Deutliche Niederlage im Pokalfinale

Telekom Baskets verlieren gegen Alba Berlin 44:69 (12:10, 10:24, 13:11, 9:24) - Schlechteste Offensivleistung der Saison - Nur Ken Johnson und EJ Rowland in Normalform

Nachdem im Halbfinale die Giants Düsseldorf klar mit 83:62 besiegt wurden, zeigten die Telekom Baskets Bonn ausgerechnet im Endspiel um den BBL-Pokal gegen Alba Berlin ihre schlechteste Offensivleistung der gesamten Saison. Der Titel des deutschen Pokalsiegers 2009 geht durch eine deutliche 44:69-Niederlage an die Spree. Die Baskets müssen sich so nach 2005 (damals gegen Köln) das zweite Mal mit dem zweiten Platz beim TOP Four begnügen. Die 6.600 Zuschauer in der Hamburger Color Line Arena sahen ein über weite Strecken von Verteidigung geprägtes Spiel, bei dem erfolgreiche Korbaktionen Mangelware waren. Schon im ersten Viertel wurde deutlich, woran es bei Bonn an diesem Sonntagnachmittag hapern sollte: Erfolgreiche Würfe. In der Verteidigung spielten die Baskets mit höchster Intensität und kamen so mehrmals zu Ballgewinnen, die jedoch viel zu oft nicht in Punkte verwandelt wurden. Selbst die leichtesten Korbleger verfehlten den Ring oder Fastbreakchancen wurden überhastet vergeben. So stand es nach den ersten zehn Minuten lediglich 12:10 für Bonn. Dabei hätte die Führung zu dieser Zeit bereits zehn Punkte höher ausfallen können. Fünf Freiwürfe waren bis dahin schon verworfen, zwei Dunkings auf den Ring gesetzt und drei offene Schüsse vergeben worden. Im zweiten Spielabschnitt rächte sich die schwache Offensivleistung des deutschen Vizemeisters. Alba verteidigte nun intensiver und begann, den Baskets mehr und mehr den Schneid abzukaufen. Kaum ein Bonner System wurde jetzt noch zu Ende gespielt, stattdessen verzettelten sich Brandon Bowman, Winsome Frazier oder EJ Rowland zu oft in Einzelaktionen. Die 800 lautstarken Bonner Fans, die stimmungsmäßig die Color Line Arena während des Turniers fest im Griff hatten und verdientermaßen zum dritten Mal den Fanpokal holten, mussten frustriert mit ansehen, wie ihr Team gegen keineswegs souverän agierende Berliner kein Bein auf den Boden bekam. Mit 10:24 ging des zweite Viertel deutlich verloren. Sieben Minuten lang gelang kein einziger Feldkorb. 22:36 lautete der ernüchternde Halbzeitstand. Nach dem Seitenwechsel konnten die Baskets ihr Spiel wieder stabilisieren aber nach wie vor lief vorne kaum etwas zusammen. Einzig Ken Johnson und EJ Rowland stemmten sich jetzt massiv gegen die drohende Niederlage und hatten maßgeblichen Anteil daran, dass die Baskets im dritten Viertel wieder Morgenluft schnuppern durften, als man sich wieder auf sieben Punkte heran kämpfte. Es war jedoch nur ein schwacher Hauch, denn im Angriff wurden einfach zu wenige Chancen genutzt. Viel zu wenig, um den Europaligisten aus der Hauptstadt ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die Jungs von Michael Koch brachten in und an der Zone Albas kaum etwas zustande. Spätestens im vierten Viertel mischte sich zunehmend Frust in das Spiel der Baskets. Vorne lief nichts zusammen und so ließ man zunehmend auch in der eigenen Verteidigung nach. Der Rebound gehörte jetzt Berlin, das am Ende in dieser Disziplin mit 40:20 eindeutig die Nase vorn hatte. Und der Meister hatte einen Julius Jenkins. Während der Rest der Albatrosse viel dafür tat, es der schlechten Leistung der Baskets gleich zu tun, machte der US-Star den Unterschied aus. Mit insgesamt 25 Punkten war Jenkins bester Scorer des Spiels und der überragende Mann auf dem Parkett. Baskets-Coach Mike Koch: "Glückwunsch an Berlin. Für uns ist der zweite Platz ein ehrenhafter Erfolg. Wir haben zwar gut verteidigt, aber unsere Wurfquote war heute einfach zu schlecht. Zudem haben wir im ersten und im letzten Viertel aus diversen Ballgewinnen kein Kapital schlagen können." ALBA-Coach Luka Pavicevic: "Gratulation an meine Spieler, die über die gesamte Spielzeit fokussiert waren und eine exzellente Verteidigung gespielt haben. Wir haben an diesem Wochenende zwei gute Partien abgeliefert und zwei große Siege eingefahren."