telekom Baskets besiegen ratiopharm Ulm 87:75 Bonner Bankspieler sichern nach Hänger im dritten Viertel den fünften Heimsieg der Saison Coach Koch lobt starke Teamleistung

Die Telekom Baskets haben zu Hause weiter eine weiße Weste. Am 10. Spieltag der Basketball-Bundesliga kam das Team von Headcoach Michael Koch vor 3.400 Zuschauern in der Hardtberghalle zu einem klarem 87:75-Erfolg (19:14, 26:16, 18:24, 24:21) über Aufsteiger ratiopharm Ulm. Der Bonner Trainer konnte sich dabei vor allem auf seine Bankspieler verlassen, die nach einem Durchhänger im dritten Viertel maßgeblich dafür verantwortlich waren, dass die Baskets ihren fünften Heimsieg einfahren konnten. Nach der unnötigen Niederlage in Frankfurt vor sechs Tagen merkte man den Bonnern deutlich an, es vor den eigenen Fans gegen den Aufsteiger besser machen zu wollen. Nach einer Abtastphase von acht Minuten, schalteten die Baskets besonders in der Verteidigung einen Gang höher und brachten die Gäste damit prompt in Verlegenheit. Mit einem eindrucksvollen 23:4-Lauf von 13:14 in der neunten bis zum 36:18 in der 16. Minute wurden die Spatzen regelrecht an die Wand die gespielt. Die gute Bonner Defense zwang Ulm immer wieder zu schlechten Würfen und damit zu Ballverlusten, gleichzeitig lief es bei den Baskets im Angriff rund. Einer guten Bonner Wurfquote von 54% zur Pause hatten die Gäste lediglich 29% entgegenzusetzen. Vor allem die Einwechselungen von Artur Kolodziejski und Martynas Mazeika hatten für die nötigen Impulse im Bonner Team gesorgt, dass jetzt bissig und mit viel Kampf dem Gegner den Schneid abkaufen konnte. So war es nach zwei Vierteln nur logisch, dass die Baskets deutlich mit 45:30 in Führung lagen. Doch wie schon beim Spiel vor einer Woche in Frankfurt bröckelte die Bonner Souveränität nach der Pause. Dem guten Teamplay des zweiten Viertels wichen Einzelaktionen. Punkt für Punkt fanden die Gäste zurück ins Spiel. In der 26. Minute war Ulm wieder bis auf sechs Punkte herangekommen (53:47). Mike Koch hatte genug gesehen. Er wechselte gleich vier Starter auf einmal aus und ließ nur Spielmacher Jason Gardner auf dem Feld. Zusammen mit Artur Kolodzieski, Martynas Mazeika, Patrick Flomo und Bernd Kruel spielten jetzt wieder die Spieler, die schon vor der Halbzeit maßgeblich am ersten Bonner Lauf beteiligt waren. Der zweite Anzug passte den Baskets hervorragend und brachte das Team wieder auf Kurs. Neben Jason Gardner, dem insgesamt 20 Punkte gelangen und der sechs Rebounds holte, überzeugte nach zuletzt schwachen Leistungen besonders Artur Kolodzieski, der drei von vier Dreiern traf, wie Teamkollege Martynas Mazeika insgesamt 13 Punkte machte und dabei eine starke kämpferische Leistung bot. So auch in der 29. Minute, als Kolodziesjki zwar seinen Korbleger vergab, jedoch den eigenen Rebound holte, nach außen hinter die Dreilinie lief und eiskalt verwandelte. Die Baskets führten wieder mit elf Punkten (63:52). Michael Koch hatte jetzt die ideale Formation gefunden, die bis zur 35. Minute die Führung wieder auf einen komfortablen Spielstand von 76:58 schraubte. Spätestens da war das Spiel entschieden, bei dem die Baskets wieder einmal durch ausgezeichnete Teamstatistiken glänzten. Neun Spieler standen 17 Minuten oder länger auf dem Feld. Gleich zehn Spieler fanden sich in der Reboundstatistik wieder und 39 Punkte wurden von der Bank gemacht. Kein Wunder, dass Baskets-Coach Michael Koch die Teamleistung in den Vordergrund stellte: Heute haben unsere Bankspieler das Spiel für uns gewonnen. Für unsere Starter war es eine wichtige Erfahrung zu sehen, dass unsere zweite Fünf mit mehr Intensität gespielt hat. Wir müssen jetzt auch auswärts lernen, 40 Minuten intensiv und aggressiv zu spielen. Diesen Schritt müssen wir machen und wollen damit in Oldenburg beginnen. Ulms Trainer Mike Taylor sagte nach dem Spiel: Glückwunsch an Bonn, die heute besser waren und gut gespielt haben. Ich bin sehr zufrieden mit unserem Comeback im dritten Viertel. Leider hatten wir einen schwachen Beginn mit einer sehr niedrigen Trefferquote. Der Schritt von der Zweiten in die erste Liga ist sehr groß, denn man muss dort 40 Minuten auf höchstem Level spielen. Ich bin sehr zufrieden wie wir derzeit als Team aufgestellt sind.