Die Dreierquote macht den Unterschied
74:85-Testspiel-Niederlage gegen Frankfurt
Nach dem erfolgreichen ersten Testspiel gegen Charleroi haben die Telekom Baskets Bonn ihr zweites Testspiel in der Saisonvorbereitung verloren. Am gestrigen Samstagabend musste sich die Mannschaft von Headcoach Marko Stankovic mit 74:85 (20:20, 17:19, 16:34, 21:12) zu Gast bei Bundesliga-Konkurrent Skyliners Frankfurt geschlagen geben. In einem sehr physisch ausgetragenen Testspiel erkämpften sich die Baskets zwar 17 Offensivrebounds und erzwangen durch ihre Defense 25 Ballverluste, konnten aber ihre schwache Dreierquote von nur 21 Prozent nicht kompensieren. Tylan Birts (12 Punkte, 5 Steals) und Alijah Comithier (12) erzielten die meisten Bonner Zähler.
Key Facts
- Gebrauchter Tag: Bonn traf nur 21 Prozent seiner Dreipunktewürfe, Frankfurt verwandelte 56%
- Hustle-Stats: Die Baskets erkämpften sich 17 Offensivrebounds, 19 Punkte wurden aus zweiten Chancen erspielt
- Points in the paint: Bonn markierte 42 Punkte in der Zone
- Ballverluste: Frankfurt leistete sich 25 Turnovers, Bonn kam auf 15 Ballverluste
Die Baskets brauchten einige Minuten, um die Lücken in der aggressiven Frankfurter Defense zu finden, kamen dann aber durch gutes Zusammenspiel immer besser in die Partie. Jonathan Bähre und Jeff Garrett trafen von außen, Joel Aminu und Tylan Birts waren aus der Mitteldistanz erfolgreich. Bonn ließ jedoch bereits im ersten Viertel (20:20, 10. Minute) viele offene Chancen von der Dreierlinie ungenutzt.
Dieser Trend setzte sich auch im zweiten Viertel fort, in dem die Baskets jedoch den Willen zeigten, andere Lösung zum Erfolg zu finden. Jordan Harris attackierte den Korb, anschließend legte er Mike Kessens im Pick-And-Roll auf. Auch wenn das Offensivspiel noch stockte, war die Verteidigung grundsolide. Baskets-Neuzugang Aminu sorgte für reichlich Szenenapplaus von den mitgereisten Bonner Fans: In der Eins-Gegen-Eins-Verteidigung hängte er seinen Gegenspieler derart an die Kette, dass diesem innerhalb von 24 Sekunden weder ein Korbversuch noch ein Pass gelingen sollte, wodurch Frankfurt die 24 Sekunden überschritt. Im Angriff leisteten sich die Baskets jedoch einige leichtfertige Ballverluste, woraus Frankfurt Kapital schlagen konnte und zur Halbzeit knapp in Führung lag (37:39, 20.).
Während die erste Halbzeit in fast allen statistischen Bereichen nahezu ausgeglichen war, kippte das Spiel im dritten Viertel. Frankfurt lief von der Dreierlinie heiß und konnte nicht danebenwerfen: 6/6 Dreier verwandelten die Hessen im dritten Abschnitt und bauten somit die Führung schnell auf 23 Punkte aus. So blieben mit Will Christmas (22 Punkte, 100% FG) und Nahiem Alleyne (18 Punkte, 100% FG) gleich zwei Frankfurter bis zum Spielende ohne Fehlwurf aus dem Feld. Hinzu kam, dass die Gastgeber wesentlich besser an die Freiwurflinie kamen und nach 30 Minuten bereits 23 Mal an der Linie standen, während sich die Baskets bis dahin nur neun Freiwürfe erspielten. Auch wenn ihnen im dritten Viertel nicht viel gelingen sollte, hängten sich Grayson Murphy und Co. weiter rein. So jagte der Aufbauspieler nach seinem Turnover direkt dem Ball hinterher, um sich postwendend den Ball zurückzuerobern, was zu Punkten an der Freiwurflinie führte (53:73, 30.).
Das Spiel wurde ruppiger (insgesamt wurden drei Unsportliche Fouls verteilt, zwei Spieler mussten das Spiel mit fünf Fouls verlassen), wenngleich auch nicht unfair geführt. Die Bonner Dreierquote rutschte im Schlussviertel auf 21 Prozent ab, zeitgleich kämpften sich Bonn jedoch über Defense, Einsatz und Inside-Plays zurück ins Spiel. Tylan Birts verteidigte im Schlussviertel mit der gleichen hohen Intensität, wie er das Spiel begann und kam insgesamt auf fünf Steals. Die Telekom Baskets verkürzten den Rückstand zwar noch einmal bis auf neun Punkte, konnten das Spiel jedoch nicht mehr drehen (74:85, 40.).
Punkteverteilung
Bähre (7 Punkte/1 Dreier), Comithier (12), Garrett (3/1), Birts (12/1), Kessens (6), Murphy (9/1), Harris (11/1), Jostmann (4), Jongkuch (5), Aminu (5/1), Cooks (dnp, verletzt)
Stimmen zum Spiel
Marko Stankovic (Headcoach Telekom Baskets Bonn):
„Es war ein wichtiger und daher sehr guter Test für uns. Wir haben nicht gut gespielt, konnten aber wertvolle Erfahrungen gegen ein gutes Bundesliga-Team sammeln. Es war ein sehr körperliches Spiel, intensiv und von beiden Mannschaften hart umkämpft. Wir sind mit unserer Leistung nicht zufrieden, insbesondere mit unserer Offensive, auch wenn wir viele Szenen hatten, in denen wir gezeigt haben, dass wir es viel besser können. Das Spiel hat uns gezeigt, woran wir noch arbeiten müssen, was positiv für die weitere Saisonvorbereitung ist.“