Die besten Allrounder der Liga
Telekom Baskets am Sonntag gegen Viezmeister Quakenbrück
Während die Telekom Baskets am Freitagabend noch vor der schwierigen Auswärtsaufgabe bei EnBW Ludwigsburg stehen (Spielbeginn: 19.30 Uhr), richten sich die Augen in der Heimat bereits auf das kommende Heimspiel in der Hardtberghalle. Gegner am Sonntag, 06.04.08 (17.00 Uhr) ist dann der amtierende Vizemeister aus dem Norden der Republik. Wenn in der Bundesliga zuletzt von größeren sportlichen Entwicklungen die Rede war, dann vorneweg von der in Quakenbrück. In der 13.000-Seelen-Gemeinde hat ein Club das Kunststück vollbracht, mit vergleichsweise kleinem Etat die Lücke zur absoluten BBL-Spitze zu schließen. Auch wenn Artland-Coach Chris Fleming im Sport.1-Interview einen großen Sponsoren-Pool mit immer groß gesteckten Zielen als Erfolgsrezept nannte, darf man davon ausgehen, dass die Dragons beim Team-Etat klar hinter Berlin und Bamberg rangieren. Trotzdem können sie es sportlich mit den dicken Fischen aufnehmen etwa vor rund zehn Monaten in den Play-offs, als sie die Berliner in der 1. Runde 3:0 abfertigten, aber auch zuletzt beim Gastspiel in der Hauptstadt den ehemaligen Serienmeister mit 76:68 schlugen. Selbst Meister Bamberg musste neulich Federn lassen, flog im Artland mit Pauken und Trompeten aus dem Pokal, um sich drei Tage später allerdings in eigener Halle mit einem 73:57-Erfolg im Punktspiel zu revanchieren. Für die Quakenbrücker bedeutete dies schon die dritte BBL-Niederlage in Serie (nach dem 63:83 in Oldenburg und dem 73:80 zuhause gegen Paderborn), andererseits war der große Kräfteverschleiß bei den Norddeutschen angesichts der Dreifachbelastung Meisterschaft/BBL-Pokal/Uleb-Cup auch nachzuvollziehen. Der Club aus der kleinsten BBL-Gemeinde hat überdies die deutsche Flagge in Basketball-Europa am längsten hoch gehalten und ist erst im Achtelfinale des Uleb-Cups an Unics Kazan (80:78/59:74) gescheitert. Dass die Dragons auch in dieser Saison so stark auftrumpfen, überrascht den einen oder anderen Experten, der glaubte, das Fleming-Team könne den Verlust seines letztjährigen Playoff-MVPs (Guard Filiberto Rivera) kaum kompensieren. Allem Anschein nach stimmt die Chemie im neuen Dragons-Team. Besonders auffällig die Ausgeglichenheit des Kaders, in dem kein Spieler länger als 30 Minuten auf dem Parkett steht und neun Akteure (!) mindestens sieben Punkte pro Spiel erzielen. Für ein zweistelliges Scoring sorgen fast regelmäßig der neue Small Forward Leon Rogers (14,3/Sp), der von Bremerhaven gewechselte Center Adam Chubb (13,9 ), Point Guard Lamont McIntosh (11,7) sowie der neue Power Forward Rich Melzer (11). Die Quakenbrücker spielen einen recht flotten Ball, treffen zudem außergewöhnlich gut (beste Dreier-Quote, zweitbeste Feldwurfquote der BBL). Noch besser aus dem Feld treffen nur die Berliner, aber die können lange nicht so gut verteidigen wie die Dragons, die mit nur 72 kassierten Punkten pro Spiel Bamberger und Bonner Beton-Niveau erreichen somit als die besten Allrounder der Liga nicht allein für die Telekom Baskets eine ganz harte Nuss darstellen. Spielbeginn ist am Sonntag um 17.00 Uhr in der Hardtberghalle. Tickets gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket und an der Tageskasse ab 15.30 Uhr.