Die Wilde 13 / Spätes Comeback gegen Frankfurt
Telekom Baskets Bonn – FRAPORT SKYLINERS 76:70 (18:25, 16:21, 19:15, 23:9)
In einem Herzschlagfinale haben die Telekom Baskets Bonn ihr Heimspiel gegen die FRAPORT SKYLINERS gewonnen. Das Team von Trainer Mathias Fischer setzte sich in einem Dramatik kaum zu überbietenden Comeback mit 76:70 (18:25, 16:21, 19:15, 23:9) gegen die Gäste durch – und ist damit weiterhin seit 2005 gegen die Hessen auf dem Hardtberg ungeschlagen.
Das Spiel
Die Telekom Baskets Bonn und FRAPORT SKYLINERS warteten noch den Anpfiff des Spiels ab, doch sobald der Ball das Parkett berührte, ließen beide Teams im mit 5.520 Zuschauern gut gefüllten Telekom Dome keinen Stein mehr auf dem anderen. Frankfurt erzielte zunächst 21 seiner 25 Punkte durch hochprozentig verwandelte Distanzwürfe (88%). Besonders Quantez Robertson, Aaron Doornekamp und Youngster Johannes Richter bewiesen in dieser Phase ihre „heißen Händchen“. Die Baskets konnten zu Beginn des ersten Viertels von Frankfurter Ballverlusten profitieren und einfach am Brett punkten; die sechs genommenen Würfe von außen verfehlten aber allesamt ihr Ziel (18:25, 10. Minute).
Ganz passend eröffnete Florian Koch für Bonn das zweite Viertel punktetechnisch von „Downtown“. Es sollte der einzige erfolgreiche Distanzwurf in den nächsten zehn Minuten bleiben. In der Defensive erklärten die Telekom Baskets die Zone für die Frankfurter Spieler zum Gefahrenbereich und zwangen die Mainstädter weiter zu Distanzwürfen, die im zweiten Viertel nicht mehr ganz so regelmäßig fallen wollten (Dreierquote 56%). Zwei starke Aktionen der Bonner Guards Mickey McConnell sowie Benas Veikalas brachte Bonn auf zwei Punkte heran (29:31, 16. Minute). Doch Frankfurt war in der Offensive kaum aufzuhalten: „Skyliner“ Jacob Burtschi erzielte kurz darauf - natürlich per Dreier – die bis dahin höchste Führung der Hessen (31:39, 18 Minute). Das Bonner Publikum war längst auf Betriebstemperatur und unterstützte jeden Zug zum Korb von Veikalas und Co. lautstark von den Rängen. Imposante Auftritte von Sean Armand und Mike Morrison auf Seiten der FRAPORT SKYLINERS hielten die Frankfurter Maschinerie bis zur Pause am Laufen und bauten den Vorsprung sogar noch aus (34:46, 20. Minute).
Nach der Halbzeitpause schickte sich der litauische Scharfschütze Benas Veikalas an, etwas an der desolaten Bonner Dreierquote zu ändern und legte sechs Punkte von jenseits des Perimeters auf (38:49, 23. Minute). Sean Armand ließ sich davon wenig beeindrucken, verwandelte zwei einfache Korbleger „back-to-back“ und zwang Coach Mathias Fischer zur Auszeit (39:53, 24. Minute). Zurück auf dem Feld ließen die Bonner keinen Zweifel an ihrem Kampfeswillen aufkommen. Mangold provozierte Frankfurter Ballverluste, McConnell nutzte schläfrige Verteidigungen aus und Ryan „Air“ Brooks drückte den Rückstand aus der Distanz auf neun Punkte, was die Fans im Telekom Dome zum kollektiven Aufspringen bewegte (47:56, 26. Minute). Angelo Caloiaro spielte sich zum Ende des dritten Viertels in den Vordergrund und traf zweimal in Folge von außen (53:61, 30. Minute).
In den verbliebenen zehn Minuten knüpften die Telekom Baskets an ihren offensiven Lauf des vorherigen Viertels an. Ein weiterer treffsicherer Distanzwurf von Ryan Brooks erforderte diesmal eine Frankfurter Auszeit, die Klimavicius und Veikalas aber nicht davon abhielt, den Rückstand im Anschluss auf nur zwei Punkte zu verkürzen (63:65, 36. Minute). Die Bonner Fans bejubelten nun jeden Fehlwurf der FRAPORT SKYLINERS. Benas Veikalas (kam insgesamt auf 18 Punkte) war dazu bestimmt den offenen Schlagabtausch per Dreier zu Gunsten Bonns zu entscheiden (70:68, 39. Minute). Eugene Lawrence legte am Brett nach - Auszeit Frankfurt mit noch 74 Sekunden auf der Uhr. Die FRAPORT SKYLINERS konnten kein Kapital aus der verbliebenen Zeit schlagen; so sicherten sich die Telekom Baskets nach einer spannenden Partie den dreizehnten Heimsieg gegen Frankfurt in Folge und bauten ihre aktuelle Siegesserie auf sechs Partien aus.
Im Detail
Die FRAPORT SKYLINERS erlebten eine Partie mit viel Licht und Schatten, wenn es um das Wurfglück aus der Distanz geht. In den ersten zwanzig Minuten trafen sie neun von 16 Distanzwürfen (56 Prozent), nach der Pause sank die Quote auf insgesamt moderate 34 Prozent, da Frankfurt nur noch zwei Treffer aus der Distanz (bei 16 weiteren Versuchen) gelingen sollten (12,5 Prozent).
Die Telekom Baskets Bonn stellten sich gut auf Frankfurts Vorliebe für weite Würfe ein, denn sie sammelten die langen Abpraller oft und gerne ein (27 Defensivrebounds). Das Reboundduell gewann Bonn am Ende knapp mit 38:36 und baute damit die anhaltende Serie von elf Siegen zu keiner Niederlage aus, wenn die Baskets mehr Abpraller als ihre Gegner sammeln.
Die Bonner Freiwurfquote war am Ende des Abends noch ausbaufähig (15/24, 63 Prozent). Doch in den letzten 14,3 Sekunden der Partie zeigten McConnell und Caloiaro keine Nerven an der Linie und verwandelten die letzten vier Freiwürfe fehlerfrei.
Die Pausenansprache von Coach Mathias Fischer lohnte sich für die Bonner Spieler und Fans, die in der ersten Hälfte mehr defensiven Einsatz ihrer Baskets eingefordert hatten. In der gesamten zweiten Halbzeit ließ Bonn nur 24 gegnerische Punkte zu. Allein im ersten Viertel hatte Frankfurt den Hausherren 25 Punkte und im zweiten Viertel nochmals 21 eingeschenkt.
Ryan Brooks legte in seinem 150. BBL-Meisterschaftsspiel gegen seinen ehemaligen Verein beinahe ein „Double-Double“ auf. Der US-Amerikaner kam am Ende auf neun Punkte, sieben Rebounds und zwei Assists. Sechs dieser neun Punkte erzielte Brooks in spielentscheidenden Momenten aus der Distanz.
Stimmen
Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn):
„Wir haben heute zwei unterschiedliche Hälften gesehen. In den ersten zwanzig Minuten haben uns die SKYLINERS dominiert, über 50 Prozent ihrer Dreier getroffen, den Ball gut bewegt und ihre Würfe eiskalt versenkt. Wir wussten: wir können dieses Spiel nur über unsere Defense gewinnen. Wenn unsere Verteidigung steht, dann funktioniert auch unsere Offense. In der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Teamleistung abgeliefert, den Ball besser bewegt, Rebounds geholt und generell unseren Rhythmus gefunden.“
Eugene Lawrence #10 (Telekom Baskets Bonn):
„Zunächst einmal möchte ich sagen, dass das ein tolles Spiel von Frankfurt war. Sie kamen schon heiß aus der Kabine und haben am Anfang nichts verworfen. Es war sehr interessant für uns, weil im Frankfurter Team - genau wie bei uns - jeder Spieler zum Topscorer werden kann. Du musst darauf vorbereitet sein. Frankfurt hatte früh Foulprobleme, das hat uns am Ende geholfen. Im letzten Viertel haben wir ein paar wichtige Stops und wichtige Plays erzielt. Die Fans haben uns mit ihrer Energie angesteckt. Auch wenn die Offensive oft „mumble jumble“ war, haben wir unsere Defense durchgespielt und gut beim Rebound gearbeitet.“
Angelo Caloiaro (#9 Telekom Baskets Bonn):
„Wir haben die ganze Zeit hart gespielt. Frankfurt hat im ersten Viertel wirklich die Lichter ausgeschossen, aber wir wussten, dass sie so nicht das gesamte Spiel über treffen würden. Wir sind bei unserem Plan geblieben und waren schon häufiger in solchen Situationen, in denen wir hinten lagen. Es geht auf das Ende der Saison zu, da zählt jedes Spiel.“
Gordon Herbert ( Trainer FRAPORT SKYLINERS):
„Glückwunsch an Bonn zu dem Sieg. Wir haben in der ersten Hälfte offensiv sehr gut gespielt und hatten viele freie Würfe. Aber in den letzten 15 Minuten hat die Bonner Defensive sehr an Intensität zugenommen; das hat uns ins Straucheln gebracht. Wir wollten das Tempo kontrollieren, aber wir haben zu viele hektische Würfe genommen, als wir mit sechs oder acht Punkten vorne lagen. Bonn hat unsere Ballverluste besonders gut genutzt und dadurch viele zweite oder dritte Chancen bekommen.“
Kevin Bright (#17 FRAPORT SKYLINERS):
„Bonn hat am Ende viele schwierige Würfe getroffen, während wir nicht mehr gereboundet und nicht mehr getroffen haben. Es ist eine sehr ärgerliche Niederlage, da wir zwischenzeitlich ja hoch führen konnten. Es gab keinen Grund zu verlieren. Wir wollen jetzt in den nächsten Spielen wieder besser auftreten und die Spiele für uns entscheiden. Gerade in der EuroChallenge wollen wir am Dienstag gegen Krasnoyarsk gewinnen. In diesen Spielen gilt es, mentale Härte zu entwickeln.“
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Punkteverteilung Telekom Baskets Bonn:
McConnell (9), Mädrich (1), Veikalas (18/2 Dreier), Brooks (9/2, 7 Rebounds), Mangold (5), Caloiaro (12/2), Lawrence (10, 6 Assists), Klimavicius (7, 9 Rebounds), Koch (3/1), Wachalski (2)
FRAPORT SKYLINERS:
Robertson (16/3), Burtschi (6/2), Cobbs (9/1), Voigtmann (2), Doornekamp (6/2), Armand (12/1), Bright (2), Morrison (9), Richter (8), Kiel (dnp) Bilanz
Telekom Baskets Bonn - FRAPORT SKYLINERS Frankfurt
Siege: 23 (Beko BBL: 21 / Pokal: 1)
Niederlagen: 21 (Beko BBL: 20 / Pokal: 1)
in Bonn: 15 Siege, 7 Niederlagen
in Frankfurt: 8 Siege, 14 Niederlagen
Die nächsten drei Heimspiele der Telekom Baskets Bonn
So, 22. März 2015 - 17:00 – Beko BBL
Telekom Baskets Bonn vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Mo, 6. April 2015 – 17:00 – Beko BBL
Telekom Baskets Bonn vs. EWE Baskets Oldenburg
Sa, 19. April 2015 – 17:00 – Beko BBL
Telekom Baskets Bonn vs. WALTER Tigers Tübingen
Tickets für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn gibt es
an allen Zweigstellen des General-Anzeiger
im Baskets Fanshop im Hause Carthaus Bonn (Remigiusstr. 16, Bonn-Innenstadt)
in der Baskets Sportfabrik am Telekom Dome (Basketsring 1, 53123 Bonn)
im Online-Ticketshop unter www.baskets.de/ticketshop
an der Abendkasse bei den Heimspielen der Telekom Baskets Bonn
an allen Eventim Vorverkaufsstellen
Baskets Ticket-Hotline: 0228 50 20 14