Die Baskets bleiben an der Spitze
Telekom Baskets besiegen Walter Tigers Tübingen 80:70 - Chris Ensminger einmal mehr bester Bonner Spieler: 19 Punkte, elf Rebounds und vier Assists
Die Telekom Baskets Bonn haben am 15. Spieltag der Beko Basketball-Bundesliga ihre Tabellenführung verteidigt: In einem selten spannenden, aber stets unterhaltsamen Spiel bezwangen sie die Walter Tigers aus Tübingen mit 80:70 (25:18, 23:15, 14:22, 18:15) und werden in die diesmal nicht vorhandene Feiertagspause als Zweiter gehen - die Artland Dragons werden einen Tag vor Weihnachten auf jeden Fall noch vorbeiziehen. Mit dem fünften Ligaerfolg in Serie hat sich die Mannschaft von Michael Koch zudem die Chance erhalten, nach Abrechnung aller Hinrundenspiele einen der ersten sechs Tabellenplätze zu belegen. Denn nur diese berechtigen an der Teilnahme am diesjährigen Beko BBL Pokal-Wettbewerb. Folgt am kommenden Sonntag (17.00 Uhr) im nächsten Heimspiel gegen Gießen Saisonsieg Nummer elf, ist ihnen das Qualifikationsspiel zum Top Four Turnier in Frankfurt eigentlich nicht mehr zu nehmen. Auch ohne ihren etatmäßigen Starter Tim Ohlbrecht - der schlacksige Power Forward mußte mit einer fiebrigen Erkältung das Bett hüten - zeigten die Telekom Baskets am heutigen Sonntag von Beginn an, dass sie Tübingen mit einer Niederlage nach Hause schicken wollten. Sechs Heimspiele, sechs Siege lautete bisher die makellose Bilanz gegen den Gegner vom Neckar. Und sie wurde um einen Erfolg reicher, denn eine schnelle 16:6-Führung nach sechs Minuten konnte Bonn bis zur Halbzeit auf 15 Punkte ausbauen, mit 48:33 gingen beide Teams in die Kabinen. Dabei hatte Ronald Dupree schon zehn Punkte erzielt, er wurde nur noch übertroffen von dem bärenstarken Ex-Bonner Aleksandar Nadjfeji, der für Tübingen unter den Brettern zwölf Punkte erzielte und die Seinen noch halbwegs im Spiel hielt. Ihn hatten Chris Ensminger und Patrick Flomo nach dem Seitenwechsel deutlich besser im Griff, dafür waren es jetzt Nadjfejis Teamkollegen, die Tübingen wieder ins Spiel brachten: Nach 26 Minuten hatten die Süddeutschen auf sechs verkürzt (52:46), Bonn geriet ein wenig ins Wanken. Doch nun schlug die Stunde des Routiniers: Chris Ensminger nahm das Heft nun fest in die Hand, erzielte in den verbleibenden Minuten zehn seiner insgesamt neunzehn Punkte und war damit letztlich Vater des Erfolges, zumal er auch bei den Rebounds (11) und den Assists (4) jeweils bester Bonner war. Doch kein Vater ohne Familie: Jeder Basket hatte heute seinen Anteil am Erfolg, fünf Spieler punkteten zweistellig, von der dünn besetzten Bank kamen die benötigten Impulse, als das Spiel ein wenig hakte, und sogar die Nachwuchsspieler Thülig und Wohlfarth-Bottermann kamen am Ende zum Einsatz: Zufriedene Gesichter bei allen Beteiligten nach einem verdienten Erfolg vor diesmal 5.160 Zuschauern. Mit dem bereits erwähnten Heimspiel gegen die Gießen 46ers und dem Auswärtsspiel beim Deutschen Meister aus Oldenburg endet für die Telekom Baskets Bonn die Hinrunde. Das Spiel in Oldenburg können alle Daheimbleiber vor dem Radio verfolgen: Radio Bonn/Rhein-Sieg übertragt die "Meisterschafts-Revanche" am 30. Dezember ab 19.00 Uhr live. Stimmen zum Spiel: Baskets-Coach Mike Koch: "Man hat heute gesehen, dass diese Jahreszeit wohl eine sehr ungünstige Zeit ist, um Basketball zu spielen: Viele der Amerikaner sind mit ihren Gedanken jetzt zuhause; dazu kommen einige Ausfälle, bei uns insbesondere auf den großen Positionen, nachdem wir kurzfristig auch noch auf Tim Ohlbrecht verzichten mußten. Tim hat eine fiebrige Erkältung, das war uns natürlich zu riskant, ihn spielen zu lassen. Ich bin froh, dass wir trotz dieser Widrigkeiten genug Intensität uind Aggressivität an den Tag gelegt haben, um dieses Spiel zu gewinnen. Trotzdem haben wir nach der Pause die Tübinger zurück ins Spiel gebracht, doch hat uns unsere Bank dieses Spiel wieder einmal gewonnen. Dupree findet sich mittlerweile immer besser in unser Spiel ein, ich bin sehr zufrieden mit ihm." Tübingen Coach Igor Perovic: "Ich muß Mike und seiner Mannschaft zu diesem verdienten Sieg gratulieren. Das war zwar ein sehr enges Spiel, doch um hier zu gewinnen, muß halt alles klappen. Das war heute leider nicht der Fall, auch wenn wir im dritten Viertel noch einmal herangekommen sind. Entscheidend für die Baskets in dieser Phase war dann deren tief besetzte Bank, die dem gesamten Bonner Spiel noch einmal den nötigen Schub gegeben hat."