Djuric machte alles klar

Nervöse Telekom Baskets siegen zum Bundesliga-Auftakt Walter Tigers Tübingen 80:75 - Fünf Punkte des Bonner Centers in Folge sichern den Erfolg erst in der Schlussphase - Sonntag in Quakenbrück

Schon im ersten Spiel der Saison mussten die 3.400 Fans in der Bonner Hardtberghalle mehr zittern, als ihnen lieb war. Gegen den Aufsteiger aus Tübingen konnten sich die Baskets erst in den letzten Minuten mit 80:75 durchsetzen. Zu nervös hatte sich das Team über weite Strecken des Spiel präsentiert, das an diesem Abend zum ersten Mal überhaupt in der Hardtberghalle ein Spiel bestritt.Baskets-Headcoach Predrag Krunic hatte schon im Vorfeld vor allzu großem Optimismus gewarnt: Tübingen darf man auf keinen Fall unterschätzen. Und er sollte Recht behalten. Von der ersten Minute an wirkten die Gäste, die mit 70 Fans an den Rhein gereist waren, abgeklärter und entschlossener. Bei den Baskets lief dagegen vor allem in der Offense nur wenig zusammen. So gingen die Tigers aus Tübingen nach vier Minuten durch einen Dreier von Wintermantel mit 11:4 in Führung. Nur mühsam fanden die Bonner ins Spiel. Die Nervosität beim ersten Saisonspiel war auch den Alten anzumerken, wie Aleksandar Nadjfeji, der totsichere Korbleger nur auf den Ring setzte, oder Altron Jackson, der mehrmals den Ball leichtfertig aus den Fingern gab. Im zweiten Viertel fanden die Telekom Baskets dann besser ins Spiel. Ein 8:0-Lauf vom 14:22 zum 20:22 in der 12. Minute ließ die Fans zum ersten Mal richtig jubeln, doch bis zur ersten Führung dauerte es noch weitere fünf Minuten. Ein Korbleger von Oluoma Nnamaka markierte das 34:33 (17.). Das Spiel blieb weiter knapp. Vor allem durch die vielen Ballverluste und die schwache Rebound-Ausbeute brachten sich die Baskets immer wieder selbst in Schwierigkeiten. Stand es beim Seitenwechsel noch ausgeglichen 37:37, gerieten die Bonner gegen Ende des dritten Viertel erneut unter Druck (56:60, 30.). In den letzten fünf Minuten gelangen lediglich drei Freiwurfpunkte. Ein Dreipunkte-Wurf von Kristaps Janicenoks zum 59:60 in der 31. Minute läutete im letzten Spielabschnitt die Wende ein. Die Defense arbeitete nun besser, Ballverluste der Gäste waren die logische Folge. Jackson und Nadjfeji brachten wenig später die Baskets mit 63:60 in Führung. Doch Tübingen ließ sich bis zur 38. Minute einfach nicht abschütteln. So brachte der gut aufgelegte Brian Jones (insgesamt 27 Punkte) den Aufsteiger wieder auf zwei Punkte heran (70:68). Es war Center Aleksandar Djuric, der seine Baskets auf die Siegesstraße brachte. Unter den Augen der 3.400 angespannten Zuschauer, darunter auch vier Journalisten aus Ungarn, die ihren Nationalspieler Balazs Simon beim ersten BBL-Einsatz beobachteten, warf der gebürtige Bregenzer einen Dreier; wenig später gefolgt von zwei weiteren Punkten. Die Baskets führten 30 Sekunden vor der Schlusssirene mit 75:70. Ein Vorsprung, der von Branko Milisavljevic und Aleksandar Nadjfeji an der Freiwurflinie bis zum 80:75-Endstand verteidigt wurde. Wenig zufrieden zeigte sich Baskets-Headcoach Predrag Krunic nach dem Spiel: Das war ein schlechter und nervöser Start. Am Ende hat unsere Verteidigung das Spiel gewonnen. Gäste-Coach Pat Eltzie: Ich gratuliere Bonn zum guten Spiel. Am Ende waren unsere eigenen Fehler ausschlaggebend für die Niederlage. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Für die Telekom Baskets bleibt bis zum nächsten BBL-Spiel nicht viel Zeit zum Ausruhen. Schon am Sonntag, den 24.10.2004, spielen die Bonner bei den Artland Dragons aus Quakenbrück, die am ersten Spieltag in Braunschweig unerwartet hoch mit 91:72 gewinnen konnten. Das Spiel wird live über das Baskets-Netradio ab 16:45 Uhr im Internet übertragen.