Dritter Sieg in Folge

Telekom Baskets siegen 72:66 in Gießen - Bonner Team steigert sich von Viertel zu Viertel und glänzt durch Ausgeglichenheit - Im 2. Abschnitt schon 14 Punkte zurück gelegen

Die Telekom Baskets Bonn konnten am 21. Spieltag der Basketball-Bundesliga den 4. Tabellenplatz behaupten. Bei den Giessen 46ers gewann das Team von Coach Mike Koch mit 72:66 (12:24, 21:12, 25:16, 14:14), dem damit der dritte Bundesligasieg in Folge in nur einer Woche gelang. Viel Zeit zur Erholung wird den Baskets jedoch nicht gewährt. Bereits am Aschermittwoch müssen sie erneut in fremder Halle antreten. Gegner sind dann die Brose Baskets aus Bamberg. Vor rund 3.500 Zuschauern, darunter 150 zumeist karnevalistisch verkleidete Bonner Fans, fabrizierten die Baskets einen klassischen Fehlstart. Es waren keine vier Minuten gespielt, da lag man gegen den Drittletzten der Tabelle schon mit 2:9 zurück. Wie schon in den letzten Spielen lief auch diesmal im Angriff zunächst nicht viel zusammen. Ganz anders die Hausherren. Das Team von Trainer Ken Scalabroni suchte sein Heil gegen die sonst so gut verteidigenden Bonner im Angriff. Mit Erfolg, denn nach dem 1. Viertel führten die 46ers bereits mit zwölf Punkten (24:12). 24 Punkte in einem Viertel zu kassieren war für eine Mannschaft, deren Stärke eigentlich die Verteidigung ist, einfach zu viel. Zehn Minuten hatten die Baskets zum Einspielen benötigt, um im 2. Viertel endlich mit der nötigen Konsequenz Defense zu spielen. Nachdem Gießens Center Robert Maras den Rückstand der Baskets in der 13. Minute auf 14 Punkte schraubte (12:26), wachte das Bonner Team endlich auf. Freie Würfe für die Gastgeber wurden jetzt seltener, gleichzeitig steigerten sich die Baskets im Angriff. Ein erster 8:0-Lauf in nur zwei Minuten zum 20:26 (15.) sorgte für weitere Sicherheit und Selbstvertrauen. Wenig später brachte ein weiterer Lauf von 20:30 auf 30:32 die Baskets zwei Minuten vor der Pause auf Schlagdistanz. Spätestens jetzt war das Spiel wieder offen. Im sonst bei Bonn eher gefürchteten 3. Viertel stellte die Koch-Truppe dann die Weichen für den wichtigen Auswärtssieg. Ein Korbleger von Jason Conley und zwei Dreier von Jeff Schiffner verwandelten einen 41:47 Rückstand in nur 120 Sekunden in eine 49:47-Führung. Trotz der jetzt hitzigen Atmosphäre behielt Bonn die Nerven. Auch, als Spielmacher Jason Gardner wegen einer blutenden Wunde am Kinn die genäht werden musste, in der 27. Minute zwecks Behandlung in der Kabine verschwand. Die Baskets überstanden die heikle Phase ohne ihren etatmäßigen Aufbauspieler mit Bravour. Bis zur 31. Minute wurde der Vorsprung sogar auf 60:52 ausgebaut. Dank ihrer guten Defense ließ Bonn im letzten Spielabschnitt nicht mehr viel Anbrennen. Den 46ers wurden lediglich zu Beginn zwei erfolgreiche Würfe aus dem Feld gestattet. In den letzten sieben Spielminuten trafen die Gastgeber nur noch von der Freiwurflinie. Auf Bonner Seite hielten zwei wichtige Drei-Punkte-Würfe von Martynas Mazeika und Artur Kolodziejski in den richtigen Momenten den Gegner auf Abstand, so dass die Baskets am Ende, trotz einer erneuten schlechten Freiwurfquote von 64% (18 von 28), das Spiel mit 72:66 gewannen. Anders als noch vor drei Tagen in Nürnberg hielten sich die Ballverluste auf Bonner Seite mit insgesamt 14 noch in erträglichen Grenzen. Doch die Baskets glänzten an diesem Abend, neben der guten Defense, erneut durch die Ausgeglichenheit des Teams. Alle neun eingesetzten Spieler standen mehr als 15 Minuten auf dem Feld, alle konnten sich in die Scorerliste eintragen und wieder einmal wechselte der Topscorer. Diesmal war es Jeff Schiffner, der mit 16 Punkten, darunter vier von acht Dreiern, bester Bonner Punktelieferant wurde. Baskets-Coach Mike Koch: "Das war das erwartet schwere Spiel heute. Wir haben innerhalb einer Woche mit Nürnberg, Karlsruhe und Giessen die Teams aus dem Tabellenkeller gehabt. Die haben nichts zu verlieren, und das sind für uns natürlich ganz schwere Spiele. Entscheidend heute war unsere Verteidigung, die ab dem zweiten Viertel stabil stand. Auch als wir Giessen in den letzten Minuten mehrmals wieder die Chance gegeben haben ins Spiel zurückzukommen, hat unsere Verteidigung uns geholfen, die Führung bis zum Ende zu behalten." 46ers-Coach Ken Scalabroni: "Ich muss Bonn gratulieren, sie haben verdient gewonnen und sich den Sieg hart erarbeitet. Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit der ersten Halbzeit. Warum wir dann den Spielfluss so verloren haben, muss ich in Ruhe analysieren. Ich kann natürlich nicht zufrieden sein mit unserer Angriffsleistung, gerade gegen Ende des Spiels. Wir haben immer wieder Schwierigkeiten gehabt, den Ball unter den Korb zu bringen."