Die Festung Hardtberghalle hält!
Spannung bis ins letzte Viertel - 76:64-Erfolg gegen TBB Trier Patrick Flomo mit 16 Punkten erfolgreichster Bonner
Den vierten Erfolg im vierten Heimspiel konnten am heutigen Abend die Telekom Baskets Bonn verbuchen. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung besiegten sie die TBB Trier in einem über lange Zeit knappen Spiel vor 3500 Zuschauern mit 76:64 (20:18, 24:19, 16:19, 16:8) und setzen sich damit weiterhin in der Spitzengruppe der Liga fest. Den ersten Aufreger in der Partie Bonn gegen Trier gab es bereits vor dem Sprungball: Baskets-Center John Bowler schaffte es, beim Warmmachen einen der beiden Klappkörbe zu verbiegen. Seinem Dunking hatte eine Schraube nicht standgehalten, zum ersten Mal in den letzten fünf Jahren übrigens, wie der Baskets-Vorsitzende Hans-Günter Roesberg nicht ohne Stolz anmerkte. Genau vierzehn Minuten später hing ein neuer Korb, seinem Team sei Dank. Lautstark unterstützt von seinen knapp 100 mitgereisten Fans übernahm Trier, das ohne seinen Leader Adams (Zerrung) auskommen musste, von Beginn an die Initiative und ging dank seiner Dreierschützen mit 8:12 in Führung. Patrick Flomo war es vorbehalten, den erstmaligen Ausgleich zum 12:12 zu markieren. Er sollte nachher mit 16 Punkten bester Korbjäger der Baskets werden. Ein anderer Bonner Akteur stand hingegen von Anbeginn an unter besonderer Beobachtung seiner Fans: Jeff Schiffner, der in den ersten sechs Partien vom Wurfglück nicht gerade verfolgt wurde, blickte zu Spielbeginn auf Hunderte von Schildern, die ihm vollste Unterstützung versprachen: We are behind you 100%, Schiff, hatte ihm der Fanclub Mut gemacht. Sein Dank? Zwei erfolgreiche Dreier im Auftaktviertel, den letzten zum 20:18 in Minute zehn. Es blieb eng, Trier immer gefährlich von außen, die Baskets oftmals erfolgreich unter den Körben. Kein Team konnte sich folglich absetzen, erst mit der Pausensirene hatte sich Bonn einen kleinen Vorsprung erspielt (44:37). Doch mit dem Wechsel waren es die Moselstädter, die zulegten: Nach 24 Minuten stand es 46:46 unentschieden, alles war wieder offen. Die Baskets im Angriff fahrig, in der Defense ab dann jedoch hellwach, denn nun starteten sie ihre eigene Serie. 58:49 lautete der Spielstand elf Minuten vor Schluß, Mazeika hatte die erstmalige Zehn-Punkte-Führung per Freiwurf vergeben, als Trier noch einmal konterte: 2:7 Punkte in einer Minute, der Vorsprung war auf vier geschrumpft. Die letzten zehn Minuten waren nichts für zarte Gemüter, das Spiel wurde jetzt ruppiger und zeitweilig sehr hart, doch entscheidend war, dass Bonn mehr Kraftreserven hatte und auch in der Defense einen Zahn zulegen konnte. Sieben Minuten lang brauchte Trier bis zu seinem ersten Feldkorb im Schlussviertel, die Baskets hatten da schon längst für die Entscheidung gesorgt (74:62). Die letzten drei Minuten vergingen dann ohne große Aufreger. Mit breitem Grinsen verließ John Bowler nach Spielende die Halle, aber nicht alleine: Er hatte sich seine eigene Trophäe umgehangen: Den Ring, den er selber vor Spielbeginn unbrauchbar gemacht hatte, durfte er schließlich behalten. Ein schönes Andenken für den stets so engagierten Amerikaner! Baskets-Coach Mike Koch: "Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden. Gerade weil wir in der zweiten Halbzeit besser verteidigt haben. Wir haben Trier vom Korb ferngehalten und gut gereboundet. Zu bemängeln habe ich, dass wir es zu oft verpasst haben, den Sack zuzumachen. Das mehr Fouls für uns gepfiffen wurde lag daran, dass wir am Ende oft den Korb attackiert haben. Trier hat Tommy Adams vermisst, so wie wir letzte Woche Jason Gardner." TBB-Coach Joe Whelton: "Bonn hat heute zu viele Rebounds geholt. Am Ende hat uns Tommy Adams gefehlt in einer Phase, wo wir nicht mehr getroffen haben. Bonn hat klasse verteidigt. Wir haben es heute nicht geschafft, Danny Horace ins Spiel und unter den Korb zu bekommen. Aber wir sind zum Glück noch sehr früh in der Saison und wissen, woran wir arbeiten müssen."