Deutliche 66:83-Niederlage in Ludwigsburg
Coach Mike Koch gibt Bankspielern ausgiebig Einsatzzeit - Bonn in der Verteidigung mit angezogener Handbremse - Gyasi Cline-Heard und Bernd Kruel machen je 14 Punkte - Ludwigsburgs Foster trifft acht von acht Dreiern
Gyasi Cline-Heard gelang ein Double-Double (14 Punkte, 10 Rebounds), alle 10 Spieler konnten punkten, keiner hatte sich verletzt, das Spiel ging 66:83 (17:26, 17:17, 11:19, 21:21) verloren. So ungefähr fiel die Kurzbilanz der Telekom Baskets zum letzten Spieltag der BBL-Hauptrunde aus. Beim Gastspiel beim bereits als Tabellenzweiten feststehenden Team aus Ludwigsburg waren die meisten Mitglieder der Bonner Mannschaft in Gedanken wohl schon beim Play-off-Viertelfinale, das am kommenden Wochenende in Bamberg startet, denn die Baskets spielten - besonders in der Verteidigung - über weite Strecken ohne den gewohnten Biss. Dazu kamen glänzend aufgelegte Gastgeber, die vor eigenem Publikum zum Hauptrundenausklang noch einmal ein Ausrufezeichen setzen wollten. Ohne Patrick Flomo (Kreuzbandriss) und Center John Bowler (Zahn-Operation) war das Team von Coach Michael Koch ins Schwabenland gereist und schon in Halbzeit eins wurde klar, dass es diesmal auf den langen Positionen Probleme geben würde, denn nach nur 20 Minuten hatte Tyray Pearson schon vier Fouls auf dem Konto und bei Teamkollege Gyasi Cline-Heard sah es mit drei Vergehen kaum besser aus. Insgesamt waren die beiden für sieben der neun Bonner Fouls vor der Pause verantwortlich. Ansonsten war von der gewohnten Baskets-Aggressivität in Ludwigsburg wenig zu sehen. Die Gastgeber dankten es mit sehenswerten Aktionen am Bonner Korb und zahlreichen unbedrängten Schüssen aus der Distanz. Nur ein einziges Mal wurde Ludwigsburg in den ersten 20 Minuten an die Freiwurflinie gezwungen und dies nicht durch beherztes Zupacken am Brett sondern durch Foul beim Drei-Punkte-Wurf. Ganz anders sah es da unter dem Korb der Gastgeber aus, die kaum leichte Bonner Punkte zuließen und so die Baskets bis zur Pause zu 22 Freiwürfen zwangen, von denen 17 verwandelt wurden (77%). Der guten Vorstellung an der Freiwurflinie war es auch zu verdanken, dass die Baskets zur Pause nur mit neun Punkten hinten lagen (34:43), denn offensiv gelang der Koch-Truppe an diesem Abend nicht allzu viel. Grund war auch der bewusste Einsatz der Bankspieler. So spielte Pointguard Jason Gardner diesmal insgesamt nur 22 Minuten, Jason Conley gar nur elf. Nach der Pause saß fast die gesamte Bonner Starting-Five nur noch auf der Bank. Stattdessen musste über weite Strecken der zweite Anzug ran, der jedoch gegen die offensiv bestens auftrumpfenden Ludwigsburger kaum eine Chance hatte. Selbst Regionalliga-Spieler John Stark stand über elf Minuten auf dem Feld, konnte aber nicht verhindern, dass JeKel Foster bei den Hausherren heiß lief und insgesamt 28 Punkte erzielte, dabei eine Wurfquote von 91% erreichte und acht von acht Dreiern im Bonner Korb unterbrachte. So war es kein wirkliches Wunder, dass die Baskets drei Minuten vor dem Ende mit 50:82 weit abgeschlagen zurück lagen. Doch unter anderem zwei Dreier von John Stark sowie die jetzt einen Gang zurück schaltenden Gastgeber sorgten für den etwas freundlicheren Endstand von 66:83. Baskets-Coach Mike Koch: "Ich gratuliere Silvano und Ludwigsburg nicht nur zu diesem Sieg, sondern auch zu dieser tollen Saison. Sie stehen zu Recht so weit oben und ich wünsche viel Erfolg für die Playoffs. Wir haben heute viel gewechselt, dass wollten wir aber auch. Wir es nicht geschafft, Ludwigsburg und insbesondere JeKel Foster zu stoppen."