Die Achterbahnfahrt geht weiter
Telekom Baskets verlieren bei EnBW Ludwigsburg 73:85 - Katastrophale erste Halbzeit endet 31:51 - Aufholjagd zu spät gestartet
Am 28. Spieltag der Basketball-Bundesliga setzten die Telekom Baskets Bonn ihre Berg-und-Tal-Fahrt der letzten Wochen fort. Nach einem überzeugenden Sieg in eigener Halle vor vier Tagen gegen MEG Göttingen, folgte bei EnBW Ludwigsburg die nächste Enttäuschung. Mit 73:85 (18:29, 13:22, 23:14, 19:20) ging der Auswärtsauftritt im Schwabenland verloren. Dabei zeigte das Team von Headcoach Michael Koch in der ersten Halbzeit eine schwache Leistung. Entsprechend deutlich lag man nach 20 Minuten schon mit 31:51 zurück. Bis dahin hatten die engagiert aufspielenden Gastgeber den deutschen Vizemeister gewaltig auf dem falschen Fuß erwischt. Zwar spielte sich Ludwigsburg in den ersten beiden Vierteln von der Dreierlinie in einen Rausch neun von elf Distanzschüssen fanden den Weg in der Bonner Korb-, doch der hohe Rückstand hatte noch andere Gründe. Besonders in Sachen Intensität erreichten die Baskets in Halbzeit eins zu keiner Zeit das Niveau Ludwigsburgs. Die Hausherren agierten, Bonn reagierte. Neun Ballverluste vor der Pause auf Seiten der Baskets (zwei bei Ludwigsburg) sprachen eine deutliche Sprache. Entsprechend heftig fiel die Predigt von Mike Koch in der Halbzeitpause aus. Wachgerüttelt gingen seine Jungs in die zweite Halbzeit und bewiesen dort eindrucksvoll, dass sie auch anders können. Jetzt war es Ludwigsburg, das durch eine aggressive Verteidigung zu Ballverlusten gezwungen wurde. Bis zur Mitte des letzten Viertels hatten die Schwaben ebenfalls neun Mal den Ball verloren, die Baskets dagegen kein einziges Mal mehr. Dazu kam, dass nun die gefährlichen Distanzschützen der Gastgeber endlich erfolgreich verteidigt wurden. Die Belohnung für die harte Arbeit folgte prompt. Nach vier Minuten im dritten Viertel hatte ein 14:4-Lauf den Rückstand auf nur noch zehn Punkte verkürzt (45:55, 23.). Der dritte Spielabschnitt ging mit 23:14 eindeutig an Bonn, das nach 25 gespielten Minuten wieder mitten im Spiel war. Ein Dreier und danach ein Korbleger von Johannes Strasser sowie weitere zwei Punkte von EJ Rowland brachten die Baskets in der 34. Minute auf sechs Punkte heran (64:70). Ludwigsburg wackelte und hatte sein Schussglück der ersten Halbzeit verloren, doch Bonn gelang es nicht, die entscheidenden Gelegenheiten zu nutzen. Besonders an der Freiwurflinie ließen die Schützlinge von Mike Koch diesmal zu viele Punkte liegen. Sieben Mal warfen die Baskets in den letzten Minuten einen Freiwurf nicht in den Ring. Die kollektive Auszeit in den ersten beiden Vierteln konnte gegen ein derart heimstarkes Team wie Ludwigsburg trotz der deutlichen Leistungssteigerung nicht mehr kompensiert werden. Ludwigsburg machte es an der Linie besser, hielt dem Bonner Druck stand und gewann am Ende verdient und doch noch deutlich mit 85:73. Baskets-Coach Mike Koch: "Glückwunsch an Rick Stafford und sein Team. Ludwigsburg hat sich diesen Sieg voll und ganz verdient. Wir zeigen zur Zeit zwei Gesichter und können auswärts nicht die Leistungen abrufen, die wir zu Hause zeigen. Heute haben wir die erste Halbzeit wieder vollkommen verschlafen und nicht die nötige Aggressivität an den Tag gelegt. So ist es fast unmöglich gegen eine heimstarke Mannschaft wie Ludwigsburg zu gewinnen. Die großartige Dreierquote der Barockstädter tat dann ihr übriges." EnBW-Coach Rick Stafford: "Gratulation an meine Mannschaft, sie hat sich innerhalb der letzten drei Tage hervorragend auf dieses Spiel vorbereitet und sich diesen wichtigen Sieg verdient. An dieser Stelle möchte ich auch meinen Co-Trainer Tyron McCoy erwähnen, der im Hintergrund unglaublich viel arbeitet und in der Analyse der Gegner einen hervorragenden Job macht. Zum Schluss ein großes Dankeschön an unsere Fans. Nach der tollen Unterstützung in Gießen am Wochenende wollten wir heute versuchen etwas an die Zuschauer zurück zu zahlen. Ich bin sehr froh, dass uns das gelungen ist."