Dominante Vorstellung über 40 Minuten
NYP Braunschweig - Telekom Baskets Bonn 66:83 (15:23, 9:15, 18:23, 24:22)
Die Telekom Baskets Bonn haben ihr erstes Auswärtsspiel der Saison 2012/2013 gewonnen. Bei den New Yorker Phantoms Braunschweig gelang ein souveräner 83:66-Sieg. Die Rheinländer präsentierten sich stark von der Dreierlinie (10/21, 48 Prozent), zum besten Punktesammler avancierte Patrick Ewing jr. (17, 11 Rebounds).
Nach der herben 70:78-Pleite unter der Woche gegen Bayreuth hatte Baskets-Coach Michael Koch Veränderungen angekündigt sowie Wiedergutmachung von seinen Spielern gefordert. Dem ersten Punkt kam der Übungsleiter in Form einer neuen Startformation nach - in Braunschweig bildeten Chris Ensminger, Andrej Mangold, Jared Jordan, Robert Vaden und Patrick Ewing jr. die erste Fünf. In puncto Wiedergutmachung war ab dem Hochball erkennbar, dass die Bonner Akteure deutlich konzentrierter und mit enorm hoher Intensität zu Werke gingen. In den ersten viereinhalb Minuten verwandelte Scharfschütze Vaden gleich drei Dreier ohne Fehlwurf, und auch Mangold traf aus der Distanz, womit die Rheinländer den Niedersachsen gleich davonzogen (4:14, 5. Minute). Doch es war nicht nur die offensiv ungemein starke Anfangsphase der Baskets, die zu gefallen wusste, sondern vor allem die Konsequenz in der Verteidigung (4:16, 6. Minute). Braunschweig verdaute den Schock der Anfangsminuten jedoch erstaunlich gut und kehrte mit einem 11:0-Lauf zurück in die Partie (15:16, 9. Minute), was Vaden und Co. umgehend mit einem 7:0-Run konterten (15:23, 10. Minute). Hatte Bonn im ersten Abschnitt satte fünf von sechs Dreierversuchen versenkt, knüpfte David McCray gleich zu Beginn des zweiten Viertels an die hochprozentige Vorstellung an und versenkte einen Wurf von jenseits der 6,75 Meter-Linie (15:26, 11. Minute). Wie schon zuvor machten die Baskets den Hausherren mit ihrer Verteidigung das Leben schwer - was sich an fast dreieinhalb korblosen Minuten ablesen ließ (15:30, 14. Minute). Zwar ging in der Folge die Dreier-Quote etwas in den Keller - zur Pause waren sechs von elf Versuchen durch die Reuse gegangen - was jedoch nicht verhindern konnte, dass die Rheinländer ihren Vorsprung weiter ausbauen konnten (24:38, 20. Minute). Um den Phantoms nach dem Seitenwechsel keine Hoffnung auf ein Comeback zu machen, netzte Vaden gleich nach Wiederanpfiff seinen bis dahin vierten Dreier ein, gefolgt von einem krachen Dunk von Patrick Ewing jr. (28:45, 23. Minute). Braunschweig suchte mit allen erdenklichen Mitteln nach einem Weg, um den Rückstand irgendwie zu verkürzen. Gerade, als die Phantoms so etwas wie Schwung aufnahmen, versetzten Vaden und Kyle Weems der aufkeimenden Aufbruchstimmung von „Downtown“ einen herben Dämpfer (42:61, 30. Minute). Im letzten Durchgang ließen die Telekom Baskets nichts mehr anbrennen. So bot sich für Koch sogar noch die Gelegenheit, unter Wettkampfbedingungen verschiedene Formationen auf dem Feld zu testen (51:71, 34. Minute). Egal, wen der Baskets-Coach aufs Parkett schickte, der Rhythmus blieb bestehen, was den rund 70 mitgereisten Bonner Anhängern umso mehr Grund zum Jubeln gab. Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Wir haben es heute geschafft, abgesehen von ganz wenigen Momenten, unser Spiel aufs Feld zu bringen. Wenn Braunschweig einen kleinen Lauf oder wichtigen Wurf getroffen hat, konnten wir sofort kontern. Dadurch haben wir das Momentum nie aus der Hand gegeben. Wenn man auswärts nur 66 Punkte zulässt, ergibt sich daraus immer eine Siegchance - einmal ganz abgesehen von unser heute sehr guten Offense. Die defensive Vorgabe, den gegnerischen Guards den Weg zum Korb abzuschneiden, ist voll aufgegangen. Unsere taktische Maßnahme, mit Andrej Mangold einen aggressiven Verteidiger auf Casey Mitchell anzusetzen, hat zu hundert Prozent gegriffen.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (12/1 Dreier), Ensminger (6), Veikalas (7/1), Ewing jr. (17, 11 Rebounds), Mangold (6/2), Thülig (2), Jordan (4, 8 Assists), Weems (12/2), Vaden (16/4), Wohlfarth-Bottermann (1) NYP Braunschweig: Kulawick (0), Mittmann (0), Davis (5/1), Nana (15/1), Schneiders (2), Mitchell (9), McFadden (8/2), Boateng (1), Schröder (10/1), Land (2), McElroy (14/2)